Titel | Vernissage Freiluftausstellung Intervenire |
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Beschreibung | Apéro und Begrüssung |
Bildnachweis / Copyright | © Ona Pinkus |
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Intervenire – Freiluftaustellung in Muri
Im Sommer 2015 gab es in Muri die Möglichkeit, auf einer Fussgängerliege zu verweilen oder ein Glas Rotwein auf der Klostermauer zu geniessen. Die erste fiktive Metrostation im Aargau verführte zum Träumen und visuell dargestelltes Gedankengut der Murianer lud zum Philosophieren ein. Verschiedene künstlerische Interventionen wurden erstellt, um die Diskussion über den öffentlichen Raum anzuregen. Die Freiluftausstellung mit sieben temporären Interventionen im öffentlichen Raum war vom 10. Juli bis 18. September 2015 erlebbar.
Wettbewerb
Die Interventionen waren das Resultat eines von der Gemeinde Muri und der Abteilung Raumentwicklung Aargau gemeinsam durchgeführten Studierendenwettbewerbs. Anforderung war, mit kostengünstigen gestalterischen und/oder künstlerischen Eingriffen die vorhandenen Potentiale der Interventionsstandorte sicht- und erlebbar zu machen. Neben der Belebung des Raums war das Ziel, eine Diskussion zum Umgang mit dem öffentlichen Raum anzuregen. Insgesamt wurden 64 kreative Projekte eingereicht. Die sieben nachfolgenden prämierten Arbeiten wurden von den Studierenden in Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern und der Gemeinde realisiert.
D`Muur vo Muri
Die markanten Klostermauern entlang der Marktstrasse frieden das überregionale Wahrzeichen ein. Einst zum Schutze errichtet, bergen sie heute als Sitzgelegenheit das Potential, Dorfleben und den sinnlichen Garten miteinander zu verbinden. Dies wird in diesem Sommer sicht- und erlebbar. Rote Tafeltische über der Klostermauer erinnern an die Zinnen im Wappen von Muri. Das Café Stern und das Restaurant Adler an der Marktstrasse bedienen die roten Tische. Der Austausch mit der gegenüberliegenden Strassenseite lässt den Begegnungsort Marktstrasse ein Stück lebendiger werden.
Da gewesen sein
Mit der Installation DA GEWESEN SEIN soll das Erleben von Verbundenheit visuell dargestellt werden. Erinnerungen aus dem Leben der Menschen, die sich rund um das Kloster Muri bewegen, bilden den Kern der Arbeit. Sie erzählen von Momenten der Verbundenheit, in denen sich Menschen als Teilhabende einer ganzheitlichen Welt und nicht als isoliertes Individuum wahrnehmen. Da GEWESEN SEIN wird während der Ausstellungszeit durch neue Momente erweitert. Bis am 10. August können Beiträge unter dagewesensein.ch eingereicht werden. An der Finissage und der darauffolgenden Woche können die Momente abgeholt und mit nach Hause genommen werden.
Wer hat die beste Bohne?
Unter diesem Motto findet ein Wettkampf statt. 50 Teilnehmer erhielten die Möglichkeit teilzunehmen. Bis zur Vernissage am 10. Juli hat jeder Teilnehmer einen stabilen blauen Sack mit Erde aus dem eigenen Hausgarten gefüllt. Die Säcke werden mit Feuerbohnenkeimlingen bestückt, welche von den Projektautoren gezüchtet wurden und erhalten ein Namensschild. An Messlatten wachsen die Bohnen in einem Wettstreit in die Höhe. Gemessen wird, aus wessen Erde bis zum 18. September 2015 die grösste Feuerbohne wächst. Düngen und giessen ist erlaubt. Zwischen den Bohnen werden Säcke als Sitzelemente platziert, welche zum Verweilen einladen.
Grosse Freiheit
Die Unterführung wird zur imaginären U-Bahn-Station. Von hier aus ist Downtown, Brooklyn und die ganze Welt nur eine Haltestelle entfernt. Die Linie M1 bringt jeden dorthin, wohin er möchte. Die enge, unbehagliche Unterführung verwandelt sich, wird mit positiven Assoziationen besetzt und vermittelt für einen Moment ein Gefühl von Fernweh, Reiselust und Freiheit.
Fussgängerliege
Der vorhandene Fussgängerstreifen am Adelburger Platz löst sich vom Boden, wird dreidimensional und entwickelt sich zu einer überdimensionierten Liege. Der bisher ausschliesslich vom Autoverkehr geprägte Platz bietet nun einen Ort, der zum Verweilen einlädt und zum Reflektieren über Zeit und Geschwindigkeit anregt.
Himmel auf Erden
Das Einkleiden des Kreuzes mit spiegelndem Material hebt seine steinerne Schwere auf und verbindet es zugleich mit seiner Umgebung. Durch das Abbild der Natur und des Himmels auf seinen Oberflächen strahlt es eine neue Grösse aus. Dabei entstehen für jeden Betrachter eigene und immer wieder neue Bilder, die unterschiedliche Interpretationen ermöglichen (Sponsoren: Maler Stocker und Pfingst Gmbh).
Zeitreise
Eine Zeitreise in die Vergangenheit und die Zukunft. Die Intervention hinterfragt den Wandel der Kulturlandschaft Muris. Sie erinnert einerseits an das Raster einer bis in den 50er-Jahren für Muri typischen Streuobstwiese. Andererseits symbolisiert die Intervention ein Baugespann für den zu Bauland eingezonten Landschaftsraum. In der Nacht wird die Wirkung durch lumineszente Farbe an den Spitzen der Pfosten verstärkt. Die Wiese wird durch eingemähte Wege und Flächen begehbar gemacht. Ausgestattet mit Sitzelementen lädt der Obstgarten auch zum Verweilen an einem schönen Ort ein.
Orientierungssystem
Ein übergeordnetes Orientierungssystem führt an die sieben Projektstandorte der Freiluftausstellung. Farbige und dezente Markierungen heben vorhandene Elemente entlang des Rundgangs hervor. Einmal ist es die Stange einer Strassenleuchte, ein anderes Mal die subtile Markierung eines Randsteins. Dies schafft eine verbindende Wirkung und hebt funktionale Elemente ästhetisch hervor.
Vernissage
Am Freitagabend, 10. Juli 2015, ist die Freiluftausstellung Intervenire in Anwesenheit von zahlreichen Interessierten von Milly Stöckli, Vizeammann Gemeinde Muri, und Manuel Peer, Abteilung Raumentwicklung Kanton Aargau, eröffnet worden. Bei sommerlichem Wetter stellten die Studenten ihre Projekte auf den geführten Rundgängen gleich selbst vor. Ein frischer Obstsaft zum Thema Kulturlandschaft rundete den Anlass ab.