Information on identification |
Ref. code: | NL.A-0220 |
Ref. code AP: | NL.A-0220 |
Title: | Presseverein Aargauer Volksblatt |
Creation date(s): | 1911 - 1994 |
Level: | Bestand |
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Information on context |
Name of the creator / provenance: | Presseverein Aargauer Volksblatt |
Administration history: | Der 1911 vom Badener Stadtpfarrer Albert Karli gegründete Verein machte es sich zur Aufgabe, das Aargauer Volksblatt (AV) - eine Gesinnungszeitung katholischen Inhalts und Sprachorgan der damaligen katholisch-konservativen Volkspartei - herauszugeben. Vereinszweck gemäss Statuten von 1931 war: "Bereitstellung der Mittel zur Herausgabe des Aargauer Volksblatts (AV) oder der an dessen Stelle tretenden Zeitung mit christlicher Gesinnung". Das AV war eine katholische Tageszeitung und Organ der katholisch-konservativen Volkspartei (später Christlichdemokratische Volkspartei). Organe des Vereins waren die Vereinsversammlung, der Vorstand und der Verwaltungsausschuss, sowie die Rechnungsprüfungskommission. Ab 1965 kamen weitere Organe hinzu.
Der Verein verstand sich als Alternative zur freisinnigen Presse. Das AV behielt seine politische Grundhaltung bis zu seiner Auflösung 1992 bei. Bis 1930 wurde das Aargauer Volksblatt in der Druckerei Heller in Baden gedruckt, bis diese vom Presseverein aufgekauft und in die Buchdruckerei AG Baden (BuAG) umbenannt wurde. Der Presseverein stellte in der BuAG drei Verwaltungsratssitze. Im folgenden Jahr wurden auch die ältesten überlieferten Statuten gedruckt, in welchen die Druckerei erscheint. 1959 wurde der Vertrag zwischen dem Presseverein des Aargauer Volksblatt und der Buchdruckerei AG Baden erneuert, wobei sich letztere zur Herausgabe des Aargauer Volksblattes verpflichtete. Ab 1961 ist die Existenz der Redaktions-, ab 1965 die Werbekommission dokumentiert. Dies jedoch nur bis 1970, eine allfällige Auflösung der Kommissionen ist in den Akten nicht dokumentiert. Ihre Aufgaben bestanden einerseits in der Ausarbeitung eines Ausbauprogramms für das Aargauer Volksblattes und andererseits in der Durchführung verschiedener Meinungsumfragen.
Zu Beginn der 1970er-Jahre begann die Zusammenarbeit mit dem Badener Tagblatt (BT), da Rationalisierungsmöglichkeiten in Herstellung und Vertrieb angestrebt wurden. Im Hauptvertrag wurde der Aufbau einer gemeinsamen Verträgerorganisation, der Druck des AV, Satzherstellung für die Inseratenseiten und die Schaffung eines Inseratenpools mit der Werbefirma Publicitas angestrebt (ob der Hauptvertrag in Kraft trat, geht aus den Akten nicht hervor). 1972 schloss das AV einen Partnerschaftsvertrag mit folgenden Zeitungen: "Basler Volksblatt", "Neue Zürcher Nachrichten", "Die Ostschweiz" und "Thurgauer Volkszeitung". Darin wurde von der Verlegergemeinschaft die Redaktion und technische Herstellung eines gemeinsamen Textteiles (insbesondere Ressorts Ausland, Inland und Sport) geregelt. Die 1980er-Jahre sind schlecht dokumentiert - Zeugnisse auf Vorstandsebene fehlen ab 1978 gänzlich, mit Ausnahme der Finanzen (Steuern, Kontoauszüge und Belege).
Das Ende des Pressevereins und des AV wurde im Wesentlichen im Jahr 1992 besiegelt, als im Zuge einer Marktbereinigung die Herausgeber der beiden Tageszeitungen AV und BT beschlossen, ihre Aktivitäten zu straffen: Das AV ging zum BT über und die BuAG konnte den Drucksachenbereich des BT übernehmen. Damit war beabsichtigt, die wirtschaftlich nicht rentable Zeitung einzustellen, um die BuAG vor weiteren Verlusten zu retten. Im Oktober 1992 erschien die letzte Ausgabe. Da nun der Verein seinen Zweck nicht mehr erfüllen konnte, beschloss dieser an der Generalversammlung vom 16.08.1993 seine Auflösung. Es oblag den Liquidatoren (Dr. Karl Frey, Dr. Armin Knecht, Peter Bircher und Dr. Markus Binder) die finanzielle Situation des Vereins zu bereinigen und das Vereinsvermögen der Römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Aargau zu übergeben.
Quellen: Müller, Othmar; Renold, Thomas: 75 Jahre Aargauer Volksblatt. Jubiläumsausgabe des Aargauer Volksblatt, 29. Oktober 1986, Nr. 252. (vgl. NL.A-0220/0007/01). |
Archival history: | Der Bestand wurde am 15.03.1995 als Schenkung vom damaligen Vereinspräsidenten Herrn Dr. iur. Karl Frey ins Staatsarchiv Aargau übernommen. |
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Information on content and structure |
Contains: | Vereinsstatuten, Protokolle zu Generalversammlungen und Vorstandssitzungen, Vorstandsakten, Vorstandskorrespondenzen, Akten der Redaktions- und Werbekommission, Finanzen. Unterlagen zu den geschäftlichen Beziehungen des Vereins mit der Buchdruckerei AG Baden und zur Bindung an die Christlichdemokratische Volkspartei des Kantons Aargau. Diverse selbstkritische Analysen und Arbeitspapiere verschiedener Vereinsmitglieder, Auflösung, Vereinsliquidation. Die Überlieferung aus der Gründungszeit des Vereins bis in die 30er-Jahre, die Jahresberichte und Jahresrechnungen weisen Lücken auf. |
Appraisal and destruction: | Die angebotenen Dokumente wurden integral archiviert. |
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Zugangs- und Benutzungsbestimmungen |
Access regulations: | Die Benutzung richtet sich nach den Bestimmungen des Gesetzes über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen vom 24. Oktober 2006 (IDAG) und diejenigen der Verordnung zum Gesetz über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und das Archivwesen vom 26. September 2007 (VIDAG). |
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Information on related materials |
Related material: | DEP-0010: Christlichsoziale Volkspartei (CVP) des Kantons Aargau DEP-0013: Christlichsoziale Volkspartei (CVP) des Bezirks Aarau |
Publications: | Renold, Thomas; Müller, Othmar: 75 Jahre Aargauer Volksblatt. Baden 1986. Müller, Andreas: Geschichte der politischen Presse im Aargau. Aarau 2002. |
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Usage |
Permission required: | Staatsarchiv Aargau |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Einsichtnahme eingeschränkt |
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URL for this unit of description |
URL: | https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=2192 |
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