Die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung erfolgt im Kanton Aargau partnerschaftlich. So unterstützt der Kanton punktuell Projekte von Non-Profit-Organisationen.
Organisationen, Unternehmen und Bevölkerung
Zur Erreichung der Ziele der Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 des Bundesrats und der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung sind alle eingeladen, einen Beitrag zu leisten: Bund, Kantone und Gemeinden, die Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft sowie die Bevölkerung. Wie können Organisationen und Unternehmen im Kanton Aargau sowie wir alle im Alltag zur Agenda 2030 beitragen? Wie unterstützt der Kanton Aargau?
Organisationen

Projekt MHD+
Lebensmittel/Getränke nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verkaufen? Das ist möglich! Schweizweit haben rund 550 Detailhändlerinnen und Detailhändler sowie Grossverteiler den verlängerten Verkauf bereits eingeführt (MHD+). Der Kanton Aargau unterstützt das Projekt vom Verein foodwaste.ch.
Mehr zum Projekt
Läden wie Metzgereien, Bäckereien, Hofläden, Kioske, Detailhändler, Drogerien, Getränkehändler und Molkereien/Käsereien können durch den Verkauf von Produkten über das Haltbarkeitsdatum hinaus Geld sparen und einen wichtigen Beitrag zur Verminderung von Food Waste und somit der Umweltbelastung leisten. Rechtliche Grundlage dafür sind zwei Leitfäden, welche im Jahr 2021 im Auftrag des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) durch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelt wurden.
Eine digitale Toolbox mit Etiketten, Checklisten, Tutorial und Konsumenteninformationen hilft auch kleinen Läden bei der Umsetzung dieser Massnahme. Das dreijährige Projekt läuft bis 2026 und wird vom Bund, den Kantonen und Stiftungen getragen. Die Materialien wie Etiketten und Merkblätter wurden in Zusammenarbeit mit dem BLV und dem Verband der Kantonschemiker entwickelt.
Mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum werden Produkte gekennzeichnet, die nur schwer verderben. Anders als das Verbrauchsdatum macht das Mindesthaltbarkeitsdatum keine Aussage zur Lebensmittelsicherheit. Diese Produkte sind auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums je nach Produktgruppe bedenkenlos 6 bis 360 Tage darüber konsumierbar – solange es gut aussieht, riecht und schmeckt. Sich auf seine Sinne zu verlassen, muss für Konsumentinnen und Konsumenten wieder alltäglich werden. Läden übernehmen mit dem Verkauf über das Haltbarkeitsdatum hinaus eine wichtige Rolle beim Vertrauensaufbau in den Konsum solcher Lebensmittel. Dies gilt auch für leicht verderbliche Waren, die bis zum Verbrauchsdatum eingefroren werden und so bis zu 90 Tage länger angeboten werden dürfen.
Machen Sie mit als Betrieb
foodwaste.ch vergibt schweizweit 400 Starter-Sets im Wert von 200 Franken mit Klebetiketten und Infomaterial für die Kundschaft. Leisten Sie mit Ihrem Laden einen Beitrag zu weniger Food Waste!

Matratzen-Allianz
Wie können Matratzen im Kanton Aargau künftig gesammelt und recycelt werden? In der Schweiz werden jedes Jahr geschätzt eine Million Matratzen entsorgt und verbrannt. Die Organisation Matratzen-Allianz setzt sich dafür ein, einen sinnvolleren Umgang mit Altmatratzen zu finden. Der Kanton Aargau unterstützt die Organisation und ihr Vorhaben, unter anderem indem er den Austausch zwischen Branchenvertreterinnen und Branchenvertretern fördert.
16. Januar 2025: Webinar Matratzen-Kreislauf
18. Februar 2025: Folge-Workshop
Im Rahmen des Workshops vom 18. Februar diskutierten die Teilnehmenden – wiederum Akteurinnen und Akteure entlang der Wertschöpfungskette – in drei Arbeitsgruppen. Sie brachten zu den Themen Zielgruppen und Sensibilisierung, Aufbau und Gestaltung des Sammelsystems sowie Verwendung des Recyclingmaterials wichtiges Know-how ein, die für den Aufbau der Pilotregion relevant sind.
