Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1868 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Sakrale Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kapelle |
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Dokumentation |
Würdigung: | Idyllisch gelegene Wallfahrtsstätte auf dem Buchberg, deren Entstehung auf eine wundersame Begebenheit im Jahre 1668 zurückgeht. Die bestehende Anlage mit Holzkreuz und überdachter offener Bethalle stammt aus der Zeit um 1868, nachdem das ursprüngliche Gedenkkreuz zerstört worden war. Der ehemalige christliche Wallfahrtsort hat in jüngerer Zeit eine Wandlung zum universalen Energie- und Kraftzentrum erfahren. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Wallfahrtsstätte auf dem Buschberg verdankt ihre Entstehung einer Begebenheit, über die das Mirakelbuch (Wunderbuch) des Benediktinerklosters Mariastein folgendes zu berichten weiss: Der Müller von Kienberg, Benedikt Martin, hatte 1668 in Degerfelden (Badisch-Rheinfelden) einen tonnenschweren Mühlstein gekauft. Der Transport führte von Rheinfelden über Zeiningen und Wegenstetten über den Buschberg nach Kienberg. Der Wagen wurde von vierzehn Pferden gezogen. Auf der Ebene angelangt, wurden die Pferde übermütig, und der Müller stürzte vom Wagen. Der Fuhrmann Jakob Rim erkannte, dass der Wagen über die Beine des Müllers rollen würde. Da erinnerte er sich, dass fünf Jahre zuvor die heilige Muttergottes von Mariastein seinem Kind in einer ähnlichen Situation geholfen hatte und rief: "Jesus und Maria, kemmet ihm zu Hilf". Der Wagen kam zum Stillstand, ein grosser Stein war vor dem Rad gelegen und hatte so die Beine des Müllers geschützt. Fuhrmann und Müller entschlossen sich zu einer Wallfahrt nach Mariastein, wo sie die Begebenheit unter Eid beteuerten. Der Müller Benedikt Martin liess an der Stelle seiner Rettung ein Kreuz errichten und in Mariastein eine Votivtafel anbringen [1]. Das 1843 mutwillig zerstörte Kreuz des Wallfahrtsorts wurde von der Gemeinde durch das heute noch bestehende Kreuz ersetzt .1868 entstand in unmittelbarer Nähe eine überdachte Bethalle, welche rund 50 Personen Platz bietet. Der zur Kapelle führende Stationenweg wurde 1861 geschaffen, die Lourdesgrotte stammt aus dem Jahr 1902 (Bauinventar WIT920). Der alte christliche Wallfahrtsort auf dem Buschberg hat in jüngerer Zeit eine zusätzliche Resonanz als "Kraftort mit erhöhter natürlicher Energie" erfahren [2]. |
Beschreibung: | Eingebettet in eine schöne Landschaft, liegt die Wallfahrtsstätte auf einem Hochplateau zwischen dem Homberg und dem Limperg. Das Holzkreuz mit geschnitztem und farbig gefasstem Kruzifix wird von einem weiss gestrichenen Holzhäuschen mit schmiedeisernem Absperrgitter geschützt (jüngerer Ersatz eines Häuschens mit Zierelementen im Schweizer Holzstil; vgl. Kurzinventar von 1996). Der offene, mit Holzbänken ausgestattete Andachtsraum, welcher lediglich nach Westen hin über eine schützende Bretterwand verfügt, ruht unter einem einseitig abgewalmten Satteldach mit Blecheindeckung. Dieses ist auf kunstvoll geformte Gusseisensäulen mit Längs- und Querverstrebungen abgestützt. Zum idyllischen Erscheinungsbild der Wallfahrtsstätte trägt ein alter Baum- und Heckenbestand wesentlich bei. |
Anmerkungen: | [1] Küng 2004, S. 3-4. [2] Küng 2004, S. 13-14. |
Literatur: | - Christoph Küng, Die Wittnauer Wallfahrtskapelle auf dem Buschberg, Wittnau 2004. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=112933 |
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