Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1902 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | In Mischbauweise unter einem durchlaufenden geraden Satteldach errichteter bäuerlicher Vielzweckbau mit angebautem Werkstattteil und Schopf, welcher 1902 einen strohgedeckten Vorgängerbau ersetzte und seither den Auftakt der historischen Bebauung am nördlichen Eingang des Unterdorfs bildet. Das äussere Erscheinungsbild zeichnet sich durch eine strenge achsensymmetrische Gliederung am Wohnteil und einfache, wirkungsvolle Verzierungen am Holzwerk (Dachbalkenköpfen, Bretterverschalung) aus. Der parallel zur Hauptstrasse gestellte Bau ist äusserlich weitgehend intakt erhalten und mit seiner ungestörten, ruhigen Dachfläche , welche am Ökonomieteil als Vorschermen tief herabgezogen ist, ortsbildprägend. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Noch bis um 1900 stand an gleicher Stelle ein strohgedecktes Bauernhaus. Unter Friedrich Hartmann, Zimmermann, der 1902 die Liegenschaft von Bernhard Hartmann übernahm, wurde das Gebäude noch im selben Jahr über dem gewölbten Keller neu errichtet und mit einem Ziegeldach versehen [1]. Der Versicherungswert stieg dabei von 2000 auf 11‘000 Franken. |
Beschreibung: | Die bäuerliche Liegenschaft bildet zusammen mit dem stark veränderten Restaurant "Kastanienbaum" an der Hauptstrasse Richtung Umiken den Abschluss der historischen Bebauung im Unterdorf. Der traufständige Baukörper setzte sich ursprünglich aus einem nach Südwesten orientierten verputzen Wohnteil und einer in Mischbauweise aufgeführten Stallscheune zusammen. Später wurden in der Verlängerung des Ökonomietrakts und unter einem rückwärtigen Quergiebel eine Werkstatt und ein Schopf mehrheitlich aus Holz angebaut. Der zweigeschossige Wohnteil ist aus verputztem Mauerwerk und teilweise aus Fachwerk aufgeführt. Er zeigt eine achsensymmetrische Gliederung mit traufseitig vier und stirnseitig zwei Fensterachsen. Der Eingang ist gegen die Strasse hin, in der inneren Achse neben dem Tenn angelegt. Mit Zementgussstücken wurde für die Fenstergewände ein modernes Baumaterial verwendet. Nur das Türgericht, das mit einem Türpfosten von doppelter Stärke zum Tenntor überleitet, und die schmalen, querliegenden Einfassungen der Kellerfenster sind aus Muschelkalk gehauen und dürften noch vom teils bereits in Stein gefügten, strohgedeckten Vorgängerbau stammen. Den einzigen Bauschmuck bilden die einfach beschnitzten, geschweiften Pfetten- und Rafenköpfe sowie die zugehörigen Bughölzer, mit welchen der Bauherr in Anlehnung an den Schweizer Holzstil sein Handwerk zum Ausdruck bringen konnte. Der Scheunentrakt ist in Ständerbauweise, mit einer massiv gemauerten Stirnseite und einer aus Kalksandsteinen gefügten Stallfront erstellt. Er besitzt neben der bauzeitlichen, mit horizontalen Brettern aufgedoppelten Stalltür ein jüngeres, schlichtes Rechtecktor am Tenn und eine vertikale Verschalung an der Heubühne, deren Bretter zeittypisch mit einfachen dekorativen Lüftungsschlitzen und –löchern versehen sind und am unteren Rand in geschweifter Form auslaufen. Die in Verlängerung und im rechten Winkel der Scheune nachträglich angebauten Teile wie Werkstatt- und Schopf bestehen fast ganz aus Holz. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0210-0212: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1850-1938. – Vom Vorgängerbau übernommen wurden zumindest der Keller und das Türgewände aus Muschelkalk (siehe Beschreibung). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0210-0212: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1850-1938. - Staatsarchiv Aargau, ZwA 1942.0001: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1809-1850. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46962 |
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