Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1908 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Schenker Adolf, Aarau (Architekt) |
Würdigung: | Das nach Plänen des Aarauer Architekten Adolf Schenker erstellte "Alte Schulhaus" von 1908 ist ein wohl proportionierter Heimatstilbau in gotisierender Formensprache. Zusammen mit dem 1968 realisierten Erweiterungsbau und dem nordwestlich gelegenen neuen Oberstufenschulhaus von 2000/01 bildet es eine vielfältige, spannungsvolle Schulanlage im Zentrum von Würenlingen. In der formalen Ausgestaltung zeigt das Gebäude grosse Ähnlichkeiten mit dem vom gleichen Architekten ausgeführten Schulhaus Hübel in Dottikon (Bauinventarobjekt DOT904). |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die erste schriftliche Erwähnung einer Dorfschule in Würenlingen stammt von 1680 [1]. Wie auch andernorts wurde der Schulunterricht anfänglich in den Privathäusern der Lehrpersonen abgehalten. 1810 erwarb die Gemeinde die Liegenschaft von Kirchmeier Leonz Meyer an der Dorfstrasse und richtete darin das erste Schul- und Gemeindehaus ein (Gebäude1968 abgebrochen). Das heutige "Alte Schulhaus" wurde 1908 durch den Aarauer Architekten Adolf Schenker projektiert [2], die Bauausführung oblag der Firma Zschokke. Im Gebäude untergebracht waren anfänglich vier Schulzimmer sowie eine Turnhalle im Kellergeschoss, später kamen zwei weitere Schulräume im ausgebauten Dachstock hinzu. Die Baukosten beliefen sich auf 106'000 Franken. 1968 fand eine grössere südöstliche Erweiterung mit insgesamt 7 Schulzimmern, 3 Werkräumen und einer Aula statt. 1997 folgte eine Aussensanierung, 2006 eine Innenrenovation der Schulräume. 2000-2001 wurde nordwestlich des Altbaus nach Plänen der Wettinger Architekten Aeschlimann, Prètre u. Hasler ein neues Oberstufenzentrum in Form eines modernen kubischen Betonbaus erstellt [3]. |
Beschreibung: | Das "Alte Schulhaus" präsentiert sich als stattlicher, harmonisch gegliederter Baukörper. Den zentralen Bereich bildet ein Rechteckblock unter kurzfirstigem Walmdach. An der südwestlichen Schaufront wie auch der nordöstlichen Rückseite stossen zwei ungleich grosse Quergiebelanbauten mit Teilwalmdächern vor, welche auf der Südostseite zu einer langen Gebäudeflucht zusammengeführt sind. Die symmetrisch gestaltete Nordwestfassade wird durch einen zentralen Dacherker überhöht. Rundum zeichnet sich das Gebäude durch eine sorgfältige Fassadengestaltung aus. Starke Akzente setzt das rustizierte Sockelgeschoss aus Granit- und Jurakalksteinen. Davon hebt sich der helle, glatt verputzte Oberbau mit zwei Hauptgeschossen und ausgebautem Dachraum deutlich ab. Die Fassaden sind grosszügig mit regelmässig angeordneten Zwillings-, Dreifach- und Staffelfenstern mit neugotischen Kehlgewänden besetzt. Den Hauptzugang im westlichen Gebäudewinkel schützt eine eingeschossige Portalvorhalle mit kräftigen Pfeilerarkaden und abgewalmtem Schutzdach (nachträglich verändert). Hier hat sich eine kräftige Eichentür mit kassettierten Flügeln und vergitterten Fenstern erhalten. Vom rückwärtigen rundbogigen Ausgang führt eine nachträglich erstellte offene Passerelle zum neuen Oberstufenschulhaus. Im Innern ist das Treppenhaus mit Granitstufen sowie Eisengeländer mit hölzernem Handlauf im Originalzustand erhalten. Schulräume modernisiert. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Anmerkungen: | [1] Zur Geschichte der Schule und der Schulanlagen vgl. Meier 1981, S. 229-242; Zoppi 2003, S. 28-32. [2] Der Aarauer Architekt Adolf Schenker hat weitere Schulhäuser in Full (1905), Merenschwand (1906) und Dottikon (Schulhaus Hubel 1909-12; Bauinventarobjekt DOT904) sowie das Pfarrhaus in Menziken (1913; Bauinventarobjekt MEN941) erbaut. [3] Vgl. Zoppi 2003, S. 28-32; Mit Turnkeller, aber ohne Duschgelegenheit, in: Aargauer Tagblatt vom 29. Aug. 2008. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 242. - Fridolin Meier, Geschichte von Würenlingen, 2. Auflage, Würenlingen 1981. - André Zoppi, Der Schulhausbau 2001, in: Würenlingen 2003, Dorf und Gemeinde im Laufe der Zeit, Würenlingen 2003, S. 28-43. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=49896 |
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