INV-MDE928 Brunnenweg 2, 1700 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-MDE928
Signatur Archivplan:MDE928
Titel:Brunnenweg 2
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordwesten (2012)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf
Adresse:Brunnenweg 2
Versicherungs-Nr.:194, 195
Parzellen-Nr.:861
Koordinate E:2628293
Koordinate N:1263830
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628293&y=1263830

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1700
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:MDE004
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2012

Dokumentation

Inschriften:"L 1875 R" (Tenntor)
Würdigung:Stirnseitig in den Strassenraum ragender gemauerter Baukörper, der sich aus einem älteren einstöckigen Wohnhaus mit fast ebenerdigem Kellergeschoss sowie einem jüngeren Scheunenanbau aus dem 19. Jahrhundert zusammensetzt. Das bau- und nutzungsgeschichtlich interessante, kleinbäuerlich geprägte Gebäude entfaltet im Zusammenspiel mit dem nördlich benachbarten spätgotischen Wohnhaus Wintersingerstrasse 21 (Kantonales Denkmalschutzobjekt MDE004) eine spannungsvolle ortsbauliche Wirkung am südlichen Dorfausgang von Magden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Wohnteil dürfte anhand des rundbogigen Kellerportals und der kräftigen Dachkonstruktion mit liegendem Stuhl ins 17. oder frühe 18. Jh. einzuschätzen sein. Im ersten Brandkatastereintrag von 1828 ist von einem "Wohnhäuschen mit Tremkeller, von Stein, mit Ziegeldach" die Rede [1]. Eigentümerin war die Witwe von Mathes Stalder; 1841 ging die Liegenschaft an ihren Sohn Ludwig Stalder über.
1852 erhielt das Häuschen eine Scheune angefügt, welche 1875 umfassend erneuert wurde. Dieses Baudatum ist am Jochbalken des Tenntors zusammen mit den Initialen des damaligen Besitzers dokumentiert. In späteren Jahren hat man die Scheune zu einer Garage und Werkstatt umfunktioniert und stirnseitig mit einem zusätzlichen, eher störenden Gebäudetrakt erweitert. Im Wohnteil und dem ausgebauten Dachgeschoss sind heute Büro- und Atelierräume eingerichtet, der Keller wird als Musikstudio genutzt.
Beschreibung:Das in die Ecke von Brunnenweg und Wintersingerstrasse gestellte Wohnhaus ist ein kleinmassstäblicher Mauerbau unter mittelsteilem, ungeknicktem Satteldach. Die Fassaden zeigen breitformatige Rechteckfenster mit Gewänden aus Muschelkalk. Ein stattliches Rundbogenportal mit breit gefastem Gewände markiert traufseitig den Eingang in den leicht eingetieften Kellerraum, welcher den gesamten Hausgrundriss einnimmt. Die kräftig dimensionierten Deckenbalken bestehen aus Eichenholz, während diejenigen im darüber liegenden Wohngeschoss aus Nadelholz gefertigt sind.
Über eine einläufige Aussentreppe gelangt man zum Hauseingang im Hochparterre. Das Hausinnere ist erheblich modernisiert und rückwärtig erweitert worden, wobei die ursprüngliche Grundrissanlage mit Gangküche und strassenseitiger Stube und Nebenstube noch erkennbar ist. Der ausgebaute Dachraum zeigt eine kräftige rauchgeschwärzte Dachkonstruktion mit liegendem Stuhl, Firstsäule und gezapften Kopfhölzern, welche vermutlich noch aus der Bauzeit des Hauses stammt.
Östlich schliesst an den Wohnteil mit leicht höherer Firstllinie der 1852 erstellte und 1875 überprägte Scheunentrakt an, welcher heute als Garage dient. An der strassenseitigen Fassade ist die ursprünglich Nutzung von Tenn und Stall noch gut ablesbar. Das für die zweite Hälfte des 19. Jh. typische rechteckige Tennportal trägt am leicht geschweiften hölzernen Jochbalken die Inschrift "L 1875 R". In deutlichem Kontrast zum älteren Wohnhaus ist das Dachgebälk der Scheune als filigrane Stuhlkonstruktion aufgeführt.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 77 (Abb. 83).
- Magden (Ortsgeschichte), Magden 2004, S. 99 (Abb.).
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119476
 

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