Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kapelle |
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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 6/16/1947 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | B (regionale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1483 |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Kapelle gehörte zum ehemaligen "Siechenhaus auf dem Feld", welches Ende 15. Jh. erbaut worden war und bis 1912 als Spital genutzt wurde. Der Beschluss zur Stiftung eines dem Siechenhaus angegliederten Gotteshauses fasste der Stadtrat 1480. Der unter der Aufsicht von Werkmeister ZIMMERMANN erstellte Sakralbau wurde 1484 vom Konstanzer Bischof geweiht. 1700 wurde unter dem nur mit Vornamen bekannten Tessiner Stuckateur GIACOMO (w. Giovanni GIACOMO NEURONE, 1694 tätig in Herznach) eine erste Renovation durchgeführt. 1703 Anbau einer Sakristei und Altarerneuerung durch die Badener Maler Heinrich HAGENWEILER und (Franz Karl?) DORER. 1899 Erneuerung der Ausstattung: Wand- und Deckenornamente von Eugen STEIMER, Baden; Glasgemälde von Richard Arthur NÜSCHELER, Boswil; neugotischer Altar von Josef EIGENMANN, Luzern; Altarblatt mit den Vierzehn Nothelfern von Karl RAUBER, Baden. 1945 weitgehende Entfernung des neugotischen Schmucks. 1971 neuer Altar. 1999 Innenrenovation. [P 229] |
Beschreibung: | Der geostete Bau steht auf der östlichen Seite der Limmat über der Halde zwischen dem Wettinger Feld und dem alten Flussübergang. Unweit nördlich der Kapelle liegt das ehem. Siechenhaus. Das einschiffige Gotteshaus mit dreiseitig geschlossener Chorpartie trägt ein auf der Ostseite abgewalmtes Steildach, dessen First ungegliedert durchläuft. Der Westgiebel zeigt unter einer treppenförmigen Bekrönung eine zweiteilige Rundbogenarkade, die als Glockenträger dient. Diese wie auch das darunter liegende Spitzbogenportal werden durch Pultdächer geschützt. In den Trauffassaden sind je ein gekehltes Rechteckfenster mit Kreuzstock sowie eine kleinere Lichtöffnung ausgespart, der polygonale Chor verfügt über drei Lanzetten mit spätgotischem Masswerk. Das Innere wirkt mit seinen ungegliederten Wänden überaus nüchtern, da die Ausstattung aus Spätmittelalter und Barock weitgehend verschwunden ist und die drei Chorfenster übermässiges Licht zuführen. Die Holzdecke stammt von 1945. Aus dem Mittelalter erhalten ist ein 1944 freigelegtes Wandbild an der nördlichen Längsmauer unmittelbar vor dem Ansatz der Chorschräge. Dessen Darstellung, wohl der Tempelgang Mariä, wirkt allerdings nur noch in undifferenzierten Farbflächen. Die seitlichen Fenster tragen Glasscheiben (1899; nach Königsfelder Vorbildern) mit farbigen Darstellungen der hll. Franziskus und Klara sowie der Königin Agnes von Ungarn von R.A. NÜSCHELER (1877-1950). Zwei vollplastische Bildwerke aus Lindenholz - ein Vesperbild (Mitte / 2. Hälfte 16. Jh.) sowie eine Anna selbdritt (Mitte 17. Jh.) -, deren urspr. Funktion ungewiss ist, haben auf Wandkonsolen neue Standorte gefunden. Beim Eingang befindet sich ein kupaförmiges, geripptes Weihwasserbehältnis aus Sandstein (1630) der Badener Steinmetzen EGLI und SÜESS. In einer originalen Sakramentsnische steht ein silbernes Ziborium mit Sechspassfuss, Hexagonalschaft mit Balusterknauf, kurzer Steilkupa und einem kreuzbekrönten Trompetendeckel (3. Viertel 17. Jh.; Badener Beschau; Meisterzeichen "ID"). Die Glocken unter dem Westgiebel stammen aus dem 19. Jh., die urspr. Glocken von ca. 1485 - 1490 in der städt. Sammlung im Landvogteischloss, ebenda 2 Kabinettscheiben von 1509. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20394 |
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