INV-MDE930 Maispracherstrasse 4, 1807 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-MDE930
Signatur Archivplan:MDE930
Titel:Maispracherstrasse 4
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südwesten (2012)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Adresse:Maispracherstrasse 4
Versicherungs-Nr.:127
Parzellen-Nr.:819
Koordinate E:2628356
Koordinate N:1264068
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628356&y=1264068

Chronologie

Entstehungszeitraum:1807
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2012

Dokumentation

Inschriften:„IS LZSCHB 1807“ (Haustürsturz)
Würdigung:An ortsbaulich prominenter Stelle im alten Dorfkern stehendes Wohnhaus, das 1807 über einem vermutlich älteren Kellersockel vorerst als eingeschossiger Baukörper erstellt und in den 1870er Jahren aufgestockt wurde. Der hoch aufragende, schlanke Mauerbau bezeugt mit seiner streng axialen Fassadengliederung den Einfluss des spätklassizistisch-biedermeierlichen Bauens. Er ist prägendes Element einer platzartigen Bebauung am Sonnenplatz, den es gegen Norden hin als "Querriegel" abschliesst.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Kräftig dimensionierte eichene Deckenbalken im zentralen Bereich des Kellergeschosses sowie ein nordseitiges Rundbogenportal, welches heute in eine jüngere Nachbarliegenschaft führt, deuten auf einen älteren Vorgängerbau hin. Auf dessen Grundmauern dürfte im frühen 19. Jh. ein neuer, eingeschossiger Baukörper entstanden sein. Die Inschrift "IS LZSCHB 1807" am Hauseingang weist auf das Baudatum und die Bauherrschaft (vermutlich Johannes Lützelschwab) hin. Im ersten Brandkataster von 1828 wird das Gebäude als "einstöckiges Wohnhaus mit Wagenschopf, aus Stein, mit Ziegeldach und Tremkeller" aufgeführt; Eigentümer war Johann Adam Lützelschwab [1].
Seine bestehende zweigeschossige Form dürfte das Haus in den 1870er Jahren durch eine Aufstockung um ein Geschoss und eine rückseitige Verlängerung erhalten haben. Im Brandkataster werden 1873 ein Ausbau, 1874 die zwischenzeitlicher Einrichtung eines Metzgereilokals und 1881 eine Aufteilung in zwei Wohnungen verzeichnet.
Im weitgehend modernisierten Hausinnern sind heute zwei stockwerkweise aufgeteilte Wohnungen eingerichtet. Das Dachgeschoss wurde unter minimalen Eingriffen in die Dachhaut zu Wohnzwecken ausgebaut. Eine jüngere Zutat ist der südliche Balkonvorbau über dem Hauseingang.
Beschreibung:Das Haus ist in West-Ost-Ausrichtung mit der Stirnseite zur Maispracherstrasse gestellt. Im ansteigenden Gelände tritt es hier als dreigeschossiger schlanker Baukörper in Erscheinung, während der bergseitige Hauseingang an der südgerichteten Stubenfront nahezu ebenerdig ins Hochparterre führt. Die als Hauptfassade ausgebildete Südseite ist mit sechs Fensterachsen regelmässig gegliedert, wobei die stichbogigen Gewände im Hochparterre dem Ursprungsbau von 1807 und die Rechteckformate im Obergeschoss der Aufstockung in den 1870er Jahren zuzurechnen sind. Am stichbogigen Sturz des Hauseingangs hat sich ein grünliches Inschriftenfeld mit den goldenen Ziffern „IS LZSCHB 1807“ (= Joseph Lützelschwab) erhalten. Das rundum gemauerte Gebäude trägt ein gerades, nur knapp vorspringendes Satteldach, wie es für das spätere 19. Jh. als typisch zu bezeichnen ist. Die filigran ausgebildete Dachkonstruktion mit liegendem Stuhl, gezapften Kopfhölzern und strebengestützter Firstpfette ist im ausgebauten Dachraum teilweise noch sichtbar.
Im hochragenden Sockelgeschoss nimmt ein alter Kellerteil mit auffallend kräftigen Eichenbalkenlagen den zentralen Bereich ein. In der westlichen, strassenseitigen Fortsetzung ist heute eine Garage mit rückwärtiger Einfahrt eingerichtet, während auf der Ostseite ein Kellerraum mit Tonnengewölbe anschliesst. Die Wohnungen im Hochparterre und Obergeschoss zeigen weitgehend noch die alte Raumteilung, weisen jedoch keine nennenswerte historische Ausstattung mehr auf.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119478
 

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