INV-REI914 Schulhaus Unterdorf, 1836-1838 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-REI914
Signatur Archivplan:REI914
Titel:Schulhaus Unterdorf
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Südosten (2011)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Reinach (AG)
Adresse:Aarauerstrasse 9
Versicherungs-Nr.:236
Parzellen-Nr.:2239
Koordinate E:2656050
Koordinate N:1234483
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656050&y=1234483

Chronologie

Entstehungszeitraum:1836 - 1838
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Würdigung:Das 1836-38 begründete und im heutigen Erscheinungsbild durch eine Aufstockung von 1887-89 geprägte spätklassizistisch-biedermeierliche Schulhaus ist ein nüchterner, streng symmetrisch gegliederter Mauerbau mit grösstenteils sorgfältig aus Muschelkalk gehauenen Einfassungen, Gliederungselementen und Treppen. Dem Gebäude kommt als erster markanter Baukörper eingangs des Unterdorfs ein erheblicher Situationswert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Schon 1836 wurde infolge ständiger Überbelegung des vorhandenen Schulraums von der Gemeindeversammlung Reinach der Bau eines zusätzlichen Schulhauses im Unterdorf beschlossen. Der Standort wurde so gewählt, dass es für die Schulkinder des nördlich des Dorfes gelegenen Weilers Eichen und des Holenwegs gut erreichbar war. Die Baupläne für das Schulhaus fertigte Melchior Fischer, Zimmermeister auf Wandfluh, an. Der damals zweigeschossige Bau mit insgesamt vier Schulzimmern konnte 1838 eingeweiht werden [1]. 1887-89 wurde er um ein Stockwerk erhöht. Der mit Sanitäranlagen ausgerüstete Mittelrisalit an der Rückseite stammt vermutlich aus der Zeit um 1930, als er einen früheren, möglicherweise hölzernen Abortanbau ersetzte [2].
Beschreibung:Das Schulhaus Unterdorf ist ein traufständiger, spätklassizistisch-biedermeierlicher Mauerbau von drei Geschossen unter geradem Satteldach. Die Fassaden zeichnen sich durch eine streng symmetrische Achsenbildung mit fünf auf drei Rechteckfenstern aus. Das Erdgeschoss, welches ursprünglich eine horizontale Putzquaderung aufwies, ist als Gebäudesockel mittels eines Gurtgesimses abgesetzt. In der Mitte der strassenseitigen Trauffassade führt eine doppelläufige Freitreppe aus Muschelkalk zum zentral angelegten Eingang, unter dem sich ehemals auch der äussere Kellerabgang befand (heute Fenster). Das steinerne Türgewände zeigt eine schwache Profilierung und im Schlussstein unter einer drapierten Schleife die Jahreszahl "1837". Darüber ist ein kräftig vorspringendes Karniesgesims angebracht.
Während die bauzeitlichen Fenster der beiden unteren Geschosse mit Muschelkalk eingefasst sind, bediente man sich bei der Aufstockung 1887-89 für das dritte Geschoss gegossener Zementelemente. Dass die Dachgeschossfenster und die unter dem First eingesetzten Lünetten wiederum aus Haustein gefertigt sind, deutet darauf hin, dass sie vom Vorgängerbau wiederverwendet wurden. Eine Abweichung vom regelmässigen Fassadenbild der Schauseiten stellen die zu Zwillingsfenstern gekuppelten Öffnungen auf der Rückseite des Gebäudes dar. Das Gurtgesims ist hier als schlichtes gerades Band ohne Profilierung weitergeführt. Der bereits unter dem Einfluss der Moderne ergänzte Toilettenanbau zeichnet sich giebelseitig durch vier horizontale Bänder von fünf kleinen Fensterchen aus, welche in den oberen drei Geschossen zeittypisch durch ein Sohlbankgesims miteinander verbunden sind.
Der Erschliessung des Gebäudes dient im Innern ein durchlaufender Mittelgang mit erneuerter Holztreppe ins Obergeschoss und Steintreppe in den ausgebauten Keller. Inneres modernisiert.
Anmerkungen:[1] Steiner 1964, S. 294-296; Steiner 1995, S. 510-511.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0261-0264: Brandkataster Gemeinde Reinach 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Peter Steiner, Reinach. Die Geschichte eines Aargauer Dorfes, Reinach 1964, S. 294-296.
- Peter Steiner, Reinach. 1000 Jahre Geschichte, Reinach 1995, S. 510-511.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0261-0264: Brandkataster Gemeinde Reinach 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=121956
 

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