INV-REI930 Fabrikgebäude "Hediger Söhne", 1906-1907 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-REI930
Signatur Archivplan:REI930
Titel:Fabrikgebäude "Hediger Söhne"
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2011)
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Reinach (AG)
Adresse:Hauptstrasse 5
Versicherungs-Nr.:390
Parzellen-Nr.:2183
Koordinate E:2656172
Koordinate N:1234312
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656172&y=1234312

Chronologie

Entstehungszeitraum:1906 - 1907
Grundlage Datierung:Brandkataster; Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:REI931
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Fabrikgebäude, Manufakturgebäude

Dokumentation

Autorschaft:Hans Giger, Reinach
Würdigung:Dreigeschossiges Büro- und Fabrikgebäude der Zigarrenfabrik "Hediger Söhne", bestehend aus einem längs der Strasse errichteten Kopfbau mit Walmdach und italianisierendem Glockentürmchen sowie einem schmaleren rückwärtigen Längstrakt mit Sheddach für die Fertigungshallen. Der Bau wirkt in seiner Kargheit, insbesondere in der zweckorientierten Belichtung durch Sheddach und gewändelose Fensteröffnungen, modernistisch. Gleichzeitig kommen in der Ausführung einzelner Elemente romantisierende Tendenzen (Bruchsteinsockel) und ein ausgeprägter Sinn für Kunsthandwerk (Schmiedeeisen- und Schnitzarbeiten) zum Ausdruck. Der gut erhaltene Bau ist damit exemplarisch für die verschiedenen stilistischen Einflüsse Anfang des 20. Jahrhunderts. Zusammen mit dem zugehörigen Fabrikgebäude von 1876/1892-93 (Bauinventarobjekt REI931) bildet er an exponierter Lage zwischen Hauptstrasse und Bahngeleise ein ortsbildprägendes Ensemble der in Reinach wichtigen Tabakindustrie.
Bau- und Nutzungsgeschichte:1906-07 liess die Zigarrenfabrik "Hediger Söhne" südlich des seit 1876 bestehenden Produktionsgebäudes (vgl. Bauinventarobjekt REI931) ein neues Verwaltungs- und Fabrikgebäude erstellen. Die Pläne stammten von Architekt Hans Giger, Sohn des Reinacher Baumeisters Rudolf Giger [1]. Der markante Kopfbau diente als Bürotrakt, in den rückwärtigen Shedhallen waren Produktionsräume untergebracht. 1984 stellte die Zigarrenfabrik "Hediger Söhne" ihren Betrieb ein. Das Gebäude wurde in den 1990er Jahren renoviert und für die Nutzung durch diverse Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe ausgebaut.
Beschreibung:Der über T-förmiger Grundfläche errichtete Baukörper gliedert sich in einen längs der Hauptstrasse erstellten dreigeschossigen Kopfbau unter Walmdach und einen rechtwinklig anschliessenden Längsbau, der im 2. Obergeschoss mit zwei teils verglasten Sheddächern versehen ist. Beide Gebäudeteile besitzen einen rustizierenden Mauersockel aus Jurakalk mit grossen Fugen zwischen den einzelnen Bruchsteinen. Die hohen, teils in Zweier- und Dreiergruppen angeordneten Fensteröffnungen sind abgesehen von den Blockbänken aus Granit gewändelos und verleihen dem Gebäude ein modernistisch sachliches Gepräge.
Der Kopfbau, dessen markanter Dachreiter als Fabrikglockentürmchen diente, ist strassenseitig durch einen breiten Haupteingang mit Granitgewände zu betreten. Original erhalten sind die gitterartigen Schmiedeeisenkonsolen des schützenden Vordachs sowie die zweiflüglige, reich beschnitzte Holztür mit zum Vordach passendem Oberlichtgitter. Im ursprünglichen Zustand präsentiert sich auch die Erschliessungssituation mit dem in der Mittelachse gelegenen Treppenhaus. Dieses nimmt die gesamte Tiefe des Querbaus ein und weist eine abwechslungsweise ein- und zweiläufig geführte Steintreppe auf. Originales Schmiedeeisengeländer in geometrischen Jugendstilformen, mit hölzernem Handlauf. In jedem Geschoss führen je zwei Türen mit zugehörigen Verkleidungen in die seitlich anschliessenden Räume und in die nachträglich unterteilten Fertigungshallen. In den im Zuge der Umnutzung ebenfalls mit Zwischenwänden versehenen Shedhallen hat sich die ursprüngliche Tragkonstruktion mit Gusseisensäulen erhalten (gemäss Kurzinventar 1996).
Anmerkungen:[1] Kurzinventar 1996.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, hg. v. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 51.
Literatur:- Peter Steiner, Reinach. 1000 Jahre Geschichte, Reinach 1995, S. 404-407, 598 (Abb.).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0261-0264: Brandkataster Gemeinde Reinach 1850-1938.
- Historische Vereinigung Wynental, Fotoarchiv.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=121972
 

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