INV-WIT925 Hauptstrasse 38, 1910 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WIT925
Signatur Archivplan:WIT925
Titel:Hauptstrasse 38
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wittnau
Adresse:Hauptstrasse 38
Versicherungs-Nr.:22
Parzellen-Nr.:370
Koordinate E:2640638
Koordinate N:1259057
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2640638&y=1259057

Chronologie

Entstehungszeitraum:1910
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Prominent an der Hauptstrasse gelegenes bürgerliches Wohnhaus von 1910, das sein äusseres Erscheinungsbild sowie wesentliche Teile der inneren Raumordnung und Ausstattung bewahrt hat. Als ehemaligem Standort der Poststelle ("Alte Post") kommt dem Gebäude lokalgeschichtliche Bedeutung zu. Mit dem ähnlich gestalteten Wohnhaus Hauptstrasse 118 am gegenüberliegenden, westlichen Ortsende (Bauinventar WIT926) ist das Haus prägender Bestandteil der historischen Bebauung in Wittnau.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nach der Schaffung des schweizerischen Bundesstaates 1848 ging das vormals von den Kantonen betriebene Postwesen an den Bund über. In der Folge trieb man die Einrichtung von Poststellen in den einzelnen Gemeinden zügig voran. In Wittnau wurde 1854 die erste Postablage geschaffen und durch Xaver Schmied von Frick aus täglich bedient. 1868 wurde Gemeindeammann Joseph Fricker zum Posthalter ernannt, die erste Poststelle befand sich im Haus Hauptstrasse 26. Auf ihn folgte 1875 Josef Fricker (geb. 1842). Nach dessen Pensionierung übernahm 1910 sein Schwiegersohn Hermann Fricker (geb. 1875) das Posthalteramt. Noch im gleichen Jahr baute er das bestehende Haus Hauptstrasse 38 mit Räumlichkeiten für die Postablage. 1960 liess sein Sohn und Nachfolger das Postlokal umbauen und erweitern. Bis 1985 blieb die Postablage im Haus und wurde dann in ein neues Postgebäude auf der gegenüberliegenden Strassenseite verlegt [1]. Die "Alte Post" unterzog man 1993 einer Fassadenrenovation. 1995 folgte eine Innenrenovation, bei der wesentliche Teile der Raumstruktur und der Ausstattung erhalten blieben.
Beschreibung:Vom Strassenraum zurückversetztes zweigeschossiges Wohnhaus unter mittelsteilem, geknickten Satteldach mit Gehrschildern. Ein schlanker einachsiger Mittelrisalit gliedert die strassenseitige Eingangsfront. Er durchbricht mit einem geschweiften und überwalmten Zwerchgiebel die Trauflinie und betont mit dem rundbogigen ehemaligen Hauseingang und dem darüber liegenden konsolengestützten Balkon die Mitte der symmetrisch aufgebauten, beidseits mit Zwillingsfenstern besetzten Fassade. Die Stirnseiten des Gebäudes zeigen mehrheitlich Einzelfenster. Lediglich an der östlichen Hausecke hat man vor den Räumlichkeiten der Post ein Zwillingsfenster eingesetzt. Die aus Kunststein gefertigten Gewände weisen feine Wulstgesimse mit konsolenartiger Basis auf. Zur optischen Betonung wurden die Fensterstürze im Obergeschoss mit flachen Schlusssteinen ausgestattet.
Durch die strassenseitige Haustür gelangt man in einen kleinen Vorraum und das rückwärtig gelegene Treppenhaus. Linker Hand schliessen die privaten Räume (Stube, Küche, Kammer) an, während auf der rechten Seite bis 1985 das Postbüro eingerichtet war. Das Obergeschoss weist ein ähnliches Raummuster mit zentraler Erschliessungszone und beidseitig angeordneten Zimmern auf. Der Dachraum wird heute ebenfalls zu Wohnzwecken genutzt. Rückwärtig schliesst ein Annexbau unter Schleppdach an, welcher einen gedeckten Vorplatz, Sanitär- und Abstellräume enthält. Von der bauzeitlichen Wohnungsausstattung ist ein hübscher Stubenofen mit hellblauen Reliefkacheln aus der Werkstatt der Gebrüder Walde erhalten [2].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte der Post und des Postlokals vgl. Schmid 1994.
[2] Vgl. Liechti/Benz 2007, S. 19.
Literatur:- Karl Schmid-Schwarz. Eusi Poscht, in: Adlerauge 1994, S. 8-11.
- Peter Liechti/Christoph Benz. Kachelöfen in Wittnau, in: Adlerauge 2007, S. 12-21.
Quellen:- Gemeindearchiv Wittnau, Bauakten.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=115781
 

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