Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | TEG006 |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | In der Nähe des "Amtshauses" (Bauinventar TEG929) und des Gerichtshauses (Denkmalschutzobjekt TEG005) gelegenes stattliches Bauernhaus aus der Zeit um 1800, das sein äusseres Erscheinungsbild sowie grosse Teile der inneren Raumordnung und Ausstattung erhalten hat. Mit dem zugehörigen älteren Steinspeicher (Denkmalschutzobjekt TEG006) und der grosszügigen, mit Grünflächen und Bäumen bestockten Nahumgebung ergibt sich eine Gesamtanlage von hohem Situationswert. Am nördlichen Rand der historischen Bebauung gelegen, kommt der Liegenschaft eine zusätzliche siedlungsgeschichtliche und ortsbauliche Bedeutung zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Brandkataster von 1850 verzeichnet ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheune, Holzschopf und doppeltem Schweinestall, in den Händen von Andreas Deppeler, Birris. Als Nebenbauten mit eigener Versicherungsnummer werden ein Wagenschopf und ein gemauerter Speicher aufgeführt [1]. Das äussere Erscheinungsbild des Hauses mit den grosszügig bemessenen, axial angeordneten Fenstern weist auf eine Entstehungszeit um 1800 hin, wohingegen der Steinspeicher wohl aus dem 17. Jh. stammt. Der Wohnteil ist in weitgehend originalem Zustand erhalten. Einzig auf der Hausrückseite hat man zur besseren Belichtung der Küche einzelne Gefache der Fachwerkwand mit einer Vollverglasung versehen. Beim Ökonomieteil wurden moderne Einbauten in die alte Gebäudehülle integriert, wobei Tenntor und Stalltür eine moderne Verglasung erhielten. |
Beschreibung: | Der langgestreckte, behäbige Baukörper erhebt sich mit traufständiger Ausrichtung zum gekiesten, von hohen Bäumen gesäumten Vorplatz, welcher Teil eines ehemaligen Verbindungswegs von der Alten Döttingerstrasse zur Alten Zurzacherstrasse ist. Unter dem durchlaufenden, mittels Kniestockwänden nachträglich angehobenen Satteldach sind ein geräumiger Wohnteil aus Stein und Fachwerk und ein westlich angebauter Scheunentrakt mit Tenn und Stall vereint (Mittertennhaus). Die südgerichtete Eingangsseite zeigt eine sechsteilige axiale Gliederung mit grossformatigen Fensteröffnungen sowie scheunenseitiger Haustür mit kantig profilierter Verdachung. Die Giebelfassade ist zweiachsig ausgebildet und am Giebelfeld mit einem zeittypischen gekuppelten Rundbogenlicht und einer Lünette versehen. Die Hausrückseite ist teils ebenfalls gemauert, teils als stockwerkweise abgebundenes Fachwerk aufgeführt. Das Dachgerüst mit weit gespannten liegenden Stuhljochen und jüngerer Kniestockkonstruktion ist eher dünn dimensioniert. Der weit gespannte rückwärtige Schleppdachanbau, welcher früher Arbeitsflächen, Schöpfe und Nebenbauten enthielt, ist heute als offene Aufenthaltszone ausgebildet. Das grosszügig bemessene Hausinnere zeigt ein gängiges Nutzungsmuster mit tennseitigem, quer zum First durchlaufendem Gang und vierteilig angeordneten Räumen. Stube und Nebenstube nehmen die südgerichtete Vorderseite ein, während sich die winkelförmige Küche und eine Kammer im rückwärtigen Bereich befinden. Das ähnlich gegliederte Obergeschoss enthält zusätzliche Wohn- und Schlafkammern. An historischer Ausstattung sind Feldertäfer an Wänden und Decken, Einbauschränke und gestemmte Türen mit Originalbeschlägen erhalten. Der Hausgang ist mit einem hübschen Zementfliesenboden aus der Zeit um 1900 belegt. In der Stube steht ein stattlicher Kachelofen jüngeren Datums. Giebelseitig schliesst an den Wohnteil ein niedriger hölzerner Annexbau an, welcher eine überdachte Verbindung zum Steinspeicher bildet. Hier führt ein stirnseitig angelegter Aussenzugang in einen kleinen Gewölbekeller, welcher lediglich den Raum unter der Nebenstube einnimmt. Das Hauptgebäude ist nicht weiter unterkellert, hingegen befindet sich ein zweiter gewölbter Kellerraum im Sockelgeschoss des Speichers. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116240 |
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