INV-BER909 Altes Schulhaus Oberberikon, 1825 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-BER909
Signatur Archivplan:BER909
Titel:Altes Schulhaus Oberberikon
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2012)
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Berikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberberikon
Adresse:Oberdorfstrasse 11
Versicherungs-Nr.:33
Parzellen-Nr.:781
Koordinate E:2671135
Koordinate N:1244681
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2671135&y=1244681

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1825
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2012

Dokumentation

Würdigung:Das in den 1820er Jahren erstellte und 1865 um ein Geschoss aufgestockte Schulhaus von Oberberikon dokumentiert wichtige Etappen in der Berikoner Schulgeschichte. In seinem äusseren Erscheinungsbild ist das Gebäude weitgehend intakt, und auch die inneren Verhältnisse mit den etagenweise angelegten Schulzimmern sind noch gut nachvollziehbar.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Noch bis ins frühe 19. Jh. wurde in Berikon der Schulunterricht in Privathäusern abgehalten. An der Gemeindeversammlung vom 7. Okt. 1822 beschloss man den Bau eines Schulhauses in Unterberikon, welches in der Folge 1824 bezogen werden konnte (Schulstrasse 10; stärker verändert). Vermutlich zur gleichen Zeit wurde auch das Schulhaus von Oberberikon an der Oberdorfstrasse 11 erstellt. Zwischenzeitlich diente dieses der Gemeinde als Gesamtschule. Mit der zunehmenden Schülerzahl, welche 1862 auf über 100 angewachsen war, kam es in den lediglich auf 50 Plätze ausgelegten Räumlichkeiten zu grossen Überbelegungen. So wurde das Schulhaus 1865 um ein Geschoss aufgestockt und rückwärtig mit einem Treppenhaus versehen. Das zusätzliche Geschoss enthielt ein grosses Schulzimmer mit Zylinderofen, zwei "Abtritte" und ein zusätzliches Zimmer. Der Anbau wurde durch Michael Groth ("Wagners") realisiert [1].
Nach der Errichtung der neuen Schulhäuser Linde (1954) und Birke (1971) hat man die alten Schulhäuser von Ober- und Unterberikon anderen Nutzungen zugeführt. Das Schulhaus in Oberberikon diente im Zweiten Weltkrieg als Gefängnislokal, später wurde es von der Gemeinde an Bauarbeiter vermietet. In den 1970er Jahren ging das Gebäude in Privatbesitz über und wird seither zu Wohnzwecken genutzt. Unter der neuen Eigentümerschaft hat es eine sanfte Renovation mit Ausbau des Dachgeschosses erfahren [2].
Beschreibung:Das ehemalige Schulhaus von Oberberikon ist in leicht erhöhter Lage giebelständig an die Oberdorfstrasse gestellt. Der längliche Baukörper erhebt sich zweigeschossig unter einem mittelsteilen, nur knapp vorspringenden Satteldach, welches in zeitgemässer Gepflogenheit (Aufstockung von 1865) keinen Dachknick aufweist. Die in Stein- und Fachwerkbauweise aufgeführten Fassaden sind regelmässig mit 3 auf 4 Fensterachsen besetzt. Die vergleichsweise grossformatigen, auf eine gute Belichtung der Schulräume ausgelegten Lichtöffnungen weisen hölzerne Rahmen auf. Der traufseitig gelegene Eingang ist im ansteigenden Gelände über eine einläufige Freitreppe erreichbar. An der etwas stärker veränderten Rückseite ist im Bereich des Dachgiebels ein kleiner, auf Betonstelzen gestellter Balkon angefügt.
Das Hausinnere zeigt im Wesentlichen noch die frühere Grundrissanordnung mit den zwei stockwerkweise angelegten Schulräumen (heute Wohnung und Atelier) und dem rückwärtigen Treppenhaus. An der Stelle der ehemaligen WC-Anlagen befindet sich heute die Küche. An historischer Ausstattung sind hell gestrichene Wand- und Deckenfeldertäfer sowie ein Eichenparkett im Obergeschoss erhalten (ehemaliger Ofen entfernt). Auch die schlicht gehaltene hölzerne Innentreppe stammt noch aus der Zeit der Schulhauserweiterung (1865). Der Dachraum ist unter Beibehaltung der Dachkonstruktion und der geschlossenen Dachflächen zu einem Wohn- und Schlafraum ausgebaut worden. Das ehemalige Schulhaus weist keine Kellerräume auf.
Anmerkungen:[1] Zur Schulgeschichte vgl. Hauser 1995, S. 80-90.
[2] Jüngere Nutzungsgeschichte gemäss mündlicher Auskunft von Ursula Berger-Joss 2011.
Literatur:- Margrith Hauser-Gehrig, Erinnerungen an Alt Berikon, Berikon 1992.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0079: Brandkataster Gemeinde Berikon, 1899-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=117870
 

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