NL.A-0047 Frey-Herosé, Friedrich (1801-1873), 1801-1873 (Bestand)

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Ref. code:NL.A-0047
Ref. code AP:NL.A-0047
Title:Frey-Herosé, Friedrich (1801-1873)
Creation date(s):1801 - 1873
Level:Bestand

Information on context

Name of the creator / provenance:Frey-Herosé, Friedrich (1801-1873)
Administration history:Friedrich Frey-Herosé (* 12. Oktober 1801 in Lindau, Bayern; † 22. September 1873 in Bern), Nationalrat, Bundesrat
Frey-Herosé studierte Chemie in Paris, wo er sich 1830 aktiv an der Julirevolution beteiligte. Zu Hause in Aarau übernahm er die väterliche Firma und absolvierte eine glänzende militärische und politische Karriere. 1834 in den Grossen und 1837 in den Kleinen Rat des Kantons Aargau gewählt, erlangte er 1839, 1842 und 1845 das Amt des Landammanns sowie 1841 die Würde des aargauischen Oberbefehlshabers. Er brach den bewaffneten Widerstand des Freiamts und vollzog persönlich die Klosteraufhebungen in Muri, Wettingen und Fahr (Letztere wurde später wieder rückgängig gemacht). 1847 war Frey-Herosé Generalstabschef Dufours im Sonderbundskrieg, 1848 einer der ersten aargauischen Nationalräte. Am 16.11.1848 wurde er im zweiten Wahlgang zum Bundesrat gewählt. Als Vorsteher des Handels- und Zolldepartements arbeitete er das erste Geschäftsreglement des Bundesrates und das erste Zollgesetz des Bundesstaates aus, das 1850 in Kraft trat. Handelsverträge mit Sardinien, Baden und Bayern folgten, bevor Frey-Herosé 1854 als Bundespräsident das Politische Departement übernahm, in welchem er die teilweise Aufhebung der österreichischen Blockade gegen den als Hort der Revolution verschrieenen Kanton Tessin erreichte. Als Nachfolger des im Dezember 1854 abgewählten Ulrich Ochsenbein im Militärdepartement hatte er 1856 die militärischen Vorbereitungen für den geplanten Kampf gegen Preussen im Neuenburger Handel an die Hand zu nehmen; anfangs 1856 liess er sich sogar kurzzeitig vom Bundesrat beurlauben, um wie 1847 als Generalstabschef zu wirken. In den unruhigen Folgejahren scheiterte Frey-Herosé mit einer Reform der eidgenössischen Stäbe im Parlament, das sich eine radikalere Vorlage wünschte. 1860 geriet er als Bundespräsident unter Druck, nachdem seine zunächst nur in vertraulichen Gesprächen geäusserte Überzeugung, dass der rechtlich begründbare schweizerische Einspruch gegen Sardinien-Piemonts Abtretung von Hochsavoyen an Frankreich realpolitisch nicht vertretbar sei, publik geworden war. Damit hatte Frey-Herosé nun auch radikale Kreise in Bern und Genf gegen sich aufgebracht, was sich in schwindender Stimmenzahl in den Bestätigungswahlen ausdrückte und schliesslich trotz weiterer Erfolge im Handels- und Zolldepartement 1866 zum Rücktritt aus dem Bundesrat führte. 1872 gab er auch sein Nationalratsmandat auf. [Jürg Stüssi-Lauterburg, e-HLS]
Archival history:Der Bestand setzt sich aus verschiedenen Zugängen zusammen. Der Kernbestand wurde 1945 ins Staatsarchiv Aargau übernommen. 1991 wurde ein Nachtrag von der Aargauer Kantonsbibliothek übernommen (Altsignatur: Ms BNF 91)

Information on content and structure

Contains:Autobiografie; Tagebuch aus der Studienzeit in Paris 1820-1821; Dokumente zur Lebensgeschichte; Ausweise; Schulzeugnisse; Schulaufsätze; Ernennungsurkunden; Wahlanzeigen; Ehrenmeldungen; Nekrologe; Briefe an Friedrich Frey-Herosé von Behörden, Politikern, Freunden und Bekannten; Briefe und Briefentwürfe von Friedrich Frey-Herosé an Behörden und Politiker; Entwürfe für Anträge an den Grossen Rat (Klosterangelegenheit 1846), an die Tagsatzung (Sonderbund 1847); Altsignatur AKB: Ms BNF 91
Appraisal and destruction:Es liegen keine Informationen vor.

Zugangs- und Benutzungsbestimmungen

Reproduction conditions:© Staatsarchiv Aargau
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=1939
 

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