INV-MDE929 Adlerstrasse 31, 1700 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-MDE929
Signatur Archivplan:MDE929
Titel:Adlerstrasse 31
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Traufseitige Ansicht von Süden (2012)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Adresse:Adlerstrasse 31
Parzellen-Nr.:705
Koordinate E:2628225
Koordinate N:1263930
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628225&y=1263930

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1700
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2012

Dokumentation

Inschriften:„JO 1784 SH“ (Haustürsturz)
Würdigung:Massiv gemauertes Bauernhaus mit komplexer, nicht in allen Teilen geklärter Bau- und Nutzungsgeschichte. Der Kern des Wohnteils dürfte zumindest aus dem 17./18. Jahrhundert stammen, eine seitliche Erweiterung könnte gemäss Inschrift am Hauseingang bereits 1784 erfolgt sein, während der Scheunentrakt stilistische Züge des frühen 19. Jahrhunderts zeigt. Der aus verschiedenen Teilen zusammengesetzte und dennoch kompakt wirkende Baukörper nimmt eine ortsbaulich wichtige Stellung im rückwärtigen Bereich des Gasthofs "Adler" (Bauinventarobjekt MDE922) ein.
Im Falle eines grösseren Umbaus sollten vorgängig bauarchäologische Abklärungen und eine Altersbestimmung durchgeführt werden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude weist eine vielschichtige Bau- und Nutzungsgeschichte auf, welche ohne umfassende Innenbegehung nur ansatzweise erfasst werden kann. Der Kern des Wohnteils dürfte zumindest ins 17./18. Jh. datieren, eine seitliche Erweiterung könnte gemäss Inschrift am Eingang von 1784 stammen. Ein deutlich sichtbarer Fassadenvorsprung an der südlichen Trauffassade deutet überdies auf eine nachträgliche Verlängerung des Wohnteils hin. Der westlich anschliessende Scheunentrakt mit leicht höherer Firstlinie dürfte in seiner heutigen Erscheinung aus dem frühen 19. Jh. stammen.
Die Initialen "JO SH" am Haustürsturz sind womöglich als Joseph Schneider zu interpretieren. Der erste verfügbare Brandkatastereintrag von 1828 führt jedenfalls einen Joseph Schneider, Kirchmeier, als Eigentümer der Liegenschaft auf. 1850 ist von einem "Wohnhaus mit 2 Wohnungen samt Scheune, Stall und Wagenschopf nebst zwei Anbauten mit Schopf und Weintrotte, sowie 2 Tremkellern, von Stein, Riegel, Holz, mit Ziegeldach" die Rede. Die stockwerkweise aufgeteilten Wohnungen befanden sich damals in Besitz von Anton Schneider (unterer Stock) und Fidel Hummel (oberer Stock). Um 1870 wurden die beiden Hausteile unter Alois Bürgi eigentumsrechtlich vereinigt [1].
Beschreibung:Der West-Ost-gerichtete behäbige Baukörper stösst stirnseitig hart an die Adlerstrasse. Im Zusammenspiel mit dem gleich orientierten Gasthof "Adler" (Bauinventarobjekt MDE922) und der benachbarten Liegenschaft Dornhofstrasse 2 ergibt sich eine enge, gassenartige Situation an der Einmündung in die Dornhofstrasse. Wohn- und Ökonomietakt treten unter gestaffelten Satteldächern als konstruktiv eigenständige, jedoch harmonisch zusammengefügte Gebäudeteile in Erscheinung. Der breit gelagerte Wohnteil hat seine breite Stirnseite strassenabgewandt nach Osten gerichtet. Dem Kernbau ist hier eine breite hölzerne Laubenfront vorangestellt, während sich der eigentliche Hauseingang mit der Sturzinschrift „JO 1784 SH“ seitlich versetzt im Bereich der rückwärtigen Schleppdacherweiterung befindet. Das Giebelfeld ziert eine als Sonnenrad ausgebildete Lüftungsöffnung, welche in gleicher Form auch an der scheunenseitigen Giebelmauer vorzufinden ist.
Demgegenüber ist die längsseitige, südgerichtete Stubenfront lediglich zweiachsig ausgebildet. Zwischen den beiden Fensterachsen findet sich ein auffälliger Mauerversatz, welcher auf eine nachträgliche Verlängerung des Baukörpers hindeuten könnte (vgl. Baugeschichte). Der Übergang vom Wohnteil zum Scheunenteil mit Stall, Tenn und Remise erfolgt indessen ohne erkennbare Schichtfuge im Mauerwerk. Die grossflächigen Einfahrten sind mit schlichten hölzernen Rechteckgewänden gefasst, die Torflügel rautenförmig aufgedoppelt. Den stirnseitigen Abschluss zur Strasse bildet eine eindrückliche geschlossene Mauerfläche, welche von einem Strebepfeiler gestützt wird. Die an die Fahrbahn stossende Gebäudeecke schützt ein kräftiger Prellstein.
Das Hausinnere mit den stockwerkweise aufgeteilten Wohnungen konnte nicht besichtigt werden.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 143 (Abb. 251a,b).
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Magden IX-3/9.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119477
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds