Hauptmenü

Waldbewirtschaftung

Massnahmenpaket 2020–2024

Durch das Massnahmenpaket erhalten Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer Unterstützung bei der Wiederbewaldung der durch Borkenkäfer, Trockenheit, Eschenwelke und Sturmereignisse entstandenen Schadenflächen.

Der Grosse Rat hat im Dezember 2020 einen Verpflichtungskredit über 9,3 Millionen Franken für den Zeitraum 2021–2024 zur Bewältigung von Waldschäden durch Borkenkäfer, Trockenheit, Eschenwelke und Sturmereignisse 2020 gesprochen. Der Fokus des Massnahmenpakets liegt dabei auf der Waldbewirtschaftung beziehungsweise der Nutzfunktion des Waldes. Das Massnahmenpaket umfasst vier Module.

Module Massnahmenpaket

Modul Wiederbewaldung

Wiederbewaldung von Schadenflächen

Durch die Unterstützung der Wiederbewaldungsmassnahmen auf Schadenflächen sollen stabile Waldbestände entstehen, die auch unter veränderten Klimabedingungen ihre Funktionen nachhaltig erfüllen können und weniger risikoanfällig sind.

Auf Schadenflächen von mindestens 20 Aren Grösse wird die Wiederbewaldung und die Entstehung von "klimafitten" Waldbeständen unterstützt. Die genetische Vielfalt und die meist hohen Stammzahlen der Naturverjüngung bieten beste Voraussetzungen für eine Anpassung an veränderte Klimabedingungen. Ergänzend dazu können weitere ausgewählte, klimaangepasste und standortgerechte Baumarten eingebracht werden. Diese Bäume können als zukünftige Samenbäume die weitere natürliche Anpassung unterstützen. Bei starker Konkurrenzvegetation oder fehlenden geeigneten Samenbäume können Pflanzungen auch dazu beitragen, dass auf Schadenflächen möglichst rasch wieder Waldbestände aufwachsen. Die Pflanzung von ausgewählten Gastbaumarten auf maximal 10 Prozent der beitragsberechtigten Schadenfläche soll ermöglichen, zusätzliche Erfahrungen mit klimatoleranten Baumarten zu sammeln. Diese Pflanzungen werden erfasst und im Rahmen eines Monitorings beobachtet. Als weitere Kategorie können auf grösseren Schadenflächen von mindestens 50 Aren auch Eichenflächen angelegt werden. Diese werden analog zu den Projekten seltene und wertvolle Baumarten umgesetzt.

Ansprechpartner und weitere Informationen

Die Revierförsterinnen und Revierförster stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen bei der Umsetzung des Moduls finden sich im Dokument Massnahmenpaket 2020–2024 – Erläuterungen für Revierförsterinnen und Revierförster (PDF, 4 Seiten, 119 KB).

Naturverjüngung mit Ergänzungspflanzungen auf einer durch Borkenkäferbefall entstanden Schadenfläche in Aarau.

Modul Holzverwendung

Förderung der Holzverwendung

Durch den Aufbau eines Interventionsmanagements von Pro Holz Aargau sollen Bauherrschaften und Planer rechtzeitig über die Möglichkeiten des Holzbaus informiert und über die Holzherkunft sensibilisiert werden. Ausserdem fördert der Kanton Aargau bei seinen Tätigkeiten konsequent die mehrmalige stoffliche Verwendung des Rohstoffs Holz.

Modul Entscheidungsgrundlagen

Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen

Die für die Walderhaltung und Waldbewirtschaftung im Klimawandel notwendigen Entscheidungsgrundlagen werden aufgearbeitet und den Waldeigentümerinnen und Waldeigentümern zur Verfügung gestellt. Dazu zählen insbesondere Methoden zur Erhebung von Schadenflächen sowie fachliche Grundlagen zu trockenheitstoleranten Baumarten. Des Weiteren werden Massnahmen zur Wildschadenverhütung gegen Rotwild getestet. Im Rahmen eines Projekts soll ausserdem auch die Frage beantwortet werden, was die Bewirtschaftung des Aargauer Walds zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beiträgt.

Modul Weiterbildung und Beratung

Weiterbildung und Beratung

Die Mitarbeitenden der Forstbetriebe werden im Bereich Arbeitssicherheit auf die Gefahren dürrer Bäume sensibilisiert. Mit Waldbaukursen wird das Wissen der Forstbetriebsleitenden im Bereich Standortskunde, Waldpflege, Baumartenansprüche sowie in Sicherheits- und Haftungsfragen erweitert.

Durch die konkrete Ausgestaltung dieser vier Module wird den gesellschaftlichen und ökologischen Anforderungen an eine nachhaltige und an die veränderten Klimabedingungen angepasste Waldbewirtschaftung Rechnung getragen.

Mehr zum Thema