INV-DIW930 Alte Mühle, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-DIW930
Signatur Archivplan:DIW930
Titel:Alte Mühle
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Norden (2011)
Bezirk:Muri
Gemeinde:Dietwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mühlehof
Adresse:Luzernerstrasse 45
Versicherungs-Nr.:45
Parzellen-Nr.:151
Koordinate E:2672505
Koordinate N:1222497
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2672505&y=1222497

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle
Nutzungen:Wohnhaus zur Mühle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Mühle

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2013

Dokumentation

Würdigung:1857 erneuertes stattliches Wohnhaus der Müller von Dietwil, Hauptbau der Gebäudegruppe um die ehemalige Mühle. Der verschindelte Ständerbau unter Satteldach mit kreuzfirstartigen grossen Quergiebelaufbauten veranschaulicht mit seinem sehr grosszügigen Raumprogramm auf zwei Geschossen und dem Einbaubüffet im Esszimmer den Wohlstand der Besitzerfamilie Villiger in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Haus nahm vor Anlage der Umfahrungsstrasse eine beherrschende Stellung im Ortsbild ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Mühle in Dietwil wurde vermutlich bereits im 18. Jh. erbaut. Die Familie Villiger erwarb die Anlage 1802 [1]. 1850 umfasste das Haus gemäss Brandkataster ein zweistöckiges ziegelgedecktes Wohnhaus mit Trämkeller, Backofen, Mühle samt Wasserrad, Holzhausanbau und Schweineställen. Die Jahrzahl "K 1857 V" über der Kellertür nennt wohl ein Ausbaudatum, Bauherr war Kaspar Villiger. 1862 steigt der Versicherungswert wegen "Zuwachs" um 9700.- auf 24'000.-. Der Mühlenkonzessionsplan zeigt den damaligen Zustand der Anlage (siehe Bilddokumentation). 1875 erwähnt das Brandkataster eine Backstube mit Backofen in einem Anbau. Zur Mühlenbesitzung gehörten weiter eine Scheune, ein Waschhaus und eine Obstmühle. Die Getreidemühle wurde später in einen Neubau östlich des Wohnhauses verlegt. Renovationen fanden in den späten 1980er- bis 90er Jahre statt, wobei giebelseitig ein neues Treppenhaus eingebaut wurde.
Beschreibung:Das Wohnhaus der ehemaligen Mühle von Dietwil steht heute getrennt vom übrigen Dorf unmittelbar unterhalb der Umfahrungsstrasse. Der Michaelisplan von 1840 zeigt, dass das Müllerhaus früher den unteren Scheitelpunkt der ringförmigen inneren Dorferschliessung bildete und Ausgangspunkt der Strasse nach Eien war.
Der zweigeschossige Bau liegt in der Falllinie und wird in der Firstverlängerung von einem niedrigeren Anbau begleitet. Der Kellersockel ist gemauert und erreicht talseitig Geschosshöhe. Die allseits verschindelten Fassaden waren durch ein hölzernes Gurtgesims zwischen den zwei Hauptgeschossen horizontal betont. Bei der Neuverschindelung blieben nur die Brettlisenen mit Rhombenmuster an den westlichen Gebäudeecken erhalten. Die Fensterachsen folgen der inneren Raumaufteilung. Die innere Erschliessung ist – ausgehend vom Hauseingang mit Freitreppe an der westlichen Giebelfront – sehr einfach und grosszügig gehalten: Ein breiter Korridor erschliesst beidseits eine vierteilige Zimmerflucht. Die ursprüngliche Nutzungsabfolge bestand in Stube, Nebenstube und zwei Zimmern gegen Süden und Esszimmer, Küche und Verkaufsladenlokal mit eigenem Eingang an der Nordseite. An historischen Ausstattungselementen sind ein Parkettboden, ein Buffet, ein Kachelofen und eine Felderdecke im Esszimmer und vereinzelt Türblätter sowie maserierte Täfer erhalten. Das Obergeschoss enthält eine analoge Wohnung, die allerdings mehrheitlich modern ausgebaut ist.
Erwähnenswert ist die alte Tür an der Südfront des hohen gemauerten Kellergeschosses. Ein breites flaches Sandsteingewände mit Inschrift "K 1857 V" (Kaspar Villiger) rahmt das breite mit drei Rhombenfeldern geschmückte gestemmte Türblatt, welches den originalen Drücker und Knauf bewahrt hat.
Anmerkungen:[1] gemäss Bauernhausforschung (aus Stammbaum Villiger).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, 4231-10.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0499-501, 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar VIII - 11, 23.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=115830
 

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