INV-ZEZ912 Kapelle und Glocken, 1942 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-ZEZ912
Signatur Archivplan:ZEZ912
Titel:Kapelle und Glocken
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Zetzwil
Adresse:Birrwilerstrasse 40
Versicherungs-Nr.:40
Parzellen-Nr.:612
Koordinate E:2654306
Koordinate N:1237555
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2654306&y=1237555

Chronologie

Entstehungszeitraum:1942
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kapelle

Dokumentation

Autorschaft:Hans Hauri, Reinach (Architekt)
Würdigung:Auf dem Friedhofareal ausserhalb des Dorfes stehende Abdankungskapelle von 1942, welche nach den Plänen des Reinacher Architekten Hans Hauri entstanden ist. Im offenen, wehrturmartig gestalteten Glockenturm hängen eine 1826 datierte Glocke aus der Kirche von Gontenschwil sowie eine jüngere Glocke von 1959.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Zetzwil war nie ein eigenständiger Kirchenstandort; die Dorfbewohner waren teils nach Birrwil und teils nach Kulm kirchgenössig [1]. 1617 wurde Zetzwil dann Bestandteil der reformierten Kirchgemeinde Gontenschwil-Zetzwil. Lange Zeit fanden die Dorfbewohner auf dem Gontenschwiler Friedhof ihre letzte Ruhe. Dies änderte sich 1899, als auf dem Killacker ein gemeindeeigener Friedhof angelegt wurde. Nach jahrelangen Bemühungen konnte 1942 nördlich des Friedhofareals eine Abdankungskapelle erstellt werden. Für das Projekt verantwortlich war der Reinacher Architekt Hans Hauri, die Baukosten betrugen rund 20'000 Franken.
Eine 1826 angefertigte Glocke aus der Gontenschwiler Kirche, welche 1927 der Gemeinde Zetzwil geschenkt und im Dachreiter des Schulhauses montiert worden war, fand 1942 den Weg in den Turm der neuen Abdankungshalle. 1959 wurde sie durch eine zweite, von den Ortsbürgern gespendete Glocke ergänzt.
Beschreibung:Die in traditionalistischen Formen gehaltene Abdankungskapelle steht nördlich des Friedhofareals im steil ansteigenden Gelände. Vom Gräberfeld führt eine breite Freitreppe hinauf zu einer offenen Plattform, welche vom vorgezogenen, auf Holzpfeiler abgestützten Walmdach beschirmt wird. Der helle gemauerte Baukörper erhebt sich über trapezförmigem Grundriss; bergseitig schliesst der hölzerne, teils mit Eternitplatten verkleidete, geböschte Glockenturm an, der in der Form eines mittelalterlichen Wehrturms gehalten ist. Der Kapellenraum ist eher konventionell mit Mittelgang und beidseitigen Bankreihen gestaltet. Als Besonderheit erstreckt sich der kleine eingezogene Chor unter den Glockenturm. Ein rundum geführtes Brusttäfer und schlichte Holzbalkendecke geben dem Innern eine rustikale Note.

Die ältere, auf "f" gestimmte Glocke vom Gontenschwiler Geläut trägt in Majuskeln die Inschrift "Gegossen von Sebastian Ruetschi in Suh[r] 1826." Die obere Inschrift lautet: "Komt her auf einen Thon zu hören Gottes Wort". Der Klöppel datiert von 1942, als die Glocke in die neu errichtete Abdankungskapelle von Zetzwil überführt wurde.

Die zweite, auf "des" gestimmte Glocke wurde von der Glockengiesserei H. Rüetschi AG, Aarau gegossen. Unter dem Wappen Zetzwil steht die Inschrift "1959 Stiftung der Ortsbürgergemeinde Zetzwil". Die obere Inschrift lautet: "O Land, Land höre des Herrn Wort".
Anmerkungen:[1] Zur Kirchengeschichte und zum Kapellenbau in Zetzwil vgl. Widmer-Dean/Bolliger/Hüni 2009, S. 316-325, 336-339.
Literatur:- Markus Widmer-Dean/Rolf Bolliger/Ilse Hüni, Ortsgeschichte Zetzwil, Zetzwil 2009.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=50472
 

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