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Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Baden und Umgebung: Heute startet eine Plakatkampagne im Hinblick auf die vierte Online-Partizipation

Die Behördendelegation des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Raum Baden und Umgebung hat an ihrer Sitzung vom 3. Mai 2024 den vielfältigen Fächer von über 60 Massnahmen in den fünf Handlungsfeldern des GVK bereinigt. Im Mai und Juni 2024 finden dazu Mobilitätskonferenzen in drei Teilregionen statt. In einer Online-Partizipation für die breite Bevölkerung kann anschliessend jede einzelne Massnahme kommentiert werden. Im Hinblick auf diese ePartizipation startet heute Mittwoch, 15. Mai 2024, in den Städten und Gemeinden des GVK-Perimeters eine Informationskampagne.

Das Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Baden und Umgebung befindet sich in der Phase der Massnahmenentwicklung. Die Behördendelegation des GVK hat in ihrer Sitzung vom 3. Mai 2024 den vielfältigen Fächer von über 60 aufeinander abgestimmten Massnahmen in den fünf Handlungsfeldern des GVK bereinigt. Diese Massnahmen betreffen alle Verkehrsträger: Fuss- und Veloverkehr, öffentlicher Verkehr, motorisierter Individualverkehr. Im Folgenden eine Übersicht:

  • Handlungsfeld Bahn und Bus: Der Bund plant in seinem Strategischen Entwicklungsprogramm (STEP) für den Ausbauschritt 2035 mehr Zugabfahrten ab Wettingen (Fernverkehrshalt) und Turgi (Ausbau S-Bahn-Angebot). Darauf aufbauend soll die Kapazität der Bushauptachsen deutlich ausgebaut werden. Dazu gehören unter anderem auch Massnahmen wie die Busbevorzugung und neue Linien (tangentiale Verbindungen). Zudem sollen die Verkehrsdrehscheiben aufgewertet werden.
  • Handlungsfeld Fuss- und Veloverkehr: AAufbauend auf dem heutigen kantonalen Velonetz soll das Velonetz in der GVK-Region gezielt ausgebaut werden. Das Netz gliedert sich in drei Kategorien: Velovorzugsrouten decken Verbindungen mit besonders hoher Nachfrage ab; Hauptverbindungen verbinden die Wohngebiete mit den Zentren und wichtigen Zielen der Region in einem lückenlosen Netz. Nebenverbindungen ergänzen das Netz mit sicheren Infrastrukturen auf stark befahrenen Ortsdurchfahrten sowie mit tangentialen Verbindungen. Der Bau von Veloabstellanlagen an wichtigen Zielorten ist ein weiterer Teil des Massnahmenfächers. Zusätzlich soll die Velokultur gestärkt und der Veloverkehr im Alltag besser sichtbar sein. Bei der Velovorzugsroute Baden–Brugg stellt die Behördendelegation zwei Varianten nördlich und südlich der Limmat zur Diskussion (s. Medienmitteilung vom 23.4.2024). Den Variantenentscheid möchte die BDel im Herbst 2024 fällen. Ein Faktenblatt zur Velovorzugsroute Baden-Brugg ist auf der Projektwebseite aufgeschaltet (Link).
  • Handlungsfeld Strassennetz und Betrieb: Am Brückenkopf Ost und der Hochbrücke in Baden werden kurz- bis mittelfristige Massnahmen zur Stärkung des öV und des Veloverkehrs vorgeschlagen. Die damit verbundenen Anpassungen (Aufhebung Linksabbieger, Verkehrsregime Schartenstrasse, Ampelsteuerung) verbessern auch den Verkehrsfluss des Autoverkehrs leicht, die Kreuzung bleibt allerdings auch dann hoch ausgelastet. Weiter soll Richtung Regionalzentrum im Raum Baden mit zusätzlichen Dosieranlagen das Verkehrsmanagement ausgeweitet werden. So können Staus an den kritischen Kreuzungen zukünftig reduziert und der öV priorisiert werden. An der Bruggerstrasse in der Innenstadt von Baden werden kurz- bis mittelfristig Optimierungen an der Steuerung der Lichtsignalanlage und Abbiegespuren vorgeschlagen, um Radstreifen verbreitern zu können.
  • Handlungsfeld Stadt- und Freiraum: Die Ortsdurchfahrten werden heute in vielen Gemeinden verkehrsorientiert gestaltet und sind von viel (Schwer-)Verkehr belastet. Die Strassen zerschneiden das Siedlungsgebiet, man hält sich ungern entlang der Strassen auf, die Verkehrsbelastung erschwert die Stärkung von öV und Fuss- und Veloverkehr, aber auch die Siedlungsentwicklung an gut erreichbaren Orten. Der regionale Massnahmenfächer zu diesem Handlungsfeld beinhaltet deshalb verschiedene Massnahmen zur Stärkung der Ortszentren durch "Quartiere der kurzen Wege" und zur Aufwertung von Ortsdurchfahrten.
  • Handlungsfeld Mobilitätsmanagement: Das regionale Angebot an öffentlichen Parkplätzen und deren Bewirtschaftung (Gebührenhöhe, Dauerparkkarten) soll vereinheitlicht und auf die angestrebte Verlagerung ausgerichtet werden. In den kommunalen Bau- und Nutzungsordnungen sollen die Regelungen zum Parkplatzbedarf bei Wohn- und Arbeitsnutzungen angepasst werden. Weiter sollen Unternehmen ab einer bestimmten Grösse (z.B. 50 Vollzeitstellen) motiviert und (im Rahmen von Neubauvorhaben) verpflichtet werden, ihre Mobilität mittels betrieblichem Mobilitätsmanagement zu optimieren.