Präsentationen
- Einführung Folge-Workshop Matratzenkreislauf (PDF, 13 Seiten, 262 KB)
- SWISSFEEL - Matratzen waschen in der Hotellerie (PDF, 11 Seiten, 2,8 MB)
19. November 2024: Kickoff
An einem Kickoff-Event mit der Matratzen-Allianz brachte der Kanton Aargau zahlreiche Branchenvertreterinnen und Branchenvertreter zusammen – von Produzenten und Händlern über Transport- und Recyclingunternehmen bis hin zu Behörden und Forschungspartnern.
Ziel des Events war es, die Machbarkeit des Matratzen-Recyclings mit dem Kanton Aargau als Pionierregion für die ganze lokale Wertschöpfungskette zu diskutieren. Denn der Kanton Aargau verfolgt mit seiner Klimastrategie und dem Entwicklungsschwerpunkt "Förderung ressourcenschonende Innovationen" auch Ziele für die Etablierung von Kreislaufwirtschafts-Modellen.
Der Austausch in den Workshops verdeutlichte eindrucksvoll, wie viel Potenzial in einer koordinierten Zusammenarbeit steckt.
- Stärkung der Kundenbindung: Ein vorgezogener Recyclingbeitrag (vRB), wie er bei PET-Getränkeflaschen bereits etabliert ist, könnte auch für Matratzen eingeführt werden. Er schafft Transparenz und Vertrauen bei Konsumentinnen und Konsumenten.
- Wirtschaftlicher Vorteil durch Vorreiterrolle: Die Position als Pionier im Recycling von Matratzen kann einen Wettbewerbsvorteil für alle Akteure schaffen.
- Effiziente Wiederverwertung: Das vorhandene reziklierbare Material kann und soll wiederverwendet werden. Das ist nachhaltig und schont Ressourcen.
Die nächsten Schritte umfassen konkrete Überlegungen für den Aufbau eines funktionierenden Sammelsystems im Kanton Aargau, wobei die flächendeckende Einführung des vorgezogenen Recyclingbeitrags (vRB) in der ganzen Schweiz Voraussetzung für die Finanzierbarkeit ist.
Präsentationen
- Einleitung Inspirations-Workshop Matratzen-Kreislauf, Sabine Reichen Wipf, Kanton Aargau (PDF, 11 Seiten, 290 KB)
- Pilotregion Aargau - Simone Hochstrasser, Matratzen-Allianz (PDF, 15 Seiten, 2,1 MB)
- Closing the Loop: Matratzenrecycling in der Schweiz - Esther Hidber, Matratzen-Allianz (PDF, 8 Seiten, 2,0 MB)
- Nachhaltigkeit bei der Produktion von Matratzen - Jens Fischer, Hilding Anders Switzerland AG (PDF, 17 Seiten, 2,4 MB)
Unternehmen
Die Agenda 2030 fordert Unternehmen auf, aktiv zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele beizutragen. Der Kanton Aargau unterstützt Unternehmen mit Netzwerkanlässen und Beratungen.
Veranstaltungen
Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMU
Die regulatorischen Anforderungen einer Nachhaltigkeitsberichterstattung gelten heute in der Schweiz für Unternehmen ab 500 Mitarbeitenden. Es bestehen Bestrebungen, die Pflicht auf Unternehmen ab 250 Mitarbeitende auszuweiten. Als Zulieferer für grosse Unternehmen sind KMU bereits heute indirekt von der Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen. Mit den anstehenden Änderungen müssen künftig deutlich mehr Aargauer Unternehmen über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten Bericht erstatten.
Daher lud der Kanton Aargau am 9. September 2024 interessierte Aargauer KMU zu einer Informationsveranstaltung ein. Rund 70 Unternehmen folgten der Einladung. Gestartet wurde mit einem Inputreferat zu den gesetzlichen Regulierungen, Anforderungen und Standards im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung, veranschaulicht am Beispiel der Aargauischen Kantonalbank (AKB). Danach folgten verschiedene Praxisbeispiele von Nachhaltigkeitsberichten von Aargauer KMU, die aus unterschiedlichen Gründen bereits heute über ihre Nachhaltigkeitstätigkeiten berichten.
