Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1680 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Trog) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Kleinbauten und -anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Brunnen |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Meister Hans Bodmer, Steinmetz, Hendschiken |
Inschriften: | "1680", "HB" (Trog) |
Würdigung: | Achteckiger Muschelkalkbrunnen mit gefelderten, wappenverzierten Wangen, der 1680 von Meister Hans Bodmer geschaffen wurde und im 18. Jahrhundert seinen aussen angefügten Stock erhielt. 1937 von seinem früheren Standort mitten auf der Strassenkreuzung an deren Rand versetzt, bildet er an prominenter Lage zwischen dem Gasthaus „zum Bären“ und dem markanten Wohnhaus Oberdorfstrasse 1 (Bauinventarobjekte VEL912, VEL903) ein prägendes Element im weitgehend intakten Ortskern von Veltheim. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Im Brunnenbrief von 1680 gab der Twingherr zu Wildenstein, Franz Christoph Effinger, die Bewilligung zur Erstellung eines Brunnens und gewährte einen Beitrag von 20 Gulden an die Gesamtkosten von 244 Gulden. 4 Gulden trug Jakob Brugger, Untervogt von Riniken, bei; des weiteren beteiligten sich wohl die auf dem Trog mit Initialen und Wappen identifizierten Personen. Geschaffen wurde die Anlage gemäss Steinmetzzeichen und Initialen HB von Meister Hans Bodmer aus Hendschiken. In der gleichzeitig erlassenen Brunnenordnung wurde auch die Reinigung von Trögen, Röhren, Stock und Brunnenstube geregelt [1]. Bis 1937 stand der Brunnen mitten auf der Strassenkreuzung und wurde dann an seine heutige Stelle ausserhalb der Fahrbahn versetzt wurde [2]. Erneuerungen erfolgten 1980 und 2003. |
Beschreibung: | Der Bärenbrunnen steht seitlich neben dem Gasthaus „zum Bären“ von 1757 (Bauinventarobjekt VEL912) und gegenüber dem Wohnhaus von 1641 an der Oberdorfstrasse 1 (Bauinventarobjekt VEL903). Aufgrund seiner prominenten Lage unmittelbar an der Dorfstrasse bildet er ein bestimmendes Element des Dorfkerns von Veltheim. Unmittelbar hinter dem Brunnen erhebt sich ein Wohnhaus mit Ladenlokal aus der Mitte des 20. Jh. Der Brunnen besteht aus einem Achtecktrog und einem aussen angefügten Stock. Die mit einem verschraubten Kranz von Eisenbändern zusammengehaltenen Muschelkalkwangen des Trogs tragen die Jahrzahl 1680, die Initialen HB und das Steinmetzzeichen des Meisters Hans Bodmer aus Hendschiken sowie weitere Wappen, von denen nur noch jene mit den Initialen HW und HB mit halbem Mühlrad lesbar sind. Die Initialen HB und das halbe Mühlrad beziehen sich vielleicht auf den damaligen Müller Hans Brugger, der die Mühle von 1668 bis zu seinem Tod 1691 als Erblehen der Müllerfamilie Weber betrieb [3]. Beim zweiten Wappen, das mit den Initialen HW bezeichnet ist und vielleicht ein Metzgerbeil zeigt, könnte es sich um jenes von Heinrich Weber (gen. Wächter) handeln, der damals der wohlhabendste Veltheimer war und nebst der väterlichen Hofstatt bei der Wirtschaft (d.h. beim „Bären“) zwei Erbhöfe besass [4]. Der doppelröhrige Stock mit profilierter Deckplatte dürfte nach seinen Formen aus dem 18. Jh. stammen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Geschichtliches nach Stettler / Maurer Kdm AG II 1953, S. 432 u. Schärli 1992, S. 79. Der Brunnenbrief von 1680 liegt im Gemeindearchiv Veltheim. [2] Schärli 1992, S. 313. [3] Vgl. Schärli 1992, S. 148f. [4] Vgl. Schärli 1992, S. 180. |
Literatur: | - Michael Stettler / Emil Maurer, Die Bezirke Lenzburg und Brugg (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 2), Basel 1953, S. 432. - Thomas Schärli, Veltheim. Ein Dorf am Rande des Aargauer Juras, von den Anfängen bis zur Gegenwart, Veltheim 1992, S. 79, 313, 148f. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46326 |
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