Eine Allmend auf Zeit in Gipf-Oberfrick
Die Rössliwiese liegt an zentraler Lage in Gipf-Oberfrick. Heute wird sie landwirtschaftlich genutzt. Künftig soll hier ein Freiraum für die Bevölkerung entstehen. Im räumlichen Entwicklungskonzept wurde auf das Potenzial der Obstwiese als öffentlicher Freiraum hingewiesen. Dank der Bereitschaft des Grundeigentümers, die Fläche zeitlich befristet zur Verfügung zu stellen, kann eine Zwischennutzung in Angriff genommen werden.
Was halten die Einwohnenden von einer neuen Allmend? Welche Nutzungen sollen dort möglich sein? Das gemeinsame Pilotprojekt der Gemeinde Gipf-Oberfrick und der Abteilung Raumentwicklung will diese Fragen beantworten. Dabei gilt, die temporäre Umnutzung soll mit kostengünstigen Massnahmen gelingen. Für den aktiven Einbezug der Bevölkerung ist eine "Allmendgruppe" angedacht.
Situation
Mit ÖV-Anbindung, dem gegenüberliegenden Restaurant Rössli und als Anknüpfungs- und Ausgangsort zum Fricktaler Chriesiweg sowie Sinnespfad, sind bereits gute Voraussetzungen für einen öffentlichen Grünraum gegeben.
Die Obstwiese zeigt sich je nach Jahreszeit von einer anderen Seite. Nur für die Bewirtschaftung kann die Fläche begangen werden.
Moster- und Bruggbach begrenzen die Fläche auf zwei Seiten. Im und am Bach sind verschiedene Nutzungsspuren sichtbar.
Der bestehende kleine Platz mit Sitzgelegenheiten vis-à-vis der Bushaltestelle wird für kurze Aufenthalte genutzt. Jugendliche treffen sich hier auf dem Schulweg.
Planungsprozess
Mit dem Planungsprozess soll ein konsensfähiges Vorprojekt für die Zwischennutzung der Allmend entwickelt werden. Die Ausarbeitung des Gestaltungsvorschlags erfolgt durch Daniela Meier, eine ortsansässige Landschaftsarchitektin. Ein Begleitgremium bestehend aus Vertretern des Gemeinderats, des Kantons, des Juraparks und dem Grundeigentümer unterstützt die Planung.
Um die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner optimal abzuholen und in den Planungsprozess einzubeziehen, wird mit dem auf Partizipation spezialisierten Büro Michael Emmenegger aus Zürich zusammengearbeitet. Der Einbezug geschieht in zwei Schritten. Im Rahmen des Vorprojekts kann sich die interessierte Bevölkerung in einem Workshopverfahren einbringen. Im weiteren Verlauf soll eine Allmendgruppe gegründet werden, die sich aktiv an der Umsetzung der Zwischennutzung beteiligt und darüber hinaus bei der Bewirtschaftung und Nutzung der Fläche mitwirkt.
Künstlerische Intervention
Spritzkannen und Chriesileitern machen auf die kommende Veränderung aufmerksam. Die Intervention wurde im Vorfeld zum öffentlichen Workshop installiert.
Workshopverfahren
Im Rahmen des öffentlichen Workshops im Mai 2018 bringen interessierte Einwohnerinnen und Einwohner sowie Anwohner und Anwohnerinnen – von jung bis alt – ihre Bedürfnisse und Ideen zur künftigen Nutzung und Gestaltung der Allmend sowie der Allmendgruppe ein. Kontroverse Diskussionen und eine grosse Teilnehmerzahl zeigen das Interesse am Projekt. In einem sind sich die Teilnehmenden einig: Die Allmend soll auch künftig naturnah gestaltet werden. Mit dem Workshop und den daraus resultierenden Ergebnissen konnte eine gute und tragfähige Grundlage für das Vorprojekt geschaffen werden.
Für den Workshop wird die Fläche zugänglich gemacht.
Die Gruppen diskutieren Ideen zur Nutzung und Gestaltung der Rössliwiese sowie zur Rolle der Allmendgruppe.
Weitere Schritte
Bis im Herbst 2018 wird die Landschaftsarchitektin basierend auf den vielfältigen Rückmeldungen aus dem ersten Workshop ein Gestaltungskonzept für die Allmend entwickeln.