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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1866 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster; Inschrift (Türsturz) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2012 |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1866" (Türsturz) |
Würdigung: | Bäuerlicher Vielzweckbau mit intakt erhaltenem spätklassizistisch-biedermeierlichem Wohnteil von 1866. Der traufständig zur Hauptstrasse angeordnete Bauernhof markiert mit seiner schlicht gestalteten Giebelfassade die südliche Ortseinfahrt und verfügt über einen winkelförmig erweiterten, grossvolumigen Ökonomieteil mit zweifarbigem Ziegelmauerwerk aus der Zeit um 1900 an der Stallfront. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Inschrift am Hauseingang wurde das Haus 1866 von Samuel Morgenthaler erbaut. Auch 1934 befand sich das Haus im Besitz eines Samuel Morgenthaler, Gemeindeammann. Der Stallteil wurde wohl um 1900 neu aufgemauert, der rückwärtige Scheunenflügel mit Schweinestall wurde um 1935 angefügt. Eine eigenwillige Belichtungslösung mit einer Reihe von Dachflächenfenstern wurde für den modernen zweigeschossigen Wohnungseinbau im Dachgeschoss entworfen. |
Beschreibung: | Traufständig zur Hauptstrasse ausgerichteter, fünf auf zwei Achsen zählender zweigeschossiger Mauerbau unter geradem Satteldach. Tür- und Fenstereinfassungen sowie die gefugten Ecklisenen mit Kapitellen sind aus graugrünem Staffelbacher Sandstein gefertigt. Hervorgehoben ist der Hauseingang mit flach profiliertem Gewände und erhabener Sturzinschrift "18. SME MGT .66" (=Samuel Morgenthaler), vor dem zwei Stufen eines dreiseitigen Treppenpodests liegen. Die Wandflächen sind mit gelblichbeigem Spritzputz verputzt. Die Fenster mit einfachen Blockbänken und gefalzten Gewänden verfügen über hölzerne Jalousieläden. Zu den gewölbten Kellern führt ostseitig eine breite zweiflüglige Kellertür mit diagonaler Bretteraufdoppelung. Die Wohnung im Innern erstreckt sich über zwei Geschosse. Ein durchlaufender Quergang entlang des Tenns erschliesst das Erdgeschoss, welches an der Ostseite über eine Küche und ein Esszimmer und auf der Strassenseite über eine Stubenabfolge verfügt. Im Obergeschoss, zu dem ein neues Treppenhaus im Gebäudewinkel zwischen Wohnhaus und Ökonomieflügel führt, befinden sich über einen firstparallelen Stichgang erschlossen ein neueres Bad auf der Ostseite, weitere Zimmer und Schlafräume. Alle Räume weisen eine schlichte Decken- und Wandvertäfelung und mehrheitlich noch hölzerne Bodenbeläge aus der Bauzeit auf. Der sorgfältig gestaltete Ökonomietrakt bewahrt das originale Tenntor und die aus zweifarbigen Ziegeln gemauerte Stallfront. Das weitgehend stützenfreie Dachgerüst ist mit Zangenhölzern konstruiert. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, 4272-01. |
Literatur: | - Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, 1974, S. 83 ff. - Markus Widmer-Dean, Ortsgeschichte Attelwil, 2006, Abb. S. 118. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien. - Staatsarchiv Aargau, Brandkataster Gemeinde Attelwil, CA.0001/0605, 1875 - 1898. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=117427 |
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