Ansichtsbild: |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Klösterliches Verwaltungsgebäude |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Nachgotik |
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Schutz / Status |
Unterschutzstellung Bund: | 3/24/1994 |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 8/8/1952 |
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz: | A (nationale Bedeutung) |
Kantonaler Schutzumfang: | Integral |
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Dokumentation |
Entstehungszeitraum: | 1594 - 1595 |
Grundlage Datierung: | Inschriften (Fassade) |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der aussergewöhnlich stattliche spätgotische Bau, Hauptstrasse 37, wird aufgrund seiner repräsentativen Erscheinung oft für das einstige Säckinger Amtshaus gehalten. Ob es je als solches diente, ist indessen fraglich. Die letzte Liegenschaft, die vom Stift Säckingen nachweislich als Amtshaus genutzt wurde, ist das Haus Hauptstrasse 115 (HOR903). Laut Inschriften an der Strassenfassade wurde das Haus Hauptstrasse 37 1594/95 von Heinrich Herzog und Regula Schilling errichtet, die beide der dörflichen Oberschicht angehörten. Es fällt auf, dass die aus der Bauzeit stammende Befensterung in den beiden Hauptgeschossen fast exakt symmetrisch angelegt ist. Auch sind die Fenster im 2. Obergeschoss nur unwesentlich kleiner als jene im 1. Obergeschoss; es scheint also von Beginn weg vier beinahe gleichwertig belichtete Wohnungen gegeben zu haben. 1786 war das Herzog-Schilling-Haus unter sechs Parteien aufgeteilt. Fünf davon gehörten noch der Familie Herzog an. Pro Geschoss bestanden zwei Wohnungen, von denen jede über eine eigene Feuerstelle verfügte. Nach unkoordinierten Renovierungen konnte das heruntergekommene Gebäude 1990/91 mit namhaften Beiträgen der Stiftung Aargauer Heimatschutz (Architekt: Fredy Ott, Kaisten) restauriert werden. An der Strassenfassade ist der zu etwa zwei Drittel erhaltene, originale Stumpfkalkputz restauriert worden. |
Beschreibung: | Der repräsentative dreigeschossige Bau beherrscht die Zeilenbebauung durch seine ungewöhnliche Breite und das markante Vorrücken aus der Häuserzeile. Das steile giebelbündige Satteldach überragt die Strassenfassade nur knapp, rückseitig zieht es sich über eine hölzerne Laubenfront (1990/91 erneuert). Die symmetrisch gestaltete Hauptfassade wird von einer gezahnten Eckquadermalerei eingefasst. Sohlbankgesimse betonen, die Gebäudekanten übergreifend, in beiden Obergeschossen die waagrechte Gliederung. Die intakt erhaltenen Fensteröffnungen in den Obergeschossen vertreten die gesamte Palette der um 1600 gängigen Formen: Zwillingsfenster, Drillingsfenster in einzelner und gekuppelter Anordnung sowie hohe Kreuzstockfenster. Die aussen liegenden Hauptwohnräume sind mit mehrteiligen Fensterwagen (Reihenfenster) ausgezeichnet. Die Fenstergewände zeigen einen Ladenfalz und breite Kehlprofile, wie sie für die Bauzeit charakteristisch sind. Die Farbfassung der Hausteinteile, dunkelgrau mit schwarzen Begleitlinien, ist nach Befund restauriert worden. In der Fassadenmitte bilden vier zu einem Kreuz geformte Pflugscharen ein gemaltes Hauszeichen, darunter sind die Bauinschrift, die Jahreszahl 1595 sowie vermutlich Initialen und Meisterzeichen eines bisher nicht identifizierten Steinmetzes zu erkennen; etwas weiter östlich erscheint prominent aufgemalt die Jahreszahl 1594. An beiden Giebelseiten finden sich rundbogige Aufzugstore und schmale Lichtöffnungen. – Inneres. Die jeweils beidseits eines mittigen Querkorridors angeordneten Wohnungen beherbergen in den Obergeschossen nach Süden gegen die Strasse je eine breite Eckstube und eine schmalere Nebenstube. In der südwestlichen Eckstube des 1. Obergeschosses schmückt ein steinerner Fensterpfosten mit schlichtem Kapitell die Mauerzunge zwischen den Nischen der beiden Drillingsfenster. Spiralige Viertelstäbe und Kehlprofile zieren die Vorderseite des Kapitells. Die intakte russgeschwärzte Sparrendachkonstruktion ruht auf einem doppelt liegenden Stuhl mit Andreaskreuzstreben als Windverband; im unteren Stuhl wird eine Mittellängspfette (Unterzug) von zwei sorgfältig gefasten Holzpfosten gestützt. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 347–349. - Hornussen. Geschichte eines Fricktaler Dorfs, 1991, S. 36ff, 155f, 160. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22752 |
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