INV-WIT916 Oberer Kirchweg 6, 1838 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WIT916
Signatur Archivplan:WIT916
Titel:Oberer Kirchweg 6
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wittnau
Adresse:Oberer Kirchweg 6
Versicherungs-Nr.:54, 55
Parzellen-Nr.:328
Koordinate E:2640388
Koordinate N:1259049
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2640388&y=1259049

Chronologie

Entstehungszeitraum:1838
Grundlage Datierung:Inschrift (Stubenofen)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"Joh. Jakob Andres jünger Hafner in Aarau, 1838" (Stubenofen)
Würdigung:Vermutlich von 1838 stammendes Bauernhaus, das aus einem geräumigen Wohnteil und einem südwestlich anschliessenden Ökonomietrakt unter leicht abgestuftem First besteht. Der spätklassizistisch-biedermeierliche Steinbau hat sein äusseres Erscheinungsbild und wertvolle Teile der historischen Ausstattung bewahrt. Als prägendem Bestandteil einer Häuserzeile in unmittelbarer Nähe der Kirche kommt dem Gebäude eine grosse Bedeutung für das Ortsbild zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine Häuserzeile nördlich der Pfarrkirche ist schon auf dem historischen Bannplan des Fricktals (1772-1783) eingezeichnet. Die Jahrzahl 1838 am Stubenofen bezieht sich vermutlich auf die Erstellung des heutigen Gebäudes, welches unverkennbare Merkmale spätklassizistisch-biedermeierlichen Bauens aufweist. Laut dem Brandkataster von 1850 bestand das Gebäude damals aus einem Wohnhaus mit zwei stockwerkweise getrennten Wohnungen samt Scheune, Stall und Anbau mit Holzschopf sowie einem Gewölbekeller, in den Händen der Familie Fricker. Rückwärtig schloss unter eigener Versicherungsnummer ein gemauerter Annexbau mit Fruchtspeicher an [1]. Das Gebäude hat sein äusseres Erscheinungsbild und wesentliche Teile der Innenausstattung bewahrt. Aussenrenovation 1991.
Beschreibung:Der wohlproportionierte Baukörper bildet den südwestlichen Abschluss einer mehrgliedrigen Häuserzeile, die den Kirchplatz nach Norden hin abschliesst und somit eine wichtige raumbegrenzende Funktion ausübt. Wohnteil und Scheune ruhen unter leicht gestaffelten Satteldächern, welche die originale Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl bewahrt haben. Die Aussenwände sind in verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt. Für die Tür- und Torgewände verwendete man den gelblichen Kornbergstein, während die Fenster mit hölzernen Rahmen ausgestattet wurden. Der neben der Tenneinfahrt gelegene Hauseingang zeigt eine spätklassizistische Gesimsbekrönung und bewahrt aus der Bauzeit das vierfeldrige Türblatt mit schmalem, feinsprossigem Oblicht. Das Tennportal zeigt einen stark gedrückten Korbbogen mit hohen Radabweisern, kantig hervorgehobenen Bogenanfängern und leicht profiliertem Schlussstein. Erhalten geblieben ist das originale Brettertor mit radialer Aufdoppelung im Bogenfeld und rechteckig ausgeschnittenem "Mannstürli". Die hintere Trauffassade schützt eine Laubenfront mit Aussenaufgang in die obere Wohnung.
Die Erschliessung der unteren Wohnung erfolgt nach gängigem Muster über einen dem Tenn entlang geführten Gang. Von hier öffnen sich Türen auf das platzseitige Vorderhaus mit Stube und Nebenstube und das Hinterhaus, welches die Küche und einen nur geringfügig eingetieften, kleinen Gewölbekeller umfasst (heute zu einem Badezimmer umfunktioniert). Die über einen Stichgang erschlossene obere Wohnung weist auf der Vorderseite zwei Zimmer mit dazwischen liegender Stube auf. Rückwärtig befinden sich neben dem Gang die Küche und eine Kammer (heute Badezimmer). In der oberen Stube hat sich ein aus grünen Füllkacheln aufgesetzter Kastenofen mit zugehöriger Sitzkunst erhalten. Beide zeigen sorgfältig gearbeitete weissgrundige Zierfriese mit Vasen- und Girlandenmotiven, wohl aus der Hand des Aarauer Ofenmalers Johann Heinrich Egli stammend. Die Hafnerinschrift lautet: "Joh. Jakob Andres jünger Hafner in Aarau, 1838". Untere Wohnung nicht besichtigt (Angaben Hausinneres gemäss Kurzinventar von 1997).
Rückwärtig schliesst ein ebenfalls gemauertes Nebengebäude rechtwinklig an den Hauptbaukörper an. Es wurde als Waschhaus und Speicher genutzt und weist einen grossen, längsgerichteten Gewölbekeller auf.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0362-0364: Brandkataster Gemeinde Wittnau 1850-1936.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0362-0364: Brandkataster Gemeinde Wittnau 1850-1936.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=112930
 

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