INV-WET962 Heimstrasse 1, 1907 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-WET962
Signatur Archivplan:WET962
Titel:Heimstrasse 1
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Norden (2014)
Bezirk:Baden
Gemeinde:Wettingen
Adresse:Heimstrasse 1
Versicherungs-Nr.:554
Parzellen-Nr.:3192
Koordinate E:2666201
Koordinate N:1258040
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2666201&y=1258040

Chronologie

Entstehungszeitraum:1907
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:WET942, WET943, WET960, WET961
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Schutz / Status

Status Bauinventar:Neuaufnahme Bauinventar 2015

Dokumentation

Würdigung:Originelles Heimatstilhaus von 1907, das von der Landstrasse zurückversetzt, unmittelbar hinter einer markanten Vierergruppe von stattlichen Wohn- und Geschäftshäusern steht. Das in der Grundanlage schlichte Gebäude erhält durch seine vielfältige Fassadengestaltung mit Applikationen in der Art des Schweizer Holzstils und seine eigenwillige Dachlandschaft einen betont individuellen Charakter. Mit seinem intakten äusseren Erscheinungsbild gehört es zu den wichtigen Zeugen der Siedlungsentwicklung, welche seit Beginn des 20. Jahrhunderts im vormals freien Feld zwischen dem alten Dorfkern von Wettingen und der Stadt Baden stattgefunden hat.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Etablierung der Maschinenfabrik Brown Boveri in Baden im Jahre 1891 verlieh der baulichen Entwicklung des Nachbardorfs Wettingen entscheidende Impulse [1]. Um 1895 begannen sich im Bahnhofquartier und im Langenstein, an der Grenze zwischen Baden und Wettingen, städtische Strukturen herauszubilden. Vorerst erfolgte die Bautätigkeit punktuell, später dann mit planmässig angelegten Arbeiterhäusern nebst Wirtschaften, Wohn- und Geschäftshäusern sowie einzelnen Mehrfamilienhäusern.
Zu den besterhaltenen Beispielen der frühen Wohnbautätigkeit im Ortsteil Langenstein gehört die 1907 durch Baumeister Jakob Mattenberger errichtete Liegenschaft Heimstrasse 1.
Beschreibung:Das Haus befindet sich im rückwärtigen Bereich einer Reihe von vier stattlichen Wohn- und Geschäftshäusern, die im frühen 20. Jh. südlich der Landstrasse an er Grenze zu Baden entstanden sind. Es bildet den Auftakt einer Reihe von ähnlich gestalteten Häusern an der quer zur Landstrasse gerichteten Heimstrasse, von denen allerdings nur das vorliegende Objekt sein äusseres Erscheinungsbild vollumfänglich bewahrt hat. Im Grunde handelte es sich um ein einfach konzipiertes Baumeisterhaus, das allerdings durch diverse Zierformen in der Art des Schweizer Holzstils belebt und mit einer vielfältigen Dachlandschaft ausgestattet ist. Über annähernd quadratischem Grundriss erhebt sich das Gebäude als zweigeschossiger Putzbau mit Fachwerkgiebeln. Der giebelständig zur Heimstrasse gerichtete Hauptbaukörper mit steilem Satteldach ist regelmässig mit zwei Fensterachsen besetzt. Nach Nordosten schliesst ein etwas niedrigerer Quergiebelanbau an, welcher den Hauseingang und das Treppenhaus einnimmt. Beide Giebelfelder sind in beige gefasstem Sichtfachwerk aufgeführt, das strassenseitige akzentuiert ein überdachter offener Balkon. Die Büge und Balkenköpfe weisen Zierformen in der Art des Schweizer Holzstils auf. In den Winkel zwischen Haupttrakt und Anbau eingepasst ist eine zweigeschossige offene Laube mit Laubsäge-Zierformen an der Brüstung.
Die differenzierte Dachlandschaft mit verschiedenartigen Aufbauten verleiht dem Gebäude einen lebendigen Charakter. Besonders auffällig sind die in der Art eines Schwarzwaldhauses schräg vorgezogenen Giebel mit auf halber Höhe ansetzendem Teilwalm.
Hausinneres nicht gesehen. Es ist von einer stockwerkweisen Unterteilung auszugehen.

Nachträge (Besichtigung vom 23.10.2017):
Das Treppenhaus im nordseitigen Quergiebelrisalit erschliesst drei knapp dimensionierte Stockwerkswohnungen, von denen die oberste aufgrund der Lage im Dachgeschoss etwas beschränktere räumliche Verhältnisse zeigt. Die Zimmer werden jeweils durch einen spitz zulaufenden Stichgang quer zum Treppenhaus erschlossen. An bauzeitlichen Oberflächen sind im einfach gehaltenen Hausinneren die Holztreppe samt gedrechselten Antrittspfosten, gestemmte Zimmertüren und Riemenböden, in den Küchen zweifarbige Zementplattenböden erhalten. Nennenswerte weitere Ausstattung ist nicht vorhanden.
Anmerkungen:[1] Vgl. Hoegger 1995, S. 187.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band 7: Der Bezirk Baden 2, Basel 1995, S. 187, 190, 192.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0069-0072: Brandkataster Wettingen 1899-1938.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=126855
 

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