Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Altstadthaus mit Gewerbelokal |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Barock |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 12/13/1963 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1721 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Haus Pelzgasse 15 wurde im Jahr 1721 errichtet, nachdem ein Brand mehrere Häuser an der Gasse zerstört hatte. Bauherr war Schultheiss Johann Heinrich Hunziker, der vor dem Brand ein kleineres Haus besessen, für einen geräumigeren Wiederaufbau aber die Parzelle des ebenfalls abgebrannten nördlichen Nachbarhauses noch hinzugekauft hatte. Über den Architekten des Neubaus ist nichts bekannt. Hinweise deuten auf den Umkreis Joseph Abeilles, dessen Bauleiter auf Schloss Hindelbank, Daniel Stürler (1674-1746), allenfalls für den Bau in Frage kommt. Der Einbau eines Ladens in den Jahren 1926/27 veränderte die Schaufront des Hauses, indem nicht nur breite Schaufensteröffnungen im Erdgeschoss ausgebrochen wurden, sondern auch die Gliederung der Obergeschossfassaden eine Anpassung erfuhr. 1963 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Bei einer Gesamtrenovation im Jahr 1972 wurden unter anderem die damals vorhandenen Kämpferfenster durch solche mit barocker Kreuzsprossung ersetzt; gleichzeitig wurde ein Fussgängerdurchgang durch den zum Haus gehörenden, südlich anschliessenden Hof geöffnet. 1986 wurden die Fassaden neu gestrichen. In den Jahren 2007/08 folgte eine Aussenrenovation, bei der die Farbigkeit von Fassaden und Architekturgliederung des Hauses nach Befund wiederhergestellt wurde. |
Beschreibung: | Das Haus Pelzgasse 15 ist das einzige Stadtpalais in Aarau, das den an Frankreich orientierten Stil des 18. Jahrhunderts deutlich zum Ausdruck bringt; durch seine Architektur wie auch durch die Ausstattung gehört es zu den bedeutendsten Bürgerhäusern der Altstadt. Das Haus steht mit seiner Vorderfront im Fluchtpunkt eines Schenkels der winkelförmigen Pelzgasse, während es rückwärtig bis zum Färbergässchen reicht. Ein diagonal gestellter Torbogen, der sich über die Ecke der Pelzgasse zum anschliessenden Haus ""zur Zunftstube"" (AAR065) spannt, erschliesst einen ursprünglich zum Haus gehörenden Hofraum, durch den heute ein öffentlicher Durchgang zum Färbergässchen führt. Die vierachsige, über Segment-bogenfenster geöffnete Fassade zur Pelzgasse war ursprünglich in einen zweiachsigen Mittelteil und zwei einachsige Seitenstücke rhytmisiert. In der Mittelachse des Erdgeschosses öffnete sich ein stichbogiges Portal mit geschweifter Verdachung, das von zwei Einzelfens-tern flankiert wurde. Vier rustizierte Lisenen setzten sich in den beiden Obergeschossen als flach profilierte Pilaster mit toskanischem Kapitell fort. 1926/27 wurde die Erdgeschossfront auf ihrer gesamten Breite über zwei weitgespannte Stichbögen geöffnet. Die Obergeschoss-fassade, deren mittlere Pilaster nun in den Scheiteln der Schaufensterbögen aufgesetzt hätten, wurde angepasst, indem man die beiden Pilaster durch ornamentale Rechteckfelder ersetzte, wie sie ursprünglich schon in der Mittelachse der Fassade bestanden hatten. Schmale Gesimsbänder, wie sie schon im ursprünglichen Zustand vorhanden waren, markie-ren die durch die Kolossalordnung zusammengefassten Obergeschosse. Über ihnen erhebt sich ein hohes, unten geknicktes und weit vorkragendes Dach mit tief hinuntergezogenen seitlichen Teilwalmen und zwei grossen Firstknäufen. Das Innere wird durch einen Innenhof mit dreiseitig umlaufendem Gang und anschliessendem Treppenhaus in Vorder- und Hinter-haus geteilt, die auf beiden Wohngeschossen je zwei grosse Zimmer enthalten. Das erste Obergeschoss zeigt ein zierliches, in Eichenholz geschnitztes Régence-Täfer mit Panneaux in geschweiften Formen und einen aus dem zweiten Obergeschoss hierher versetzten, blau-weiss bemalten Kachelofen; das ebenfalls sehr reich ausgestattete zweite Obergeschoss weist Täferungen in Tannenholz auf. |
Literatur: | - Das Bürgerhaus im Kanton Aargau, Zürich 1924, S. XXVII, Tf. 30-31. - Toni P. Labhart und Manuel Kehrli, Kamine aus bernischen Marmoren, Stiftung Schloss Jegenstorf 2003. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: STC-AAR064 Hunzikerhaus, 1721 (ca.) (Dossier (Spezialinventare))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=4732 |
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