Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1956 - 1957 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bürohaus, privates Verwaltungsgebäude |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Nachkriegsmoderne |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Carl Froelich, Architekt, Brugg und Hans Kündig, Architekt, Zürich |
Würdigung: | Das 1956–1957 nach Plänen der Architekten Carl Froelich (Brugg) und Hans Kündig (Zürich) errichtete Verwaltungsgebäude der Kabelwerke Brugg ist ein grosszügiges wohlproportioniertes Hochhaus mit klarem Grundrisskonzept und überzeugender Detailgestaltung, das als "beredtes Beispiel einer 50er-Jahre-Architektur" [1] gilt. Entstanden während der Hochkonjunkturphase der Nachkriegszeit, zeugt der Bau ebenso wie das nahe gelegene Fachhochschulgebäude der ehemaligen HTL (Bauinventarobjekt WIN904) von den Boomjahren der damals stark auf die Metall- und Maschinenindustrie ausgerichteten aargauischen Wirtschaft. Hart an der nördlichen Gemeindegrenze zu Brugg gelegen, bildet das Hochhaus einen markanten Auftakt für das weitläufige Firmenareal. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Während der Hochkonjunktur der Nachkriegszeit gehörten die Kabelwerke Brugg zu den grössten industriellen Arbeitgebern des Bezirks Brugg. Um 1960 hatte das Unternehmen 355 Arbeiter, lediglich die Eisengiesserei und Maschinenfabrik Georg Fischer beschäftigte mehr Leute. Da die teilweise weit voneinander entfernten Arbeitsplätze der Kabelwerke eine rationelle Zusammenarbeit erschwerten, hatte die Firma bereits 1954 einen Projektwettbewerb für ein neues Verwaltungsgebäude lanciert. Als erste Preisträger des zweistufigen Projektwettbewerbs gingen der Brugger Architekt Carl Froelich (1893–1968) und der Zürcher Architekt Hans Kündig hervor [1]. Die Bauarbeiten begannen 1956 und wurden 1957 abgeschlossen. Für das Attikageschoss mit Bar und Ruheraum zeichnete der bekannte Zürcher Architekt Roland Rohn mitverantwortlich [2]. Der Schweizer Heimatschutz nahm das Gebäude 1998 in seine Liste der "100 typischen Bauten der 50er- und 60er-Jahre" auf [3]. Bis heute wird es als Bürogebäude der Brugg Kabel AG genutzt. |
Beschreibung: | Das Verwaltungsgebäude der Kabelwerke Brugg steht auf einer künstlichen Terrasse an der Gabelung der Klosterzelgstrasse mit der Unteren Klosterzelgstrasse. Im Osten grenzt ein Einfamilienhausquartier an das knapp bemessene Grundstück, im Norden, Süden und Westen erstreckt sich das Fabrikareal. Die acht Vollgeschosse des Eisenbetonbaus teilen sich in ein gestalterisch klar abgesetztes Sockelgeschoss mit Erschliessungsbereich und zwei siebenstöckige Bürotrakte mit einer dazwischenliegenden, eingezogenen Erschliessungsschicht. Während die Erschliessungsschicht aus grossen Fensterflächen besteht, treten die trapezförmigen Bürotrakte schmalseitig als geschlossene, mit Natursteinplatten verkleidete Mauerflächen in Erscheinung. Grosszügig dimensionierte Bandfenster und Brüstungsfelder aus Marmor verde Alpi bilden die beiden Längsfassaden der Bürotrakte gegen Westen und Osten. Dem kräftigen Baukörper aufgesetzt ist ein filigran wirkendes Attikageschoss mit Direktions- und Gästeräumlichkeiten, das von einem weit vorkragenden Flachdach abgeschlossen wird. Der Zugang zum Gebäude erfolgt über eine breit angelegte Freitreppe und eine dem Eingang vorgelagerte Terrasse. Der axiale Eingang mit Doppelglastüre und verglaster Empfangshalle unter weit vorkragendem Flachdach hat sich unverändert erhalten; selbst der Schriftzug "Kabelwerke Brugg" ist bauzeitlich. In den beiden Bürotrakten ist eine flexible Raumteilung mit einem Minimum an baulichen Veränderungen möglich. Das Hochhaus ist zweigeschossig unterkellert, wobei das obere Kellergeschoss eine Autogarage aufnimmt (Hausinneres nicht gesehen). |
Anmerkungen: | [1] Schweizer Architekturführer 1994, S. 107. [2] Carl Froelich projektierte auch das Schulhaus und die Turnhalle Freudenstein in Brugg (1956). Bei Froelich handelt es sich um einen entfernten Verwandten des bekanntesten Brugger Architekten Albert Froelich (1876–1953). [3] Von Rohn stammen die Fabrikanlage der BBC in Baden (1947; 1952) und Birr (1957), der Neubau der Spinnerei Kunz in Windisch (1960) und das Spital Triemli in Zürich (1969–70) (Menghini 1998, S. 450). [4] http://www.heimatschutz.ch/Bauten.1132.0.html [Stand: 14.12.2015]. |
Literatur: | - M. Baumann et. al.: Brugg erleben. Schlaglichter auf die Brugger Geschichte, 2005. - Kabelwerke Brugg A.G. 1908–1958, o. O., o. J. - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, hg. v. d. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 81. - Menghini, Giovanni: Rohn, Roland, in: Isabelle Rucki; Dorothee Huber (Hg.): Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, Basel 1998, S. 450. - Verwaltungsgebäude der Kabelwerke Brugg AG, in: Schweizerische Bauzeitung, 35, 1957, S. 555–560. - Zietschmann, Ernst: Projekt für das Verwaltungsgebäude der Kabelwerke Brugg AG, Brugg, in: Bauen + Wohnen, 2, 1956, S. 69–70. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: DOK-WIN839.002 Klosterzelgstrasse 28, Verwaltungsgebäude Kabelwerke Brugg (Dossier (Dokumentationsobjekte))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=48534 |
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