Die vorgeschlagenen Massnahmen zielen darauf ab, die Angebote von öV, Fuss- und Veloverkehr attraktiver zu machen, um den Verkehrszuwachs wie angestrebt durch diese Verkehrsmittel zu bewältigen. Die durchgeführte Wirkungsbeurteilung zeigt denn auch, dass mit den entwickelten Massnahmen die sieben verabschiedeten Ziele des GVK in hohem Masse erreicht werden können.

​Die Behördendelegation hält fest: Keine der im bisherigen Prozess vorgeschlagenen Massnahmen ist bereits beschlossen. Der vorgeschlagene Massnahmenfächer dient als Diskussionsgrundlage an den nächsten Mobilitätskonferenzen, die im Mai und Juni 2024 in drei GVK-Teilregionen stattfinden. Anschliessend wird auch die breite Bevölkerung im Rahmen einer Online-Partizipation ihre Meinung zu allen Massnahmenvorschlägen äussern können. Diese ePartizipation findet vom 24. Juni bis 14. Juli 2024 statt.

Partizipation über mehrere Jahre

Grafik 1 von 6 "Lagebeurteilung im Jahr 2022", partizipativer Prozess GVK Raum Baden und Umgebung im Jahr 2022: Zeitstrahl mit Start beim ersten Entwurf des Planungsteams Mitte 2022. Danach: 1. Begleitgruppensitzung am 30.08.2022, Bereinigung durch das Planungsteam, 24.09.2022 1. Mobilitätskonferenz, 3.10.-16.10.2022 ePartizipation, Bereinigung durch das Planungsteam, 1.11.2022 Behördendelegation.
Partizipationsprozess und Wechselspiel mit der Planung im GVK Raum Baden und Umgebung: Phase Lagebeurteilung. © Kanton Aargau (Grafik: ebp)
Grafik 2 von 6 "Lösungansätze und Spielraum in den Jahren 2022/2023", partizipativer Prozess GVK Raum Baden und Umgebung in den Jahren 2022/2023: Zeitstrahl mit Start beim Entwurf des Planungsteams Ende 2022. Danach: Begleitgruppensitzung am 06.12.2022, Bereinigung durch das Planungsteam, 28.01.2023 2. Mobilitätskonferenz, ePartizipation, Bereinigung durch das Planungsteam, Behördendelegation.
Partizipationsprozess und Wechselspiel mit der Planung im GVK Raum Baden und Umgebung: Phase Lösungsansätze. © Kanton Aargau (Grafik: ebp)
Grafik 3 von 6 "Definition der Ziele im Jahr 2023", partizipativer Prozess GVK Raum Baden und Umgebung im Zeitraum 2023/2024: Zeitstrahl mit Start beim überarbeiteten Entwurf des Planungsteams im Jahr 2023. Danach: Begleitgruppensitzungen, Bereinigung durch das Planungsteam, 3. Mobilitätskonferenz, ePartizipation, Bereinigung durch das Planungsteam, Behördendelegation.11.2022 Behördendelegation.
Partizipationsprozess und Wechselspiel mit der Planung im GVK Raum Baden und Umgebung: Phase Zieldefinition. © Kanton Aargau (Grafik: ebp)
Grafik 4 von 6 "Entwicklung der Massnahmen im Jahr 2024", partizipativer Prozess GVK Raum Baden und Umgebung im Jahr 2024: Zeitstrahl mit Start beim überarbeiteten Entwurf des Planungsteams. Danach: Begleitgruppensitzungen, Bereinigung durch das Planungsteam, 4. Mobilitätskonferenz, ePartizipation, Bereinigung durch das Planungsteam, Behördendelegation.
Partizipationsprozess und Wechselspiel mit der Planung im GVK Raum Baden und Umgebung: Phase Entwicklung Massahmen. © Kanton Aargau (Grafik: ebp)
Grafik 5 von 6 "Konsolidierung und Umsetzung im Jahr 2024", partizipativer Prozess GVK Raum Baden und Umgebung im Jahr 2024: Zeitstrahl mit Start beim überarbeiteten Entwurf des Planungsteams. Danach: Begleitgruppensitzung, Bereinigung durch das Planungsteam, 5. Mobilitätskonferenz, ePartizipation, Bereinigung durch das Planungsteam, Behördendelegation.
Partizipationsprozess und Wechselspiel mit der Planung im GVK Raum Baden und Umgebung: Phase Konsolidierung und Umsetzung. © Kanton Aargau (Grafik: ebp)
Grafik 6 von 6 "Richtplanverfahren 2024/2025", partizipativer Prozess GVK Raum Baden und Umgebung in den Jahren 2024/2025: Start ist bei den Beschlüssen durch den Regierungsrat und der öffentlichen Anhörung, mit Bereinigung der Ergebnisse durch das Planugnsteam und drauf folgender Behördendelegation. Im Jahr 2025 sollen der Regierungsrat das Geschäft beschliessen und darauf hin in den Grossen Rat des Kantons Aargau geben.
Partizipationsprozess und Wechselspiel mit der Planung im GVK Raum Baden und Umgebung: Phase Richtplanverfahren. © Kanton Aargau (Grafik: ebp)

