INV-VIN916 Letzistrasse 4, 1883 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-VIN916
Signatur Archivplan:VIN916
Titel:Letzistrasse 4
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Osten (2014)
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Villnachern
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf
Adresse:Letzistrasse 4
Versicherungs-Nr.:43
Parzellen-Nr.:377
Koordinate E:2654314
Koordinate N:1257957
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2654314&y=1257957

Chronologie

Entstehungszeitraum:1883
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Dokumentation

Würdigung:Äusserlich weitgehend intaktes Kleinbauernhaus, welches von einem gepflegten Grundstück mit Garten und gepflästertem Vorplatz umgeben ist. Wohnteil und Scheune haben mit der charakteristischen Fassadengestaltung und einigen wesentlichen Bauteilen wie dem Hauseingang mit dem dekorativen Türblatt aus der Bauzeit ihren Charme bewahrt. Das Kleinbauernhaus nimmt eine exponierte Eckposition zwischen Letzistrasse und der nach Nordwesten abzweigenden Quartierstrasse ein. Mit dem gegenüber liegenden Hof samt mächtigem Kastanienbaum bildet es eine ortsbildprägende Situation am südlichen Rand der historischen Bebauung im Oberdorf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Kleinbauernhaus wurde gemäss Brandkataster 1883 für „Jakob Spillmann, Rudolfs, Zimmermann“ erbaut [1]. Es bildete damals als äusserstes Gebäude an der Letzistrasse den südlichen Abschluss des Oberdorfs. Während mit „Stein, Rieg und Holz“ herkömmliche Baumaterialien verwendet wurden, kam bei der Konstruktion der Kellerdecke ein neues System zum Einsatz, welches aus parallelen Eisenträgern und schmalen Backsteingewölben dazwischen besteht.
Wohl in der ersten Hälfte des 20. Jh. kam entlang der rückseitigen Traufseite ein aus Kalksandsteinen errichteter Anbau unter Schleppdach hinzu. Äusserlich nur durch kleine liegende Dachfenster bemerkbar ist der 1988/89 vorgenommene Teilausbau des Dachgeschosses, bei welchem die innere Erschliessung in den Ökonomietrakt verlegt wurde.
Beschreibung:Traufständig zur Letzistrasse ausgerichtetes Kleinbauernhaus, dem ein umfriedeter Blumengarten und ein mit alten Spaltsteinen im Bogenmuster gepflästerter Platz vorgelagert sind. Der unter einem geraden Satteldach geborgene, längliche Baukörper setzt sich aus einem gemauerten, eingeschossigen Wohnteil und einem in Mischbauweise erstellten Ökonomietrakt mit Tenn und aussenliegendem Stall zusammen. Vier regelmässig verteilte Achsen gliedern die Längsfront des Wohnteils, wobei die innere Achse vom Hauseingang eingenommen wird. Über dem mittleren der drei Erdgeschossfenster befindet sich ein Zwerchgiebel, der wohl im Zusammenhang mit der nachträglichen Einrichtung eines Dachzimmers im frühen 20. Jh. entstanden ist [2]. Das dazugehörende Fenster unterscheidet sich durch ein leicht breiteres Format sowie ein Kunststeingewände mit Wassernase am Gesims von den älteren steingefassten Rechtecklichtern. Im Giebelfeld darüber sorgt eine kreuzförmige Öffnung für die Belüftung des Dachraums. Über vier Treppenstufen aus Muschelkalk gelangt man zum Vordereingang, der noch das bauzeitliche Hausteingewände und die mit Profilen und Quadraten geschmückte originale Füllungstür mit schmalem Oberlicht besitzt. Inneres ohne historische Ausstattung.
Seine ursprüngliche äussere Erscheinung bewahrt hat auch der Ökonomietrakt, dessen Vorderfront ein grosses rechteckiges Tenntor mit leicht gewölbtem Jochbalken, ein querliegendes Stallfenster und eine rechteckige Stalltür, beide mit hölzernen Rahmen, zeigt. Mit Ausnahme des verputzten Stallbereichs ist die Holzkonstruktion mit vertikalen Brettern verschalt. Diese sind strassenseitig in Anlehnung an den Schweizer Holzstil mit geschweiften Abschlüssen sowie Lüftungsschlitzen und –punkten versehen.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0210-0212: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1850-1938.
[2] Zwischen 1898 und 1920 erhöhte sich der Versicherungswert von 4000.- auf 9000.- Franken. Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0210-0212: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1850-1938.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0210-0212: Brandkataster Gemeinde Villnachern 1850-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=125523
 

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