- Umwelt Aargau Artikel zur Veranstaltung und dem Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung in KMU (PDF, 2 Seiten, 218 KB)
- Einleitung und Begrüssung Kt. Aargau (PDF, 7 Seiten, 421 KB)
- Inputreferat Taktkomm zu regulatorischen Anforderungen, Standards und Vorteilen einer Nachhaltigkeitsberichterstattung (PDF, 19 Seiten, 1,8 MB)
- Beispiel des Nachhaltigkeitsberichts der AKB, welche bereits der Pflicht zur Berichterstattung unterliegt (PDF, 14 Seiten, 2,5 MB)
- Beispiel des Nachhaltigkeitsberichts des KMU Robatech (PDF, 17 Seiten, 2,4 MB)
- Beispiel des Nachhaltigkeitsberichts des KMU Elco (PDF, 13 Seiten, 3,5 MB)
- Beispiel des Nachhaltigkeitsberichts des KMU menuandmore (PDF, 15 Seiten, 675 KB)
Veranstaltung "Dialog 2030"
Die Veranstaltung "Dialog 2030" (PDF, 2 Seiten, 198 KB) in Aarau thematisierte die Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) für Unternehmen und betonte deren zentrale Rolle bei der Umsetzung der Agenda 2030. Dabei wurde diskutiert, wie Unternehmen durch nachhaltige Praktiken Wettbewerbsvorteile erzielen können und welche Unterstützung dafür angeboten wird. Zwei Beispiele von Aargauer Unternehmen, Jura Materials und SwissShrimp, zeigten, wie sich Unternehmen durch CO₂-Reduktion und regionale Produktion für Nachhaltigkeit einsetzen. Zudem wurde betont, dass die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Staat und Gesellschaft sowie klarere Rahmenbedingungen entscheidend für den Fortschritt sind.
Toolbox Agenda 2030 für Unternehmen
Wollen Sie als Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen? Die Toolbox Agenda 2030 für Unternehmen bietet Motivation, Unterstützung und Orientierungshilfe für Betriebe auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Präsentiert werden branchenspezifische Nachhaltigkeitsziele und passende Massnahmen dazu. Sie zeigt Praxisbeispiele sowie eine Übersicht über die wichtigsten Tools, Standards und Unterstützungs- und Förderungsangebote.
Bevölkerung
Die Realisierung der Agenda 2030 verlangt eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Akteurinnen und Akteuren und ein grosses Engagement von allen Beteiligten. Auch Privatpersonen können im Sinne der Agenda 2030 einen Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) leisten.
Tipps für den Alltag
Wie können Sie Nachhaltigkeit in den Alltag integrieren? Hier finden Sie zahlreiche Tipps und Empfehlungen, wie Sie zur Erreichung der einzelnen SDGs einen Beitrag leisten können. Oder lassen Sie sich von anderen Menschen und Ihrem Beitrag zur Nachhaltigkeit inspirieren.
Schulen
Videoinstallation - Bildsprache der SDGs
Beim Projekt "Wortart2425" befassten sich rund 130 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler der Schule Burghalde in Baden mit dem Thema "Nachhaltigkeit und Sprache" und lernten die 17 Nachhaltigkeitsziele der UNO kennen. Der Verein Zukunftslabor leitete das Projekt, unterstützt wurde es vom Kanton Aargau und Stiftungen. Das Ziel war es, Nachhaltigkeit durch Sprachkunst in kreativen Ateliers erlebbar zu machen. Künstliche Intelligenz war während der Projektwoche ein Dauerthema - im Atelier "Kunst trifft Zukunft - kreative KI" konnten die Jugendlichen die Möglichkeiten von KI im Erschaffen von Kunst selbst ausprobieren. Dabei wurden die Chancen und Grenzen generativer KI im Kontext von Kunst kritisch hinterfragt. Unter anderem entstand daraus eine Videoinstallation "Bildsprache der SDGs". Mit ihrer eigenen Interpretation der 17 SDGs erschufen die Schülerinnen und Schüler je ein KI-generiertes Bild zu allen Nachhaltigkeitszielen.
Mehr Informationen
Menschen für den Aargau von morgen
Wie können Menschen zur Nachhaltigkeit beitragen? Lernen Sie diese drei inspirierenden Beispiele aus dem Aargau kennen.
- Sarah Locher: Naturerlebnisse mit Jugendlichen
- Anna Rozetter: Gartenarbeit mit Flüchtlingsfrauen
- Alessandro Medici: Innovative Stromversorgung für Entwicklungsländer