INV-OBF923 Oberdorf 7, 1817 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-OBF923
Signatur Archivplan:OBF923
Titel:Oberdorf 7
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Nordwesten (2013)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Schinznach
Ehem. Gemeinde:Oberflachs (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberflachs
Adresse:Oberdorf 7
Versicherungs-Nr.:18
Parzellen-Nr.:180
Koordinate E:2652169
Koordinate N:1254620
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652169&y=1254620

Chronologie

Entstehungszeitraum:1817
Grundlage Datierung:Inschrift

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:OBF909, OBF910
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2013

Dokumentation

Inschriften:„AZ 1818“ (Hauseingang)
Würdigung:Als Mischkonstruktion aus Stein und Holz errichtetes Bauernhaus von 1818, das mit den ähnlich gearteten Nachbargebäuden Oberdorf 1 (Bauinventarobjekt OBF909) und Oberdorf 5 (OBF910) eine zeilenartige Bebauung bildet. Als prägendes Element des nach einer Brandkatastrophe neu entstandenen Dorfteils kommt dem schlichten, intakt erhaltenen Gebäude eine wichtige ortsbauliche und lokalgeschichtliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Am 14. Juni 1817 fand im Oberflacher Oberdorf eine verheerende Feuerbrunst statt, der 15 mehrheitlich noch strohgedeckte Häuser mit insgesamt 25 Haushaltungen zum Opfer fielen. Für den Wiederaufbau wurde den Brandgeschädigten Bauholz aus den Gemeindewaldungen zur Verfügung gestellt [1]. Es entstand ein einheitlicher Gebäudetypus mit massivem Wohnteil und einem Scheunentrakt mit gemauerter Stirnfront und hölzernen Trauffassaden, in der verbreiteten Konstellation eines Mittertennhauses.
Gemäss der aufgemalten Jahreszahl über dem Hauseingang wurde das vorliegende Gebäude 1818 an der Stelle eines abgebrannten Vorgängerbaus neu erbaut, wobei der weit gespannte Gewölbekeller womöglich älteren Datums ist. Im Brandkataster von 1850 wird das Gebäude als "zweistöckiges Wohnhaus, der obere Stock noch nicht ausgebaut, samt Scheune mit gewölbtem Keller" beschrieben. Eigentümer der Liegenschaft waren Johann und Hs. Jakob Käser [2]. Der Ausbau des Obergeschosses zu einer zweiten Wohnung, fand erst zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Im Rahmen einer kürzlich erfolgten Gesamtrenovation wurden das Wandtäfer und die Decke der unteren Stube sorgfältig instand gestellt. Es erfolgte ein Teilausbau des Dachgeschosses zu Wohnzwecken, und im ehemaligen Scheunentrakt wurde eine Heizung installiert.
Beschreibung:Der längliche, traufständig ausgerichtete Baukörper zeigt unter durchlaufendem Satteldach eine gängige Nutzungskonstellation als Mittertennhaus. Der massiv gemauerte Wohnteil ist strassenseitig mit vier leicht unregelmässigen Fensterachsen gestaltet. In der Achse unmittelbar neben dem Tenntor befindet sich der Hauseingang. Die schlichten, gefalzten Rechteckgewände der Fenster wie auch die Türrahmung bestehen aus Muschelkalk. Am Sturz des erneuerten Hauseingangs ist die Inschrift „AZ 1818“ aufgemalt (AZ = Initialen des heutigen Eigentümers Andre Zehnder).
Neben der Haustür führt ein breiter Aussenabgang in den weit gespannten Gewölbekeller, welcher quer zur Firstrichtung angelegt ist und nahezu die gesamte Wohnfläche einnimmt. Ins Mauerwerk eingelassene Luftschächte, durch die kühle Aussenluft zur Kellersohle gelangt und wärmere nach aussen geleitet wird, tragen zum besseren Raumklima bei.
Die Wohnung ist viergeteilt und mit einem durchlaufenden Quergang ausgestattet. Stube und Nebenstube (heute zusammengelegt) befinden sich auf der strassenseitigen Schauseite, während Küche und Kammer den rückwärtigen Bereich einnehmen. Im Wohnraum sind an historischer Ausstattung gefelderte Wandtäfer und eine Balkendecke mit Schiebeboden und profilierten Deckleisten erhalten. Räume im rückwärtigen Bereich und im Obergeschoss nicht gesehen.
Anmerkungen:[1] Leder 1968, S. 9-10.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Oskar Leder, Aus der Geschichte der Gemeinde Oberflachs, Oberflachs 1968.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=120893
 

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