Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1723 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Dachgerüst) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Weintrotte |
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Dokumentation |
Inschriften: | "IS 1723" (Dachgerüst) |
Würdigung: | 1723 datierte Trotte, die im frühen 19. Jahrhundert strassenseitig verlängert wurde. Der langgestreckte, quer an die Dorfstrasse gestellte Baukörper bewahrt aussen wie auch innen weitgehend seine ursprüngliche Erscheinung. Als konstruktionsgeschichtliche Besonderheit besitzt das Trottengebäude ein Dachgerüst, das, von den massiven Umfassungsmauern unabhängig, auf vier hölzernen Stützenpaaren im Inneren des Gebäudes ruht. Gegenüber dem sogenannten „Pfaffenhaus“ (Kantonales Denkmalschutzobjekt VEL003) und in der Nachbarschaft des ehemaligen Restaurants „Hirschen“ (Bauinventarobjekt VEL906) besetzt der landwirtschaftliche Zweckbau eine überaus prominente Stelle im intakten, bäuerlich geprägten Dorfkern von Veltheim. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | An einem Balken des Dachgerüsts ist die Trotte mit der Jahrzahl 1723 datiert und mit den Initialen IS versehen, die wohl auf ein Mitglied der in Veltheim stark vertretenen Familie der Salm als Bauherr verweisen. Das Gebäude gehört zum gegenüber gelegenen „Pfaffenhaus“ (Kantonales Denkmalschutzobjekt VEL003), einem spätgotischen Mauerbau, der vermutlich noch dem 16.Jh. entstammt [1]. Im 19. Jh. wurde die Trotte strassenseitig verlängert. 2015/16 erfolgte eine Dachsanierung mit teilweisem Ersatz der tragenden Konstruktion und Neueindeckung mit den alten, entsprechend ergänzten Biberschwanzziegeln [2]. |
Beschreibung: | Das langgestreckte, mit einem geraden Satteldach versehene Trottengebäude ist mit seiner schmalen Giebelfassade hart an die Dorfstrasse gestellt. Als direktes Gegenüber zum spätgotischen sogenannten „Pfaffenhaus“ (Kantonales Denkmalschutzobjekt VEL003) nimmt das schlichte Nebengebäude eine wichtige Stellung im Strassenbild des Veltheimer Oberdorfs ein. Bei dem im First leicht versetzten, strassenseitigen Gebäudeteil handelt es sich um eine wohl im frühen 19. erfolgte Erweiterung. Die aus Jurakalk-Bruchsteinen aufgeführten und verputzten Aussenwände sind von der tragenden Konstruktion unabhängig, die in eigentümlicher Weise als hölzernes Ständergerüst Gerüst im Inneren des Gebäudes steht. Vier Stützenpaare sind um ca. einen Meter von den Trauffassaden abgerückt und tragen das Dachgebälk, das aus Sparrendreiecken in den Stützenachsen besteht. Diese tragen eine über Eck gestellte Firstpfette, welche als Auflage für die Rafen dient. Zur Stabilisierung des Tragsystems sind die vier Stützenpaare mittels Bügen in Längs- und Querrichtung mit den Dachbalken verstrebt. Das Dach ist mit alten Biberschwanzziegeln eingedeckt. Der Belichtung und Belüftung der Trotte dienen einige holzgerahmte Fensteröffnungen, die teilweise noch die alten Vergitterungen mit Holzstaketen als Einbruchschutz aufweisen. Das rückwärtige Giebelfeld zeigte vor der jüngsten Renovation eine Bretterverschalung mit grosser, gleichfalls staketenvergitterter Lüftungsöffnung (heute erneuert). Das grosse, gewändelose Rechtecktor in der strassenseitigen Giebelfront ist in seinen heutigen Dimensionen jüngeren Datums. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Ein mit der Jahrzahl 1568 versehenes Werkstück - vermutlich Teil einer alten Fenster- oder Türeinfassung - dient heute als Schwelle zum Gewölbekeller des Pfaffenhauses. [2] Korrespondenz im Baugesuchsarchiv. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Veltheim IV-29/5. - Gemeinde Veltheim, Baugesuchsarchiv: Renovation 2015/16. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46314 |
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