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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1892 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus mit Gewerbelokal |
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Dokumentation |
Würdigung: | Langgestrecktes Wohnhaus mit Ladenlokal von 1892/93, das zusammen mit der benachbarten Liegenschaft Zürichstrasse 13 (Bauinventarobjekt MER910) den gut erhaltenen Kernbestand der ersten modernen Ortserweiterung von Merenschwand entlang der Ausfallstrasse nach Obfelden bildet. Nebst seinem Situationswert besitzt das weitgehend erhaltene Gebäude so auch einen Zeugniswert für die bauliche Entwicklung von Merenschwand im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert. Als einer der ersten Kaufläden in Merenschwand, dessen Funktion noch an den zierlichen Schaufensterrahmungen abzulesen ist, kommt ihm ausserdem eine lokal- und gewerbegeschichtliche Bedeutung zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde das Haus 1892/93 als Wohnhaus mit Schreinerwerkstätte erbaut. Bauherr war Schreiner Johann Käppeli, der mit seinem Geschäft auf dem Nachbargrundstück ansässig war, als Unternehmer auch mehrere Häuser im Dorf realisierte und das Haus 1895 weiterverkaufte [1]. In der Folge beherbergte es einen der ersten Läden im Dorf und war zwischenzeitlich Sitz der Raiffeisenkasse [2]. Ein erheblicher Anstieg des Versicherungswerts deutet auf bauliche Veränderungen um 1917 hin [3]. |
Beschreibung: | Das langgestreckte zweigeschossige Wohnhaus mit Ladenlokal, ein verputzter Fachwerkbau, ist traufständig zur Strasse orientiert. Über dem Kniestock wird es von einem schwach geneigten Rafendach abgeschlossen, in dem sich ein Quergiebel zur Strasse wendet. Die Unregelmässigkeiten in der Achsenteilung der Strassenfront sind vielleicht ursprünglich, wie eine historische Ansicht nahelegt. Von einem wohl 1917 zu datierenden Umbau stammen die kräftigen Eckpilaster, die in ihren Formen übrigens exakt jenen am Haus Luzernerstrasse 1 entsprechen und als offensichtlich nachträgliche Zutat dokumentieren, wie man das Haus mit damals modernen Formen den gewandelten Gestaltungsansprüchen anpasste. Vor dem unter dem Quergiebel gelegenen Hauseingang hat sich die ursprüngliche Freitreppe samt zeittypischem Blechdach und schmiedeeisernem Geländer erhalten. Bemerkenswert sind die wohl gleichzeitig mit den Eckpilastern angebrachten hölzernen Schaufensterrahmungen an der südöstlichen Gebäudeecke, die mit kannelierten Lisenen, kapitellartigen Voluten und einer Gebälkzone die damals neu angebrachten Schaufenster des bereits zuvor bestehenden Ladens rahmten [4]. Rückwärtig besitzt das Haus verschiedene Schopfanbauten wohl unterschiedlicher Entstehungszeit. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938; zu Schreiner Johann Käppeli vgl. Müller 1993, S. 281f. [2] Müller 1993, S. 146 u. 269. [3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. [4] Vgl. die historischen Aufnahmen in Müller 1993, S. 146 u. 269. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Literatur: | - Hugo Müller, Merenschwand. Geschichte der Gemeinde Merenschwand seit 1798, Merenschwand 1993, S. 146 u. 269 (histor. Aufnahmen). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126398 |
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