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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1831 |
Grundlage Datierung: | Auskunft Eigentümer |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2013 |
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Dokumentation |
Inschriften: | "Ambtsweibel Jacob Mattmann 1784" (Zierkachel als Spolie im Hausgang zwischen Hinterdorfstrasse 21 und 21 a |
Würdigung: | An der alten Freiämterstrasse vor dem nördlichen Dorfeingang gelegenes stattliches Wohnhaus einer bäuerlichen Hofanlage. Bemerkenswert ist die sehr gut erhaltene, aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Innenausstattung des Hauses. Der zentrale Gang mit Steinplattenboden und Bohlenwänden wie auch die kostbar vertäfelte Stube machen die damalige ländliche Wohnkultur des Biedermeier erlebbar. Der verschindelte Holzbau weist eine enge typologische Verwandschaft mit den Häusern Unterdorf 4 (Bauinventarobjekt DIW925) und Wassermatt (Vers.-Nr. 38, Bauinventarobjekt DIW926) auf, welche aus derselben Zeit stammen und ebenfalls peripher ausserhalb des Dorfes erstellt wurden. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der Hof erscheint auf der Michaeliskarte von 1840 bereits in seiner heutigen Anordnung mit Wohnhaus und separater Stallscheune. Der Brankatastereintrag von 1850 lautet auf ein "zweistöckiges Wohnhaus mit Tremkellern von Holz unter Ziegeldach". Eigentümer war Johann Villiger, Pfleger. Ihm folgte Burkard Bachmann, Hauptmann, welcher in die Familie eingeheiratet hatte. Die Liegenschaft befindet sich immer noch im Besitz der Familie Bachmann. 1984 wurde an Stelle des Schopfs mit Schweineställen an der Westseite ein zweites Wohnhaus angefügt. |
Beschreibung: | Traufständig direkt an der alten Landstrasse stehendes Freiämterhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Wohnbau mit gelb gestrichenem Schindelschirm ist das Hauptgebäude eines vorbildlich unterhaltenen Bauernhofes, von dem auch die alte Scheune erhalten ist. Der zweigeschossige Baukörper sitzt auf einem gemauerten Kellersockel und wird an seinen vierachsigen Giebelfronten von Klebdächern abgeschlossen. Diese bilden mit der Vordachverschalung des geraden Satteldachs einen umlaufenden Abschluss. Kleine Gerschilder schliessen die befensterten Giebelfelder gegen oben ab. Der quer zur Firstrichtung laufende breite Korridor mit Treppenlauf in die oberen Geschosse ist über den Zwischentrakt zum Anbau erschlossen. Er bewahrt die ursprüngliche Erscheinung mit Steinplattenboden und eingenuteten Bohlenwänden. Die Stube ist mit einem sehr schönen Hartholztäfer verkleidet, in welches ein Uhrkasten mit bemaltem Zifferblatt eingebaut ist. Die einfache Felderdecke ist weiss gestrichen. Die gestemmten Füllungstüren mit zeitgenössischen Beschlägen passen zur Vertäfelung. Als Spolie ungeklärter Herkunft ist im Zwischentrakt eine Zierkachel von Amtsweibel Jacob Mattmann von 1784 eingemauert. Ein Schwesterstück zu dieser Zierkachel, welches dem bekannten Untervogt Rochius Meier gewidmet ist, befand sich im benachbarten, 2011 durch einen Neubau ersetzten Haus Vers.-Nr. 203 (Bauinventarobjekt DIW911). Im Hausgarten steht eine hübsche, mit Laubsägearbeit verzierte Gartenlaube. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, 4231-7. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0499-501, 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=115747 |
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