INV-LEI904 Möösliacker 58, 1913 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-LEI904
Signatur Archivplan:LEI904
Titel:Möösliacker 58
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2012)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Leimbach (AG)
Adresse:Möösliacker 58
Versicherungs-Nr.:58
Parzellen-Nr.:345
Koordinate E:2655231
Koordinate N:1236049
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2655231&y=1236049

Chronologie

Entstehungszeitraum:1913
Grundlage Datierung:Brandkataster; Inschrift (Türsturz Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2012

Dokumentation

Inschriften:"19 H M 13" (Türsturz Hauseingang)
Würdigung:Schlichter Vielzweckbau mit klassizistisch gestalteten Fassaden und einigen dem Historismus verpflichteten Architekturdetails von 1913. Das Bauernhaus, das hinter einem Vorplatz mit altem Nussbaum leicht versetzt gegenüber dem Bauernhaus Hauptstrasse 27 (Bauinventarobjekt LEI902) an der Hauptstrasse steht, überzeugt durch sein weitgehend intaktes Erscheinungsbild mit ungestörten Dachflächen, dem axial gegliederten Wohnteil und der noch viel originales Holzwerk aufweisenden Scheune. Es ist ein wichtiger, inzwischen selten gewordener Zeuge des ländlichen Bauens im frühen 20. Jahrhundert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Inschrift am Türsturz des Hauseingangs verweist nebst den Initialen "H M" auf das Jahr 1913. Aus diesem Jahr stammt auch der erste Eintrag im Brandlagerbuch, wo der Landwirt Hermann Maurer-Hunziker, Hermanns als Bauherr genannt wird [1]. Beschrieben wird der bäuerliche Vielzweckbau als Wohnhaus mit Laube, Scheune und Schweinestall aus Stein, Rieg und Holz mit Ziegeleindeckung. Letztere dürfte bereits mit den bestehenden Falzziegeln ausgeführt worden sein. Gemäss Bauernhausforschung wurde auf dem Hof 1965 noch immer Landwirtschaft betrieben. Der dazugehörende Laufbrunnen wurde von einer eigenen Quelle gespiesen [2].
Die sechsteiligen Fenster mit Lüftungsflügel sind in den Vollgeschossen durch moderne Ausführungen ersetzt worden. Anstelle des Tenntors befindet sich heute eine moderne Glasfront mit Durchgang, und der Stall wurde zur Garage umfunktioniert. Ansonsten hat das Bauernhaus sein ursprüngliches äusseres Erscheinungsbild bewahrt.
Beschreibung:Das Bauernhaus Möösliacker 58 ist ein schlichter, in der traditionellen Bauform gehaltener Vielzweckbau, unter dessen geradem Satteldach ein nach Südosten gerichteter Wohnteil und ein Ökonomietrakt mit Tenn, Futtertenn und Stall zusammengefasst sind. Der in Bruch- und Backsteinmauerwerk aufgeführte, zweigeschossige Wohnteil zeigt eine strenge Gliederung durch traufseitig vier und stirnseitig zwei Achsen. Die Fenster sind mit Ausnahme der holzgerahmten Öffnungen auf der Rückseite von zeittypischen Kunststeingewänden mit einfachen Blockbänken eingefasst. Der neben dem Tenn angelegte und über eine zweiläufige Freitreppe erreichbare Hauseingang ist durch ein fein profiliertes Gewände akzentuiert. Mit kräftig gerahmten Kassetten in der unteren und verschnörkelten Fenstergittern in der oberen Hälfte ist die hölzerne Füllungstür im Geschmack des Historismus gehalten. Dekorativ wirken auch die bretterverschalten und durch schmale Fugenleisten gefelderten Dachunterseiten. Rückseitig verläuft über die gesamte Länge des Wohnteils eine einfache, auf Holzständer gestützte Obergeschosslaube.
Der Ökonomietrakt weist zur Strasse hin noch das bauzeitliche hölzerne Futtertenntor, Reste einer Bohlenständerwand und am Heubergeraum die dekorativ ausgeschnittene Bretterverschalung im Schweizer Holzstil auf. Die nordwestliche Stirnfront ist in weissem Kalkstein aufgeführt und im Giebelbereich vermutlich noch mit den Faserzementschindeln aus dem frühen 20. Jh. verkleidet. Das Dach ist sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite weit herab gezogen und sorgt unter der Vorbühne jeweils für einen grosszügigen offenen Unterstand.
Laut Bauernhausforschung verfügt das Haus über einen inneren Abgang in den Tremkeller. Da sich die Hintertür in der axialen Verlängerung des Vordereingangs befindet, ist bei der inneren Erschliessung von einem Mittelgang entlang dem Tenn und von einer vierteiligen Raumanordnung auszugehen. Hausinneres nicht gesehen.
Vor dem Haus steht ein alter Nussbaum, der bei der Erbauung des Bauernhauses gepflanzt worden sein dürfte.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0247: Brandkataster Gemeinde Leimbach 1850-1938.
[2] Vgl. Bauernhausforschung Aargau, Materialien, 1965.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0245-0247: Brandkataster Gemeinde Leimbach 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bauernhausforschung, Materialien, 1965.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119217
 

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