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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1890 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Biedermeier |
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Schutz / Status |
Status Bauinventar: | Neuaufnahme Bauinventar 2014 |
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Dokumentation |
Würdigung: | Aus einem Ökonomiegebäude des Herzog-Guts hervorgegangenes Kleinbauernhaus aus der Zeit um 1890, das spätbiedermeierliche Gestaltmerkmale und Zierformen des Schweizer Holzstils auf sich vereint. Das äusserlich intakte, gepflegte Gebäude bildet mit dem unmittelbar gegenüberliegenden "Naglerhaus" (Bauinventarobjekt EFF903) und dem herrschaftlichen "Laur-Haus" (kantonales Denkmalschutzobjekt EFF001) eine spannungsvolle Torsituation am westlichen Eingang der historischen Bebauung von Effingen. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde 1853 unmittelbar östlich des damaligen Herzogguts eine „Scheune mit Stallung“ errichtet; Bauherr war Oberst Herzog [1]. 1872 gelangte die Liegenschaft an Lehrer Johann Kaspar Weibel, der 1874 eine Wohnung einrichtete. 1888 wird sein Sohn Johann Weibel, Posthalter, als neuer Eigentümer aufgeführt. Dieser nahm 1890 einen grösseren Umbau vor, aus dem das heutige Gebäude, ein „neues Wohnhaus, Scheune und Schopfanbau, aus Stein und Riegel, mit gewölbtem Keller“ hervorgegangen ist. |
Beschreibung: | Der zweigeschossige gemauerte Baukörper ist in traufständiger Ausrichtung unmittelbar an die Dorfstrasse gestellt. Unter dem mittelsteilen, geraden Satteldach vereinen sich ein vierachsiger Wohnteil mit Zwerchgiebel und eine kleine Ökonomie mit strassenseitigem Tenn und rückwärtigem Schopfanbau. Die strassenseitige Schaufront zeigt mit den regelmässig angelegten Fensterachsen und der halbkreisförmigen Lüftungsöffnung (Lünette) über dem Tenn charakteristische Merkmale des ländlichen Biedermeiers, während die beschnitzten Büge und Pfettenköpfe am Zwerchgiebel den Einfluss des Schweizer Holzstils erkennen lassen. Die bauzeitliche Haustür ist mit verschnörkelten Fenstergittern aus Gusseisen besetzt, die Scheuneneinfahrt ist als hölzernes Rechteckportal mit geschweiftem Jochbalken ausgebildet. Die hell gestrichenen Tür- und Fenstergewände aus Kunststein heben sich auffällig vom ockerfarbenen Grundton der Fassaden ab. Die strassenseitige Schaufront weist einen körnigen Spritzputz mit Fugenzeichnung am Erdgeschoss auf. In ihrer rhythmischen Ausgestaltung bildet sie einen deutlichen Kontrast zu den beiden Giebelseiten, die als weitgehend fensterlose Mauerflächen zutage treten. Hausinneres nicht gesehen. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0126-0128: Brandkataster Gemeinde Effingen 1850-1938. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0126-0128: Brandkataster Gemeinde Effingen 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=123741 |
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