Gesamtverkehrskonzept Raum Brugg Windisch
Für den Raum Brugg Windisch hat das Departement Bau, Verkehr und Umwelt gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden und dem Regionalplanungsverband Brugg Regio im Rahmen des regionalen Gesamtverkehrskonzepts Ostaargau bis 2021 ein Paket mit aufeinander abgestimmten Massnahmen erarbeitet.
Im Jahr 2017 hatte der Grosse Rat den Eintrag des rGVK Ostaargau im Richtplan auf der Stufe Zwischenergebnis beschlossen. Danach wurden die Handlungsfelder präzisiert und weiterentwickelt. Die Anhörung 2019/20 hat gezeigt, dass der Handlungsbedarf, die gesamtheitliche Planung mit den fünf Handlungsfeldern und die Stossrichtung in den Räumen unterstützt werden. Nach Auswertung und Klärung des Vorgehens für die Räume Baden und Umgebung und Brugg Windisch hat der Grosse Rat am 4. Mai 2021 für den Raum Brugg Windisch die wichtigen Infrastrukturelemente für das Velo und den motorisierten Individualverkehr im Richtplan auf die Stufe Festsetzung angehoben und dabei Anträge für die weiteren Arbeiten formuliert. Die Infrastrukturen im Raum Baden und Umgebung bleiben im Richtplan vorerst auf der Stufe Zwischenergebnis oder wurden auf diesen angehoben; hier sind gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden weitere Abklärungen nötig.
Die Mobilitätsstrategie definiert die fünf Handlungsfelder
Die Basis bilden die Grundsätze der Strategie mobilitätAARGAU. Die Mobilität in den Städten muss andere Ansprüche erfüllen, als diejenige in ländlichen Gebieten: Wer in den Städten und Agglomerationen wohnt oder über kurze Distanzen dorthin pendelt, wird mehr auf den öffentlichen Verkehr sowie Fuss- und Veloverkehr zurückgreifen. Wer längere Strecken fahren muss, wird dies mit dem öffentlichen Verkehr oder dem motorisierten Individualverkehr tun. Dank vermehrter Nutzung des öffentlichen Verkehrs und des Fuss- und Veloverkehrs entsteht der Platz, den es braucht, um möglichst ohne Hindernisse ans Ziel zu kommen. Ein Kernanliegen ist also die Stärkung des Fuss- und Veloverkehrs sowie des öffentlichen Verkehrs, vor allem in den Städten Baden und Brugg und ihren Agglomerationen. Insbesondere der Anteil des Veloverkehrs soll deutlich steigen. Verkehrsentlastungen in den Stadtzentren ermöglichen eine hochwertige Stadt- und Freiraumentwicklung und bieten mehr Fläche für den öffentlichen Verkehr sowie für den Fuss- und Veloverkehr.
Vom Gesamtverkehrskonzept profitieren nicht nur die städtischen Zentren, sondern der gesamte Ostaargau als attraktiver Lebensraum und wichtiger Wirtschaftsstandort. Die drei Regionalplanungsverbände Brugg Regio, Baden Regio, Zurzibiet Regio und 12 Gemeinden wurden eng in die Entwicklung des Gesamtverkehrskonzepts einbezogen.
Das rGVK Ostaargau fokussiert auf die fünf Handlungsfelder:
GVK Raum Brugg-Windisch
Mit dem Entscheid des Grossen Rats vom 4. Mai 2021 wurden Aufträge zur weiteren Vertiefung definiert. Einerseits sollen – aufgrund von konkreten Verbesserungsvorschlägen, die im Rahmen der öffentlichen Anhörung eingebracht wurden – für die Zentrumsentlastung Möglichkeiten einer Tunnelverlängerung in Richtung Südwestumfahrung Brugg geprüft werden.
Andererseits soll die zwingende Abstimmung zwischen den kommunalen Vorhaben "Gebietsentwicklung Stadtraum Bahnhof Brugg Windisch" (auch zur oben erwähnten Tunnellänge und zur Erschliessung der Quartiere) und der "Gebietsentwicklung Aegerten Aufeld" (Klärung der Verkehrs- und Siedlungsthemen in Abstimmung mit dem Landschaftsraum) sowie dem regionalen Gesamtverkehrskonzept stattfinden:
Nach Abschluss der nötigen Vertiefungsarbeiten und dem gleichzeitigen Fortschritt der Gebietsentwicklungen Stadtraum Bahnhof Brugg Windisch und Aegerten Aufeld ist geplant, dem Grossen Rat einen Projektierungskredit für die rGVK Ostaargau-Infrastrukturelemente für das Velo und den motorisierten Individualverkehr im Raum Brugg-Windisch zu beantragen.
Geplante Infrastrukturen
Diese Infrastrukturen im Raum Brugg Windisch sind im Richtplan neu auf Stufe Festsetzung eingetragen:
- Zentrumsentlastung Brugg/Windisch (Tunnel unterquert die Aare) inklusive Massnahmen der Weiterentwicklung/Optimierung des benachbarten Kantonsstrassennetzes
- Velovorzugsroute Abschnitt Brugg-Windisch-Gemeindegrenze Gebenstorf/Turgi als Bestand-teil der zukünftigen Velovorzugsroute Neuenhof–Baden–Brugg
- Velo-Hauptverbindungen auf dem Gemeindegebiet von Brugg, Windisch, Hausen mit aus-gewählten Abschnitten als Ergänzung des kantonalen Radroutennetzes
Unabhängig vom rGVK Ostaargau planen das Bundesamt für Strassen ASTRA und der Kanton zudem die Verbesserung des Anschlusses Brugg/Windisch an die A3 (Knoten Seebli). Die Leistungsfähigkeit an diesem Knoten soll spätestens vor Inbetriebnahme der Zentrumsentlastung optimiert sein.
Kommunikation und Partizipation stärken
In den weiteren Planungsphasen wird ein besonderes Augenmerk der Stärkung der Information und Partizipation gelten. Für die Vertiefungsarbeiten ist deshalb vorgesehen, eine aktive und regelmässige Kommunikation aufzubauen sowie die Beteiligten – u.a. Interessengruppen, Institutionen, Gewerbe usw. – stufengerecht in den partizipativen Prozess einzubinden.
Die erste Öffentlichkeitsveranstaltung zur Gebietsentwicklung Aegerten Aufeld fand am Donnerstag, 23. Mai 2024 statt. Im ersten Halbjahr 2025 findet eine ePartizipation statt.
Die gesamte Planung wird durch eine Begleitgruppe unterstützt. Diese besteht aus eingeladenen Vertretenden verschiedener Anspruchsgruppen, wobei eine kleine Anzahl freier Plätze an weitere Interessierte vergeben wird. Voraussetzung ist, dass diese bereit sind, ca. zwei mal im Jahr an abendlichen Sitzungen teilzunehmen und die gesamte Planung über mehrere Jahre zu begleiten:
Anmeldung Begleitgruppe Gebietsentwicklung Aufeld-Aegerten