INV-UNB904 Speicher Egenwil, 1645 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-UNB904
Signatur Archivplan:UNB904
Titel:Speicher Egenwil
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Bözberg
Ehem. Gemeinde:Unterbözberg (bis 31.12.2012)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Egenwil
Adresse:bei Egenwil 3
Versicherungs-Nr.:68
Parzellen-Nr.:92
Koordinate E:2653158
Koordinate N:1260374

Chronologie

Entstehungszeitraum:1645
Grundlage Datierung:Inschrift (Tür)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Inschriften:1645 (Kellereingang)
Würdigung:Im Weiler Egenwil stehender eingeschossiger Steinspeicher von 1645 mit Gewölbekeller. Der kleinformatige, kompakte Baukörper weist an den traufseitigen Eingängen zum Speicherraum und zum Keller zwei sorgfältig behauene Rundbogenportale aus Muschelkalk auf. Als seltenes Beispiel eines gemauerten Speichergebäudes in der Region kommt dem Kleinbau eine erhebliche bautypologische Bedeutung zu [1].
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Egenwiler Hof wird schon im Habsburger Urbar als freier Hof erwähnt [2]. 1237 hatte Heinricus von Remigen den Hof "zu Pfand". Im 15. Jh. gelangte er an Heinrich Ryhiner aus Basel und später an dessen Sohn. Kurz vor 1600 wurde der Hof versteigert, und es lösten sich mehrere Besitzer in rascher Folge ab. Unter ihnen befand sich auch der Landvogt von Schenkenberg, welcher somit als Bauherr des 1645 erstellten Speichers denkbar ist. Das Baudatum ist am Scheitel des rundbogigen Kellerportals eingemeisselt.
Die Egenwiler Chronistin Marie Roth-Frei weiss zu berichten, dass der Kleinbau 1904 einen neuen Dachstuhl erhielt. Die ursprüngliche Konstruktion bestand aus Eichenholz und wurde von 40 cm langen Eichennägeln zusammengehalten, die "dem Abbruch grossen Widerstand entgegensetzten" [3].
Beschreibung:Der Speicher steht auf dem Hofareal östlich des Bauernhauses Egenwil 3, welches ebenfalls eine weit zurückreichende Baugeschichte aufweist, im Laufe der Zeit aber erheblich verändert worden ist. Der kleinformatige, aus Jurakalk-Bruchsteinen aufgeführte Baukörper erhebt sich mit nur einem Vollgeschoss unter mittelsteilem, geradem Giebeldach (1904 erneuert). An der zum Bauernhaus gewandten Traufseite führt ein gefastes Rundbogenportal aus Muschelkalk ebenerdig in den Speicherraum. Die Belichtung und Belüftung erfolgt über schartenartige Lüftungsschlitze an den Giebelmauern sowie eine etwas grössere Fensteröffnung zur Hofseite hin. In den gewölbten Kellerraum gelangt man ebenfalls hofseitig über eine Steintreppe und ein gleichartig ausgebildetes Rundbogenportal. Hier ist am Scheitel das eingemeisselte Baudatum 1645 zu entdecken.
Anmerkungen:[1] Zu den gemauerten Speicherbauten vgl. Räber 2002, S. 399.
[2] Zur Geschichte des Egenwiler Hofs vgl. Roth-Frei 1940, S. 41-56.
[3] Roth-Frei 1940, S. 49.
Literatur:- Marie Roth-Frei, Vom Egenwiler-Hof und seinen Bewohnern, In: Brugger Neujahrsblätter 1940, S. 41-56.
- Max Baumann, Leben auf dem Bözberg, Die Geschichte der Gemeinden Gallenkirch, Linn, Ober- und Unterbözberg, Stilli 1998.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Unterbözberg, IV-28/3.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=45888
 

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