AG 23 Abteilung Hochschule, 1963-1979 (Bestand)

Archive plan context


Information on identification

Ref. code:AG 23
Ref. code AP:AG 23
Title:Abteilung Hochschule
Creation date(s):1963 - 1979
Level:Bestand

Information on context

Name of the creator / provenance:Abteilung Hochschule
Administration history:Eine Motion im Grossen Rat verlangte 1962 von der Regierung die Gründung einer Aargauischen Universität in die Wege zu leiten, da in den 1960er Jahren Kapazitätsengpässe an den bestehenden Hochschulen bestanden. In der Folge wurden Vorabklärungen durchgeführt und ein Bericht erstellt, der den Aufbau einer Hochschule für Bildungswissenschaften und Klinische Medizin empfahl. Daraufhin wurde beim Bund wegen Anerkennung und Beiträgen nach Hochschulförderungsgesetz sondiert und 1970 ein fünfjähriger Hochschulkredit zur Finanzierung der Aufbauphase, der sog. "Vorbereitungsstufe", in einer Volksabstimmung gutgeheissen. 1971 nahm die Abteilung Hochschule bzw. das Projektteam Vorbereitungsstufe seine Arbeit auf. Als 1976 die politische Diskussion über die Vorlage des Hochschulgesetz des Kantons Aargau begann, erwuchsen dem Projekt einer Aargauer Hochschule Widerstände: In der Hochschulpolitik des Bundes fand 1977 ein Meinungsumschwung weg von der Gründung neuer Hochschulen hin zum Ausbau der bestehenden Universitäten durch Beiträge aller Kantone statt. Der Grosse Rat des Kantons Aargau wiederum wies das Hochschulgesetz an den Regierungsrat zurück, damit es in zwei separate Gesetzesentwürfe für die Medizinerausbildung und die Bildungswissenschaften aufgeteilt werde. Beides bedeutete eine klare Verzögerung des Hochschulprojekts. Angesichts der ungewissen Entwicklung im schweizerischen Hochschulwesen und des weitgehend erschöpften Hochschulkredits entschied sich der Regierungsrat, die ursprüngliche Idee eines kontinuierlichen Übergangs der Vorbereitungsstufe in den Aufbau der eigentlichen Hochschule aufzugeben und die Abteilung Hochschule auf Ende 1978 aufzulösen.

Die vier Hauptaufgaben des Projektteams Vorbereitungsstufe waren: Planung der Hochschule für Bildungswissenschaften zu einem entscheidungsreifen Projekt, Ausbau der Ausbildungsplätze für Klinische Medizin an Aargauer Spitälern, Durchführung von ersten Forschungsprojekten in Bildungswissenschaften und regelmässige Information der Öffentlichkeit über den Stand des Hochschulprojekts. 1976 lag das Hochschulgesetz des Kantons Aargau sowie ein entsprechendes Anerkennungsgesuch beim Bund für die Hochschule für Bildungswissenschaften vor. Damit war die Planungsarbeit und somit die Hauptarbeit des Projektteams geleistet, Forschungsprojekte und die Information der Öffentlichkeit liefen hingegen weiter. Nach der Auflösung der Abteilung Hochschule wurden die verbleibenden Aufgaben zwischen dem Gesundheitsdepartement (Ausbildungsplätze Klinische Medizin) und dem Erziehungsdepartement (Aargauer Hochschulpolitik, allfällige Wiederaufnahme der Hochschulpläne) aufgeteilt.

Quellen:
Rechenschaftsbericht des Regierungsrates 1963-1979.
Fricker, Martin: "Das Aargauervolk braucht keine Hochschule, das Aargauervolk will keine Hochschule!" Das Aargauer Hochschulprojekt 1962-1978. In: Argovia 113 (2001), S.1-120.
Archival history:In seiner letzten Sitzung vom 15. September 1978 beschloss der Gründungsausschuss der Vorbereitungsstufe, dass Arbeitspapiere, Protokolle und Berichte aus dem Projekt dem Staatsarchiv Aargau übergeben werden, Korrespondenz, Rechnungsbelege etc. der Gremien aber ins Archiv des Erziehungsdepartements gestellt werden sollen. Deshalb gelangten 1979 nur die Arbeitspapiere, Protokolle und Berichte der relevanten Gremien sowie Pressedokumentation und Amtsdruckschriften ins Staatsarchiv, rund 3.5 Lfm.
Mit der grossen Ablieferung aus dem Zentralen Archiv des Erziehungsdepartements/BKS im Jahr 2010 gelangten auch die 1979 zunächst in dieses Archiv überführten Akten der Abteilung Hochschule ins Staatsarchiv: rund 1.5 Lfm mit Regierungs- und Grossratsgeschäften, Korrespondenz, Handakten Projektleiter, Personalunterlagen, Berichten, Forschungsarbeiten, Amtsdruckschriften und Pressedokumentationen sowie einigen Akten zur Vorgeschichte.

Information on content and structure

Contains:Unterlagen zu den Vorabklärungen; Ablage der Abteilung Hochschule mit Protokollen, Akten und Berichten des Gründungsrats, des Gründungsausschusses, der Arbeitsgruppen und des Projektleiters zur Hochschulplanung; Berichte und Studien aus bildungswissenschaftlichen Forschungsprojekten; Broschüren und Pressespiegel
Appraisal and destruction:Es liegen keine Informationen über Bewertung beim Übergabezeitpunkt vor. Bei der Erschliessung wurden viele Doppel und Dokumentationsmaterial kassiert.
System of arrangement:Der Bestand wurde nach den Vorgaben des Staatsarchivs gemäss dem Kompetenzenprinzip gegliedert in Grundlagen, Leitung, Administration und Kernaufgaben, letztere aufgeteilt in Hochschulplanung, bildungswissenschaftliche Forschung und Öffentlichkeitsarbeit. Die bestehenden Dokumentenserien wie z.B. Arbeitspapiere oder Arbeitsberichte wurden als solche belassen und nicht unter den Kernaufgaben aufgeteilt.

Information on related materials

Related material:ZwA 2002.0016: Erziehungsdirektion und Erziehungsrat, Serie Universitätsfrage
NL.A-0234: Aargauischer Hochschulverein
Publications:Fricker, Martin: "Das Aargauervolk braucht keine Hochschule, das Aargauervolk will keine Hochschule!" Das Aargauer Hochschulprojekt 1962-1978. In: Argovia 113 (2001), S.1-120.
Weber, Ulrich: Hochschule im Aargau? In: Geissmann, Josef, Schibli, Max, Weber, Ulrich, Aargau – Heimatkunde für Jedermann, Aarau 1978, S. 137ff.
 

Usage

Permission required:Staatsarchiv Aargau
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Einsichtnahme eingeschränkt
 

URL for this unit of description

URL:https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=1635
 

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