Energiegewinnung aus Solarenergie

Das Potenzial der schweizweiten Solarenergie an und auf Gebäuden ist enorm. Die Nutzung der Sonnenenergie hat sich mittlerweile etabliert und bewährt. Sie wird zur Wärmeerzeugung, zur Stromproduktion oder zur Nutzung der e-Mobilität eingesetzt.
Photovoltaikanlagen
Der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch der Schweiz lag 2022 bei 6.7 Prozent. Gemessen an der produzierten Strommenge machen Solaranlagen bisher weniger als 5 Prozent der inländischen Stromproduktion aus. Allerdings nimmt der Anteil erneuerbarer Energien weiter zu und ist bis 2021 auf 11.5 Prozent gestiegen. Unter Einhaltung gestalterischer Vorgaben sind Solaranlagen auf Dächern lediglich meldepflichtig. Ansonsten wird eine Baubewilligung benötigt.
Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um. Diese Energie fliesst in Form von Gleichstrom zum Wechselrichter, wird dort zu Wechselstrom umgewandelt und kann im Haushalt genutzt werden. Überschüssige Energie kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Damit die Solarenergie auch nach Sonnenuntergang noch genutzt werden kann, sind Energiespeicher (z.B. Batterien) notwendig. Strom mittels Solaranlagen zu produzieren ist inzwischen günstiger als der Strombezug aus dem Netz. Wer in Sonnenenergie investiert, kann damit Geld verdienen. Das Solarenergie-Potenzial wird aktuell jedoch noch nicht ausgeschöpft. Die gesamte schweizerische Netto-Elektrizitätsproduktion im Jahr 2022 betrug 57'937GWh . Der Anteil an Solarenergie betrug dabei 6.7 Prozent, also 3'858 GWh. Die PV-Technologie hat ein beträchtliches Potenzial, bis 2050 sollen über 40 Prozent des zukünftigen Strombedarfs in der Schweiz durch Photovoltaik gedeckt werden. Die Zukunft der Solarenergie in der Schweiz hängt jedoch von weiteren Investitionen, technologischen Fortschritten und politischer Unterstützung ab.
Strom aus Photovoltaikanlagen wird aktuell mit zwei Instrumenten des Bundes gefördert:
- KLEIV: Einmalvergütung für kleine PV-Anlagen (weniger als 100 Kilowatt)
- GREIV: Einmalvergütung für grosse PV-Anlagen (100 Kilowatt bis 50 Megawatt)
Weitere Informationen unter www.pronovo.ch(öffnet in einem neuen Fenster)
Mehr zu Förderprogrammen im Aargau erfahren Sie hier: Förderungen
Nutzungsmöglichkeiten
Passive Sonnenenergienutzung
Ein Gebäude mit passiver Sonnenenergienutzung ist so gestaltet, dass es sich optimal nach der Sonne ausrichtet, die Topographie berücksichtigt und vor Wind geschützt ist.
Solarwärmeanlagen (thermische Solaranlagen)
Sonnenstrahlen erwärmen schwarz beschichtete Absorber in den Solarkollektoren. Die dabei erzeugte Wärme wird in einem Solarspeicher gesammelt und in die Sanitär- und / oder Heizungsinstallation im Haus eingespeist.
Innovative Agri-Photovoltaik-Projekte im Kanton Aargau: Synergie von Landwirtschaft und Solarenergie
Die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ist ein Verfahren, das landwirtschaftliche Flächen sowohl für den Anbau von Nutzpflanzen als auch für die Erzeugung von Solarstrom mittels Photovoltaik nutzt. Durch diese Kombination wird die Flächeneffizienz gesteigert, bei welcher der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen ermöglicht wird, ohne wertvolle landwirtschaftliche Anbauflächen nennenswert zu verringern.
Die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) bietet also die Möglichkeit, Landwirtschaft und die Erzeugung von Solarstrom zu kombinieren. Dies ermöglicht eine effiziente Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen. Durch die Integration von PV-Anlagen über landwirtschaftlichen Anbauflächen können nicht nur erneuerbare Energiequellen genutzt, sondern auch die Anbaubedingungen für Pflanzen durch Beschattung und Witterungsschutz optimiert werden. Dies kann zu einem erhöhten landwirtschaftlichen Ertrag führen und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle für die Landwirtschaftsbetriebe eröffnen.
Auf Grundlage dieser Prämissen wurden im Kanton Aargau vier Pilotprojekte entwickelt und analysiert. Dabei wurden sowohl die technische Durchführbarkeit als auch die wirtschaftliche Rentabilität, einschliesslich der Netzanschlusssituation, und die raumplanerischen Aspekte eingehend bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Agri-PV-Anlagen in der Lage sind, Solarstromerträge von bis zu 2,2 GWh pro Jahr zu generieren, während sie gleichzeitig den landwirtschaftlichen Ertrag positiv beeinflussen können.
Die Teilrevision der Raumplanungsverordnung vom Juli 2022 hat zusätzliche Möglichkeiten für die Implementierung von Agri-PV-Projekten im Kanton Aargau geschaffen, was den Weg für eine umfassendere Nutzung dieser innovativen Technologie ebnet. Diese Entwicklungen können eine Schlüsselrolle bei der Realisierung der Klimaziele des Kantons spielen, indem sie die nachhaltige Nutzung landwirtschaftlicher Flächen mit der Produktion erneuerbarer Energien verknüpfen.
Melde- oder Baubewilligungspflicht für Solaranlagen
Neue Solaranlagen sind melde- oder baubewilligungspflichtig.
Weitere Informationen unter "Formulare & Planungshilfen"
Grundlagen zur Erstellung
Der Kanton Aargau stellt allen Interessierten eine Broschüre über die Nutzung von Solaranlagen zur Verfügung. Inhalt dieser Solarbroschüre sind aktuell gültige Gesetze, Normen und technische Standards.
- Bundesamt für Energie (BFE) zum Thema Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV)(öffnet in einem neuen Fenster)
- Swissolar – Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie(öffnet in einem neuen Fenster)
- Institut SPF – Solartechnik, Prüfung, Forschung der Hochschule für Technik, Rapperswil (HSR) (öffnet in einem neuen Fenster)
- Aktuelle Solarmodule(öffnet in einem neuen Fenster)
- Solarkataster
Rechtliche Grundlagen
Bundesebene
Raumplanungsverordnung RPV (SR 700.1)(öffnet in einem neuen Fenster)
Kantonsebene
Bauverordnung BauV (SAR 713.121)(öffnet in einem neuen Fenster)