INV-KAU922 Christkatholisches Pfarrhaus, 1493 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-KAU922
Signatur Archivplan:KAU922
Titel:Christkatholisches Pfarrhaus
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Westen (2011)
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Kaiseraugst
Adresse:Kirchgasse 9
Versicherungs-Nr.:31
Parzellen-Nr.:22
Koordinate E:2621539
Koordinate N:1265665
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2621539&y=1265665

Chronologie

Entstehungszeitraum:1493
Grundlage Datierung:Dendrochronologische Analyse

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2013

Dokumentation

Würdigung:Nordöstlich der St. Galluskirche über dem steilen Rheinufer gelegener mehrteiliger Mauerbau, welcher in seinen ältesten Elementen ins Jahr 1493 zurückgeht. Der blockhafte dreigeschossige Baukörper ruht nördlich auf der spätrömischen Kastellmauer, die im Keller erhalten ist. Als einzige historische Ausstattungsteile haben sich das gestemmte Wandtäfer und der hellblaue Biedermeier-Kachelofen in der Stube im 1. Obergeschoss erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das dreigeschossige Pfarrhaus entstand 1493 [1] auf der Kastellmauer im Norden und der hochmittelalterlichen (Friedhof)mauer als Ostbegrenzung. Eine durchgreifende Umbauphase von 1658 schuf die Dachkonstruktion und die Fachwerkinnenwände im 2. Obergeschoss. Die Kellerbalkendecke auf Unterzug und Säule wurde 1705 anstelle einer Balkendecke auf Konsolen eingebaut. 1749 nahm Zimmermeister Stephan Schneider Innenumbauten sowie eine Dachrenovation vor. 1848 erhielt die Stube einen neuen Kachelofen. 1872 erfolgte der Ersatz der baufälligen Scheune an der Südseite durch einen zweigeschossigen Anbau. Die letzte Gesamtsanierung fand 2002 statt.
Beschreibung:Das Pfarrhaus, ein blockhafter dreigeschossiger Giebeldachbau, erhebt sich nordöstlich der Kirche am steilen Rheinufer. Die freistehende Nordfassade ragt über der spätrömischen Kastellmauer auf, die im Keller erhalten ist. Die Südfassade ist durch einen doppelgeschossigen Walmdachanbau verstellt.
Die komplexe Baugeschichte spiegelt sich im Variantenreichtum der unregelmässig angeordneten Fenster. Der ältesten Generation gehört ein gefastes Schlitzfenster im 1. Obergeschoss der Südfassade an. Die Fenster im Erdgeschoss besitzen gotisch gekehlte Gewände und dürften vom Umbau von 1658 stammen. Die schlichteren Rechteckfenster mit Falz stammen vom jüngsten Umbau der Jahre 1872/73.
Inneres: Unter dem Kernbau erstreckt sich flussseitig ein Keller mit Balkenlage, Unterzug und gefaster Holzsäule von 1705. Seine Nordwand wird durch die spätrömische Kastellmauer gebildet, die daran anstossende Ostwand könnte Teil der mittelalterlichen Kirchhofeinfriedung gewesen sein. Ein gefaster Eichenholzpfeiler und ein Unterzug stützen die firstparallele Balkendecke von 1705; von der ursprünglichen Kellerdecke haben sich an den Wänden die Konsolsteine erhalten. Das ganze Erdgeschoss wurde ehemals von einer grossen Halle eingenommen. Die Balkendecke ruht auf einem quer zum First eingezogenen Unterzug, dessen tragender Mittelpfosten heute verkleidet ist. Mit einem hüfthohen, gestemmten Wandtäfer und einem hellblauen Biedermeier-Kachelofen überliefert die Stube im 1. Obergeschoss als einziger Raum historische Ausstattungselemente. Das Sparrendach wird von einer Konstruktion mit doppeltem liegendem Stuhl getragen.
Anmerkungen:[1] Hunziker 2011, S. 306,307: Bauarchäologische Untersuchung durch Peter Frey, Kantonsarchäologie Aargau, Kaiseraugst, 2002.002 (mit Grundrissen und Schnitten 1:50). Dendro 2002 (Labor für Dendrochronologie der Stadt Zürich, Felix Walder, Bericht Nr. 199).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IX, Bern 2011, S. 306, 307.
Quellen:- Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IX, Rheinfelden, Unterlagen Kaiseraugst (Materialien Edith Hunziker).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=119990
 

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