Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1906 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | WET942, WET960, WET961, WET962 |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohn- und Geschäftshaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Im Ortsteil Langenstein gelegenes Wohn- und Geschäftshaus von 1906, das als wuchtiger Putzbau im spätklassizistisch-neubarocken Stil in Erscheinung tritt. Der dreigeschossige Baukörper mit gekapptem Walmdach bewahrt weitgehend noch das Fassadenbild des frühen 20. Jahrhunderts, wobei am gebänderten Erdgeschoss die Zahl und Ausformung der Schaufenster nachträglich verändert wurden. Mit den ebenso grosszügig gestalteten Nachbarliegenschaften Landstrasse 2, 4 und 8 ergibt sich eine markante Baugruppe, die das Strassenbild dominiert und als Ansatz einer städtischen Zentrumsbildung an der Grenze zwischen Wettingen und Baden verstanden werden kann. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Etablierung der Maschinenfabrik Brown Boveri in Baden im Jahre 1891 verlieh der baulichen Entwicklung des Nachbardorfs Wettingen entscheidende Impulse [1]. Um 1895 begannen sich im Bahnhofquartier und im Langenstein, an der Grenze zwischen Baden und Wettingen, städtische Strukturen herauszubilden. Vorerst erfolgte die Bautätigkeit punktuell, später dann mit planmässig angelegten Arbeiterhäusern nebst Wirtschaften, Wohn- und Geschäftshäusern sowie einzelnen Mehrfamilienhäusern. Die 1906 durch Baumeister Jakob Mattenberger erstellte Liegenschaft Landstrasse 6 gehört zu einer Reihe von vier stattlichen Wohn- und Geschäftshäusern, die im frühen 20. Jh. südlich der Landstrasse unmittelbar an er Grenze zu Baden erstellt wurden. Mit den Nachbarbauten Landstrasse 8 (1904), Landstrasse 4 (1926) und Kino "Orient" Landstrasse 2 (1921-23) entstand eine markante Häuserzeile von städtischem Gepräge. Eine Fotoaufnahme um 1910 zeigt das Gebäude noch ohne die westlich benachbarte Liegenschaft Landstrasse 4 (vgl. Bilddokumentation). Das Sockelgeschoss, worin damals die "Metzgerei Boucherie Rychner" sowie ein Coiffeurladen eingerichtet waren, wies ursprünglich eine grössere Zahl von Fensteröffnungen und insgesamt drei strassenseitige Eingänge auf. Eine erste Umgestaltung des Sockelgeschosses fand 1957 statt, Umbauten von Wohnung und Laden folgten in den 1960er und 70er Jahren; die Ladenfront im Parterre erhielt 1978 ihre heutige Gestalt [2]. Das Fassadenbild der beiden Obergeschosse und des Dachgeschoss blieb bis auf den heutigen Tag im Originalzustand bestehen. |
Beschreibung: | Das Wohn- und Geschäftshaus erhebt sich auf der Südseite der Landstrasse als markanter dreigeschossiger Baukörper unter leicht geknicktem, oben gekapptem Walmdach. Es steht in einer Reihe von ähnlich stattlichen Gebäuden, welche die Anfänge einer städtisch-urbanen Bautätigkeit in Wettingen darstellen. Die Dachflächen sind rundum mit regelmässig verteilten Giebellukarnen ausgestattet, was auf eine von Beginn weg bestehende Nutzung des Dachraumes zu Wohnzwecken hindeutet. Das mit einem Fugenputz rustizierte Erdgeschoss wies auf der Strassenseite früher drei rechteckige Ladenzugänge mit dazwischen angeordneten Schaufenster auf; diese wurden später durch breitrechteckige Fenster und 1978 durch die bestehenden korbbogenartigen Öffnungen ersetzt. Die Obergeschosse zeigen seit jeher vierachsige Gliederung, wobei die äusseren strassenseitigen Achsen durch konsolengestützte Balkone mit vegetabil verzierten, schmiedeeisernen Geländern akzentuiert sind. Die Fensteröffnungen besitzen konsölchengestützte Gesimse und profilierte Verdachungen, welche das erste Obergeschoss als "Belétage" auszeichnen. In die strassenseitige Schaufront ist auf Höhe des zweiten Obergeschosses eine Inschriftentafel mit dem Hausnahmen "AURORA" eingelassen. Die Erschliessung des Hauses erfolgt über einen rückwärtig gelegenen Treppenhausrisalit, welcher sich viergeschossig bis zur Firstlinie erstreckt. Über dem Ladengeschoss sind die Wohnungen etagenweise angelegt. Hausinneres nicht gesehen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Vgl. Hoegger 1995, S. 187. [2] Bauarchiv Wettingen, Umbaupläne von 1957, 1966 und 1978. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 7, Basel 1995, S. 187, 214. - Eugen Meier, Walter Scherer, Wettingen früher, Baden 1981, S. 176. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0069-0072: Brandkataster Wettingen 1899-1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=47760 |
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