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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1831 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster (1831), Inschrift Treppe (1835) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2013 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Stattliches Freiämterhaus von 1831 auf der Anhöhe der Oberdorfstrasse über dem Dorfkern. Der regionaltypische Bau mit Gehrschild, Klebdächern und Freitreppe vor dem weiss verputzten Kellersockel wurde modernisiert und schopfseitig mit einem weiteren Wohnhausanbau versehen. Er bewahrte dabei die typischen Gestaltmerkmale sowie eine wertvolle Innenaustattung mit Sitzkunst und Felderdecke in der Stube. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Haus ist 1831 als Neubau im Brandkataster eingetragen worden. An der Freitreppe hat sich die Jahrzahl 1835 erhalten. Das zweistöckige Gebäude wurde 1850 vom Sigrist Bartholomä Meier und ab 1870 von Jakob Bütler, Kirchmeier, bewohnt. Die Eternitverkleidung und der Balkon über dem Hauseingang wurden wohl in den 1940er Jahren angebracht. Der Austausch des westlich anschliessenden Schopfes durch einen Wohnhausanbau erfolgte in der 2. Hälfte des 20. Jh. |
Beschreibung: | Zur Strasse giebelständiger, zweigeschossiger Ständerbau unter unmerklich geknicktem Satteldach mit kleinen Gerschildern, Klebdächern und einer traufseitige Freitreppe. Der weiss verputzte Kellersockel bewahrt die originalen liegenden Kellerfensteröffnungen. Die beiden Wohngeschosse sind mit zwei mal drei weiss gerahmten Einzelfenstern mit Jalusieläden dicht bestückt. Im ebenfalls zu Wohnzwecken ausgebauten Dachgeschoss setzt sich die regelmässige Befensterung mit zwei mal zwei Fenstern fort. Ein liegender Dachstuhl mit aufgesetzter, leicht steilerer Firstpartie stützt das mit neuen Ziegeln eingedeckte Dach. Inneres (Gemäss Bauernhausforschung 1987): Ein breiter Korridor teilt den Grundriss quer zum First. Südlich davon sind die Stube und die Nebenstube angeordnet. Auf der Nordseite liegen das Esszimmer, die Küche und davon abgetrennt ein Bad. Die Treppe zum Obergeschoss befindet sich am Westende des Korridors. Früher gelangte man von hier in den Schopfanbau. Das Kellersockelgeschoss ist analog durch einen unter der Freitreppe zugänglichen Erschliessungskorridor in einen südlichen Teil mit Trämkeller und einen nördlichen Gewölbekeller quer zum First geteilt. An der schönen Stubenausstattung mit Kassettendecke und Sitzofen fallen die im bäuerlichen Umfeld eher seltenen, blau bemalten weissen Frieskacheln auf. Sie zeigen zierliche, detailreiche Landschaftsveduten, welche mit Ranken umrahmt sind.
Aktennotiz Innenbesichtigung vom 8. April 2019 (PR) Das 2013 zum Teil modernisierte Hausinnere zeigt weitgehend noch die angestammte Raumstruktur mit quer zum First verlaufendem breiten Mittelgang und beidseits anschliessenden Wohnräumen. An historischer Ausstattung bewahrt die nordöstliche Stube eine Kassettendecke und einen grünen Sitzofen mit vermutlich in Zweitverwendung eingebauten weissen Zierkacheln mit blau bemalten Landschaftsveduten. Ein zweiter, biedermeierlich geprägter Kachelofen in der südlichen Hauptstube besteht nicht mehr (2013 abgebrochen). Das Dachgeschoss wurde 2001 zu Wohnzwecken ausgebaut, wobei die originale Dachkonstruktion erhalten blieb. 2004 wurde der westliche Schopfanbau durch ein neues Wohngebäude ersetzt. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0499-501, 1850-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar VIII - 11, 9. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=115832 |
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