Langfristige Optionen mit Zeithorizont nach 2040 nicht Teil des Massnahmenfächers

​In den kommenden Mobilitätskonferenzen werden auch folgende richtplanrelevante Massnahmen mit Zeithorizont nach 2040 diskutiert, die nicht Teil des nun vorgeschlagenen GVK-Massnahmenfächers sind:

  • öV-Korridore: Für den langfristigen Zeithorizont nach 2040 und einer entsprechenden Siedlungsentwicklung sollen ergänzend öV-Korridore gesichert werden, die auch für ein Tram-Angebot geeignet wären. Dies hat die Behördendelegation bereits zu einem früheren Zeitpunkt entschieden (s. Beschluss-Protokoll der Behördendelegations-Sitzung vom 4.4.2024, Beschluss Nr. 5). Die Behördendelegation wird nach den Diskussionen und Rückmeldungen aus den kommenden Mobilitätskonferenzen sowie der Online-Partizipation im Herbst 2024 beschliessen, welche Korridore sie mit welchen Massnahmen (unter anderem im Bereich der Limmatquerungen) sichern möchte.
  • ​Zentrumsentlastung: Das prognostizierte Verkehrswachstum im GVK-Raum soll wie geplant hauptsächlich durch Massnahmen im öV sowie Fuss- und Veloverkehr aufgefangen werden. Ob und in welchem Masse eine Zentrumsentlastung (Strassenumfahrung für den MIV) langfristig dazu beitragen kann, die Ziele des GVK noch besser zu erreichen, ist offen. Einen entsprechenden Entscheid wird die Behördendelegation erst im Herbst 2024 fällen, wenn alle dazu nötigen Grundlagen vorliegen (Beitrag Zielerreichung, Zusammenhänge mit Raum Brugg-Windisch und Zurzibiet, Kosten/Nutzen, Finanzierbarkeit usw.). Dabei möchte die Behördendelegation auch die Diskussionen und Rückmeldungen aus den kommenden Mobilitätskonferenzen und der Online-Partizipation berücksichtigen.​

Zahlreiche Vorschläge und Ansätze aus der Partizipation in die Planung aufgenommen

Während der Planungsarbeiten im GVK Raum Baden und Umgebung haben in den verschiedenen Partizipationsgremien zahlreiche Diskussionen stattgefunden. Es gab unter anderem viele Fragen und Vorschläge für Ansätze, die im Rahmen der Planungsarbeiten geprüft wurden. Die Behördendelegation hat nun ein Faktenblatt mit einer Übersicht zu den aufgenommenen und verworfenen Ansätzen zur Kenntnis genommen. Das entsprechende Faktenblatt ist auf der Projektwebseite aufgeschaltet (Link).

Plakatkampagne in den Gemeinden im Hinblick auf die Online-Partizipation

Ab Mitte Mai bis ca. Mitte August findet in der Region eine Informationskampagne statt. In den neun Gemeinden Untersiggenthal, Obersiggenthal, Freienwil, Ehrendingen, Ennetbaden, Baden, Wettingen, Neuenhof und Killwangen werden Plakate aufgestellt, mit dem Ziel, die wichtigsten Informationen zum jetzigen Stand des GVK zu vermitteln: welche Massnahmen vorgeschlagen werden und wie sich Interessierte im Rahmen der Online-Partizipation einbringen können.