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Stofflicher Gewässerschutz

Nitratbelastung Grundwasser

In ackerbaulich genutzten Gebieten kann die Nitratbelastung des Grundwassers erhöht sein. Mit Nitratprojekten wird der aus der Landwirtschaft stammende Eintrag von Nitrat ins Grundwasser reduziert.

Brunnen in landwirtschaftlich genutzter Landschaft
© Kanton Aargau

Duale Nutzung Ackerbau und Grundwasser

Der Wasserkanton Aargau weist nebst grossen Ackerbaugebieten auch bedeutende Grundwasservorkommen auf. In einem Teil der Ackerbaugebiete wird das darunterliegende Grundwasser zu Trinkwasserzwecken genutzt. Die Kombination von Ackerbau und Grundwassernutzung kann zu erhöhten Nitratbelastungen im Grundwasser führen, weil Ackerkulturen im Gegensatz zu Wiesland höhere Stickstoffverluste mit sich bringen.

Höhere Stickstoffverluste bei Ackerkulturen

Der Grund für das höhere Verlustrisiko von Stickstoff bei Ackerkulturen liegt darin, dass zwischen zwei Ackerkulturen oftmals eine längere Brachperiode ohne Stickstoffbedarf liegt und mit der Bodenbearbeitung zusätzlich organisch gebundener Bodenstickstoff freigesetzt wird. Ist das betroffene Grundwasservorkommen zu geringmächtig, weist es oftmals erhöhte Nitratkonzentrationen auf. Auf Dauerwiesen findet keine Bodenbearbeitung statt. Die permanente Bodenbedeckung puffert auch mehrmalige Stickstoff-Düngergaben problemlos ab.

Nitratgebiete und 62a-Nitratprojekte

Die Situation in den Aargauer Nitratgebieten hat sich mit der Änderung der Agrarpolitik ab 1992 (Einführung der Integrierten Produktion und des ökologischen Leistungsnachweises ab 1999) verbessert. Massgeblich dazu beigetragen haben dabei Regelungen bezüglich Fruchtfolge, Bodenbedeckung und Düngung. Zentral war dabei auch die grundsätzliche Sensibilisierung der Landwirtinnen und Landwirte für diese Umweltproblematik. Nicht in allen Gebieten reichte dies aus, um die Nitratbelastung nachhaltig zu senken. Daher hat der Bund seit 1999 die Möglichkeit, kantonale Projekte zur Sanierung von unter- und oberirdischen Gewässern finanziell zu unterstützen. Im Auftrag von Gemeinden und Wasserversorgern übernimmt Landwirtschaft Aargau dabei die Projektleitung.

Gemäss kantonalem Landwirtschaftsgesetz wird im Kanton Aargau in Wohlenschwil seit 2003 ein entsprechendes Projekt umgesetzt. Das Projekt umfasst die Umwandlung von Ackerland in Wiesland, die Vermeidung von Winterbrache durch Begrünungen, die Reglementierung der Bewirtschaftung mittels eines Trinkwasservertrags sowie die Förderung von Direkt- und Streifensaaten.