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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1844 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Kachelofen) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | OBF911 |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Stöckli |
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Dokumentation |
Würdigung: | Zum Doppelbauernhaus Unterdorf 7 (Bauinventarobjekt OBF911) gehörendes "Stöckli", welches am Kachelofen mit 1844 datiert ist. Das typologisch interessante Gebäude umfasst einen Gewölbekeller und darüber eine Kleinwohnung mit Küche und Stube. Das äussere Erscheinungsbild wie auch das Hausinnere präsentieren sich weitgehend noch im ursprünglichen Zustand, weshalb dem Kleinbau eine grosse kulturgeschichtliche Bedeutung zukommt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Jahrzahlinschrift 1844 am Stubenofen ist als Baudatum zu interpretieren. Im Brandkataster von 1850 wird das Gebäude als "einstöckiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller" bezeichnet. Eigentümer war Johannes Zimmermann, dem auch die obere Wohnung des Hauptgebäudes gehörte [1]. Gemäss mündlicher Überlieferung soll hier der letzte "Chachelibohrer" (Geschirrflicker) des Dorfes in bescheidenen Verhältnissen gewohnt haben [2]. Das seit längerer Zeit leerstehende Gebäude ist weitgehend noch im ursprünglichen Zustand erhalten. |
Beschreibung: | Das "Stöckli" erhebt sich östlich des Bauernhauses als eingeschossiger Mauerbau unter steilem Satteldach. Das bretterverschalte Giebelfeld ragt über die Eingangsfront vor und schützt den Treppenaufgang zum als Holzlager genutzten Dachraum. Der fast vollständig ins Gelände eingetiefte Gebäudesockel birgt einen längsgerichteten Gewölbekeller, der ebenfalls auf der Vorderseite des Hauses zugänglich ist. Die Stöckliwohnung besteht aus Stichgang, Küche und südseitiger Stube. Küche und Stube verfügen jeweils über eine holzgerahmte stirnseitige Fensteröffnung mit originaler, kleinteiliger Sprossierung. In der Stube ist ein grüner Kachelofen mit zugehöriger Sitzkunst, aus der Werkstatt des Schinznacher Hafners Friedrich Joho, erhalten. Die schwer entzifferbare Hafnerinschrift kann wie folgt gelesen werden: "Mein Handwerk ist aus Erden / Durm kann ich keinen Herr werden / Friedrich Joho / in / Schinznacht 1844". Zur originalen Ausstattung gehört ein in die östliche Mauer eingelassenes Wandkästchen. Bohlenböden in Gang und Stube sowie einfache Brettertüren mit eingeschobenen Gratleisten und aufgedoppeltem Rahmenwerk vervollständigen die schlichte Einrichtung. In der Küche haben sich der Rauchfang mit lehmverstrichenem Rutenflechtwerk und ein aus Sandsteinplatten gefügter Feuerherd erhalten. Der Boden ist hier mit Tonplatten ausgelegt. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938. [2] Freundliche Mitteilung Frau Hartmann (1997). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=120892 |
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