INV-UNB901 Pfarrscheune Kirchbözberg, 1773 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-UNB901
Signatur Archivplan:UNB901
Titel:Pfarrscheune Kirchbözberg
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Bözberg
Ehem. Gemeinde:Unterbözberg (bis 31.12.2012)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Kirchbözberg
Adresse:Kirchbözberg 4
Versicherungs-Nr.:56
Parzellen-Nr.:160
Koordinate E:2654484
Koordinate N:1260321

Chronologie

Entstehungszeitraum:1773
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:UNB001, UNB002, UNB004, UNB902
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrscheune

Dokumentation

Würdigung:Zum intakt erhaltenen Pfarrhof von Kirchbözberg gehörende ehemalige Pfrundscheune von 1773, welche 1962 zu einem Gemeindezentrum umgebaut wurde. Trotz der Umnutzung hat das massiv gemauerte Ökonomiegebäude mit dem regionaltypischen rundbogigen Tenntor sein äusseres Erscheinungsbild weitgehend beibehalten. Es ist prägender Bestandteil des idyllisch gelegenen Kirchbezirks, zu dem noch die Kirche, das Pfarrhaus und die leicht abgesetzte Museumsscheune gehören (Kantonale Denkmalschutzobjekte UNB001, UNB002, UNB004).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Pfarrhof von Kirchbözberg gilt als einer der schönsten im reformierten Teil des Aargaus. Die kleine Baugruppe setzt sich aus der schon im Mittelalter bestehenden und in der Folge mehrfach erweiterten Kirche (Kantonale Denkmalschutzobjekte UNB001), dem Pfarrhaus von 1665 (Kantonale Denkmalschutzobjekte UNB002) und der ehemaligen Pfarrscheune zusammen, welche eng beieinanderstehen und einen lauschigen Innenhof mit Brunnenanlage (Bauinventarobjekt UNB902) definieren.
Einem Pfrundurbar von 1718 ist zu entnehmen, dass der Pfarrer von Bözberg "Pfrundhaus, Scheüren, Schweinestal daran wie auch ein Wöschhäusli" zu nutzen hatte [1]. Des Weiteren erfahren wir aus einem Dokument von 1794, dass der damalige Pfarrer Heinrich Froelich 1 Kuh, 4 Schafe und 2 Schweine im Pfarrstall hatte [2].
Gemäss einer Bauabrechung wurde das bestehende Gebäude 1773 für rund 1400 Gulden erstellt, wobei der Staat Bern einen Drittel (462 Gulden) und die Stadt Brugg den restlichen Betrag zu entrichten hatte [3]. 1962 erfuhr das seit längerer Zeit nicht mehr genutzte Ökonomiegebäude einen Umbau zum Gemeindezentrum, in dem kirchliche und kulturelle Anlässe abgehalten werden. 2008 fand eine umfassende Renovation des Gebäudes statt. Heute beherbergt das Gebäude nebst Saal auch einen Jugendraum sowie Garage und Infrastruktureinrichtungen.
Beschreibung:Die ehemalige Pfrundscheune bildet die nordwestliche Begrenzung des kompakten, in einer kleinen Geländesenke gelegenen Pfarrhofs. Der gedrungene Mauerbau ist mit Firstrichtung Nord-Süd stirnseitig an die zur nahegelegenen Mühle führende Strasse gestellt. Er ruht unter einem mittelsteilen, geraden Satteldach, das kirchenseitig mit einem Gehrschild ausgestattet ist. An der östlichen Trauffassade zeugen ein grosses, rundbogiges Scheunentor und ebenerdige Rechteckportale noch von der ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzung als Tenn, Stall und vermutlich Waschhaus. Auf der südlichen Stirnseite gelangte man über eine steinerne Aussentreppe zu einem höhergelegenen Eingang, welcher wohl eine kleine Knechtenwohnung erschloss. Der übrige Teil des Obergeschosses und Dachraums diente als Heubühne und Lagerraum für Getreide.
Anlässlich des Umbaus von 1962 hat man sämtliche aus gelblichem Jurakalk gefertigte Tür- und Fenstergewände wie auch das Rundbogenportal beibehalten. Im Obergeschoss wurden für den Saaleinbau zusätzliche Lichtöffnungen nötig, welche man als historisierende Reihenfenster an der Traufwand und an der südlichen Stirnfront realisierte.
Inneres vollständig erneuert (gemäss Kurzinventar von 1994).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Original des Urbars im Gemeindearchiv Bözberg (zit. aus: Baumann 1998, S. 411-412).
[2] Staatsarchiv Bern, B IV 482 (zit. aus: Baumann 1998, S. 412).
[3] Staatsarchiv Aargau, Nr. 1142 (Amtsrechnung 1773).
Literatur:- Max Baumann, Leben auf dem Bözberg, Die Geschichte der Gemeinden Gallenkirch, Linn, Ober- und Unterbözberg, Stilli 1998.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 70.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=45876
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds