AG 45 Bezirksschulrat Muri, 1805-2016 (Bestand)

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Ref. code:AG 45
Ref. code AP:AG 45
Title:Bezirksschulrat Muri
Creation date(s):1805 - 2016
Level:Bestand

Information on context

Name of the creator / provenance:Bezirksschulrat Muri
Administration history:Mit der Verordnung zur Organisation der Bezirksschulräte vom 01.09.1808 schuf der Kantonsschulrat in allen Bezirken Schulräte. Diese Räte übernahmen die Aufgaben des Kantonsschulrats auf Bezirks- und Gemeindeebene, insbesondere jene der schon existierenden, vom Kantonsschulrat ernannten, Schulinspektoren. Auch die Mitglieder der Bezirksschulräte wurden vom Kantonsschulrat ernannt, der Präsident jedoch vom Kleinen Rat gewählt. Der Wahlmodus und die Anzahl der Mitglieder der Schulräte wurde in den Schulgesetzen von 1822, 1835, 1865 und 1940 mehrmals geändert, seit dem Schulgesetz von 1981 werden 7 Mitglieder per Volkswahl gewählt und Präsident, Vizepräsident und Aktuar werden jeweils aus ihrer Mitte bestimmt.

Der Schulrat übt gemäss Schulgesetzen die Aufsicht über die Volksschule (Primar- und Sekundarstufe) im Bezirk aus, sowohl die pädagogische Aufsicht (eigene Inspektionstätigkeit bis 1981) wie auch die Verwaltungsaufsicht (Schulgebäude, Schulgüter, Schulplanung, Amtsführung) und überwacht den Vollzug von Weisungen höherer Instanzen. Bis über die Mitte des 19. Jh. hinaus war die Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht (regelmässiger Schulbesuch) ein wichtiges Anliegen. Daneben ist der Bezirksschulrat auch Schlichtungsinstanz bei Konflikten zwischen Gemeindeschulbehörden und Lehrkräften, seit 1940 auch Rekursinstanz bei Beschlüssen der Schulpflegen. Dies stellt seit dem Wegfall der Inspektionstätigkeit mit dem Schulgesetz von 1981 seine Hauptaufgabe dar.
Als zusätzliche Aufgabe führt der Schulrat des Bezirks Muri alljährlich das ursprünglich vom letzten St. Galler Fürstabt Pankratius Forster gestiftete St. Galler-Examen durch.

Quellen:
Lüdi, Martin: Der Aargauische Kantonsschulrat 1803-1852. In: Argovia 122 (2010), S. 86-100.
Schulgesetz für den Kanton Aargau von 1805, 1822, 1835, 1865, 1940 und 1981.
Stiftungsurkunde des St. Galler-Examens, 01.07.1829.
Archival history:Zu einem unbekannten Zeitpunkt vor 1959 wurden dem Staatsarchiv Unterlagen aus dem Zeitraum 1805-1887 übergeben, wobei es sich um Akten, gebundene Protokolle sowie Schulrechnungen der Gemeinden handelte. 2016 übergab die Präsidentin des Bezirksschulrats dem Staatsarchiv eine den Zeitraum 1829-2016 umfassende Ablieferung mit weiteren Protokollbänden und Akten sowie Beschwerdenfällen und Materialien zum St. Galler-Examen. Diese Ablieferung enthielt zudem Materialien des Kassiers der Katholisch-Konservativen Volkspartei bzw. CVP des Bezirks Muri. 2017 wurden wenige Beschwerdenakten nachgeliefert.

Information on content and structure

Contains:Protokolle; Jahresakten und Themendossiers; Beschwerden; Jahresrechnungen; Unterlagen zum St. Galler-Examen
Appraisal and destruction:Integral archiviert wurden Protokolle und Jahresberichte sowie sämtliche das St. Galler-Examen betreffenden Materialien. Die Akten zum Protokoll wurden bis 1950 integral übernommen, danach wurden lediglich Berichte und Stellungnahmen sowie gehaltvolle Themendossiers für die Archivierung ausgewählt. Da sich aus der Zeit vor 1975 nur vereinzelte Beschwerdeakten erhalten haben, wurde entschieden, diese integral zu archivieren. Bei den unvollständigen Jahrgängen 1976-1996 wurde eine inhaltliche Auswahl (Aufsichtsbeschwerden und umfangreiche Dossiers) getroffen und archiviert. Aus den vollständigen Jahrgängen 1997-2012 wurde eine systematische Auswahl von 20% sowie inhaltlich ausgewählte Fälle für die dauernde Archivierung behalten. Integral kassiert wurden die Schulrechnungen der Gemeinden sowie, nach Absprache mit der Präsidentin des Bezirksschulrats, die Unterlagen des Kassiers der Katholisch-Konservativen Volkspartei bzw. CVP des Bezirks Muri.
System of arrangement:Der Bestand wurde nach den Vorgaben des Staatsarchivs gemäss dem Kompetenzenprinzip gegliedert in Grundlagen, Administration, Kernaufgaben und Verschiedenes. Bis 1851 führte der Bezirksschulrat eine nach Gemeinden geordnete sowie eine jahresweise Ablage für seine Akten. Erst ab 1852 wurden die Präsidialakten ausschliesslich jahresweise abgelegt. Die beiden Ordnungsprinzipien wurden beim Erschliessen für die betreffenden Zeiträume übernommen. Die jahresweise Ablage der Beschwerdenfälle wurde beibelassen, wobei die systematisch oder inhaltlich ausgewählten Fälle voneinander getrennt wurden. Verstreut abgelegte Inspektionsberichte wurden zu chronologischen Dossiers zusammengefügt, die verstreut abgelegten Unterlagen zum St. Galler-Examen wurden zu einem Dossier zusammengefasst und in thematische Subdossiers unterteilt.

Information on related materials

Related material:DE01: Kantonsschulrat mit Wahlen der Bezirksschulräte
DE02: Erziehungsdirektion, Erziehungsrat mit Wahlen der Bezirksschulräte
ZwA 2002.0016: Erziehungsdirektion, Erziehungsrat mit Wahlen der Bezirksschulräte
Publications:Brändli, Sebastian, Landolt, Pius, Wertli, Peter: Der aargauische Erziehungsrat 1798-1998. In: Argovia 110 (1998), S. 1-138.
Lüdi, Martin: Der Aargauische Kantonsschulrat 1803-1852. In: Argovia 122 (2010), S.86-100.
 

Usage

Permission required:Staatsarchiv Aargau
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Einsichtnahme eingeschränkt
 

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URL:https://www.ag.ch/staatsarchiv/suche/detail.aspx?ID=402048
 

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