DSI-BAD018 Rathausgasse 3, Amtshaus, 16. Jh. (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-BAD018
Signatur Archivplan:BAD018
Titel:Rathausgasse 3, Amtshaus
Bezirk:Baden
Gemeinde:Baden
Adresse:Rathausgasse 3
Versicherungs-Nr.:91
Parzellen-Nr.:523
Koordinate E:2665601
Koordinate N:1258395
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2665601&y=1258395

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Amtshaus, Verwaltungsgebäude

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):10/25/1976
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:B (regionale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:16th cent.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das heutige Amtshaus an der Rathausgasse wurde Mitte des 14. Jahrhunderts wohl als Markthaus und Salzspeicher erstellt und gehört damit in den Zusammenhang des für Baden im Mittelalter wichtigen Salzhandels. Das gleich gegenüber dem Rathaus gelegene Gebäude öffnete sich im Erdgeschoss ursprünglich über eine offene Marktlaube, deren rundbogige Gewände im Mauerwerk erhalten sind. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das Haus mit eingreifenden Umgestaltungen zu einem Amtshaus umgebaut, weshalb es fortan "vorderes" oder "oberes" Rathaus genannt wurde. Von dieser Bauphase stammen sowohl das Mauerwerk des zweiten Obergeschosses wie auch der in seiner Grundform erhaltene Dachstuhl. Das damals eingebautes Portal an der Südfassade trägt die Jahreszahl 1560, jenes am gedeckten Brückendurchgang zum Rathaus die Jahreszahl 1585. Im Lauf des 17. und 18. Jahrhunderts erfolgten verschiedentlich Veränderungen an der Befensterung; im späten 18. Jahrhundert dürften die an allen Fassaden bis heute erhaltenen Stichbogenfenster des zweiten Obergeschosses hinzugekommen sein. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Haus in mehreren Etappen umgebaut. Nachdem der Badener Architekt Kaspar Joseph Jeuch 1862 im ersten Obergeschoss Räume für die Bezirksverwaltung umgestaltet hatte, folgte 1876/77 der Einbau von Gerichtsräumen im zweiten Obergeschoss sowie eines Polizeipostens im Erdgeschoss durch den städtischen Bauverwalter Adolf Blum. 1877/78 wurde die Nordfassade nach Plänen des ansonsten unbekannten Badener Architekten G. Weber und in Anlehnung an Vorschläge von Blum in spätklassizistischen Formen umgestaltet; gleichzeitig wurden Süd- und Ostfassade teilweise neu befenstert und die bis dahin bestehenden Lauben vermauert. Das 1976 unter Denkmalschutz gestellte Haus wurde 1981 am Äusseren renoviert; gleichzeitig erneuerte man den durch zahlreiche Umbauten veränderten Dachstuhl des 16. Jahrhunderts und ergänzte die einstmals vorhandenen Schlagläden. In den Jahren 1985-87 wurde das Haus mit Ausnahme einer etwa mittig in der Querachse liegenden früheren Brandmauer ausgekernt und anschliessend unter Verwendung von Einzelelementen der vorherigen Ausstattung neu ausgebaut. Es beherbergt heute Büros der städtischen Verwaltung sowie den Polizeiposten.
Beschreibung:Das Amtshaus bildet den Kopf der Häuserzeile zwischen der Rathausgasse und der Hinteren Rathausgasse; seine Stirnseite ist nur durch ein schmales Gässchen vom gegenüberliegenden Rathaus getrennt. Das mit einem mächtigen Krüppelwalmdach gedeckte Haus bewahrt die Baufluchten des 14. Jahrhunderts sowie Volumetrie und Dachform des späten 16. Jahrhunderts; die Fassaden sind stark durch die Umgestaltungen des späten 19. Jahrhunderts geprägt. Die gegen Norden zur Rathausgasse gewandte, in der Mitte leicht geknickte fünfachsige Hauptfassade zeigt sich seit 1877/78 in den feingliedrigen Formen des Spätklassizismus. Das axial gelegene Rundbogenportal wird von Rechteckpfeilern mit Gebälk gerahmt, wie sie auch die Gewände der seitlich anschliessenden Doppelfenster bilden. Über dem dunkler gehaltenen, genuteten Erdgeschoss setzen zwei hell verputzte, von flach rustizierten Ecklisenen gerahmte Obergeschosse auf. Im ersten Obergeschoss öffnen sich klassizistische Doppelfenster, deren mittleres von einem Zinnenfries mit dem Stadtwappen gekrönt wird, im zweiten Obergeschoss fünf stichbogige Einzelfenster des späten 18. Jahrhunderts. Die zum Rathaus gewandte und nur schlecht einsehbare Ostfassade zeigt unregelmässig verteilte Fensteröffnungen verschiedener Bauphasen, wobei die im Giebelfeld liegenden Zwillings- und Staffelfenster noch aus dem 16. Jahrhundert stammen; im zweiten Obergeschoss führt ein gedeckter Brückengang direkt in das benachbarte Rathaus. In der gegen Süden gewandten Rückfassade öffnet sich ein Rundbogenportal mit Jahreszahl 1560. Im ausgekernten Inneren wurden einzelne Steinböden, Nussbaumtüren sowie Parkettboden und Turmofen des ehemaligen Amtssalons wieder eingebaut.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20424
 

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