NL.A-0022 Bullinger, Heinrich (1504-1575), 1573-1621 (Bestand)

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Ref. code:NL.A-0022
Ref. code AP:NL.A-0022
Title:Bullinger, Heinrich (1504-1575)
Creation date(s):1573 - 1621
Level:Bestand

Information on context

Name of the creator / provenance:Bullinger, Heinrich (1504-1575)
Administration history:Heinrich Bullinger (* 18. Juli 1504 in Bremgarten; † 17. September 1575 in Zürich), Theologe, Reformator, Chronist
Nach der Grundschulausbildung in seiner Heimatstadt und dem Besuch der Lateinschule in Emmerich am Niederrhein studierte Bullinger 1519-22, bis zum Abschluss als Magister Artium, an der Universität Köln. Unter dem Einfluss humanistischer Lehrer und der Lektüre von Schriften der Kirchenväter und Reformatoren wandte er sich in dieser Zeit von der römischen Kirche ab. Als Lehrer an der Klosterschule in Kappel am Albis, 1523-29, wurde er zum entschiedenen Anhänger Zwinglis. 1528 nahm er an der Berner Disputation teil, und im selben Jahr wurde er in die Zürcher Kirchensynode aufgenommen. 1529-31 war er Pfarrer in Bremgarten, von wo er im 2. Kappelerkrieg nach Zürich flüchtete. Am 9.12.1531 wurde Bullinger zum Nachfolger des gefallenen Zwingli berufen. Unter seiner Führung erstarkte die durch den Kriegsausgang erschütterte Zürcher Kirche rasch. In der "Prädikanten- und Synodalordnung" (1532) schuf er eine dauerhafte Kirchenverfassung, welche die Beziehungen zwischen Kirche und Obrigkeit, das Synodalwesen usw. klar regelte. Mit dem Ausbau des Schul- und Stipendienwesens bewältigte Bullinger das kirchliche Nachwuchsproblem und verhalf der Zürcher Schule durch die Berufung ausgewiesener Gelehrter zu hohem Ansehen. Prägend und nachhaltig war Bullingers Einfluss auf den eidgenössischen und den europäischen Protestantismus. Unter seiner massgeblichen Beteiligung entstand 1536 in Basel das 1. Helvetische Bekenntnis. Die von Martin Bucer vermittelten Konkordienverhandlungen mit Luther scheiterten zwar 1538 endgültig, doch mit Calvin verständigte sich Bullinger 1549 im Consensus tigurinus in der Abendmahlsfrage. Bullingers Publizistik war von starker normativer Kraft. Neben apologetischen und polemischen Schriften, in denen er sich immer wieder gegen den römischen Katholizismus, gegen das Täufertum und später auch gegen das Luthertum abgrenzte, veröffentlichte er eine Vielzahl von Bibelkommentaren und Predigtsammlungen, verfasste Schriften zu praktischen Fragen wie Eheleben und Krankenseelsorge. Seine Werke (124 Titel) erschienen schon zu seinen Lebzeiten in vielen Auflagen und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Das berühmteste, das "Hausbuch", eine Sammlung von 50 Predigten, fand Verbreitung weit über Europa hinaus. Mit seinem "Spiel von der schönen Lucretia" trat Bullinger auch als Dramatiker hervor, und mit Arbeiten zur Schweizergeschichte profilierte er sich als bedeutender Profanhistoriker. [Vgl. Hans Ulrich Bächtold, e-HLS]
Archival history:Der Bestand wurde 1991 von der Aargauer Kantonsbibliothek übernommen (Altsignaturen: Ms F 17; Ms F 18; Ms BNF 51; Ms BNF 52; Ms BNF 77; Ms BNF 78; Ms BNF 115). Nachtrag von 2002: Abschrift 17./18. Jh. aus Varia B hinzugefügt.

Information on content and structure

Contains:Bullinger, Heinrich: Von der christlichen Reformation (2 Bände unterschiedlicher Provenienz); Ders.: Von den Tigurinern und der Stadt Zürich Sachen (7 Bände unterschiedlicher Provenienz, davon 4 aus der Bibliothek Georg von Wyss); Ders.: Historia oder Geschichten so sich verlouffen in der Eidgnosschafft (2 Bände unterschiedlicher Provenienz); Ders.: Von den Grafen zu Habsburg; Altsignaturen AKB: Ms F 17; Ms F 18; Ms BNF 51; Ms BNF 52; Ms BNF 77; Ms BNF 78; Ms BNF 115

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen

Reproduction conditions:© Staatsarchiv Aargau
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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URL:https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=1907
 

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