SAK-AAR009 Aarau, Reformiertes Kirchgemeindehaus Zwinglihaus, 1958-1959 (Dossier (Spezialinventare))

Archive plan context


Signatur:SAK-AAR009
Signatur Archivplan:SAK-AAR009
Titel:Aarau, Reformiertes Kirchgemeindehaus Zwinglihaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Aarau
Gemeinde:Aarau
Adresse:Kirchbergstrasse 16, Scheibenschachen
Parzellen-Nr.:3778
Grundbuch-Nr.:3819
Koordinate N:1249943
Koordinate E:2645841
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645841&y=1249943
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirchgemeindehaus
Entstehungszeitraum:1958 - 1959
Autorschaft:Barth und Zaugg, Aarau
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nach einem Wettbewerb 1953 wird das Büro Barth und Zaugg, Aarau, mit dem Bau beauftragt. Das ursprünglich direkt hinter dem Kirchgemeindehaus geplante Pfarrhaus wird 1961 von denselben Architekten in der äussersten Grundstücksecke errichtet und bildet mit dem Kirchgemeindehaus einen geschützten Gartenbereich. 1987 findet eine Renovierung durch Werner Hauri, Aarau, statt, bei der die Aussenfassaden gedämmt und mit einer neuen Verkleidung aus Eternit versehen werden. Beim Aarehochwasser 2007 wird das Gebäude in Mitleidenschaft gezogen und anschliessend 2008 durch Reto Colombo vom Büro Moser & Colombo, Aarau, renoviert; dabei werden Fenster und Böden im EG erneuert [1].
Beschreibung:Dem eingeschossigen Massivbau mit asymmetrischem Satteldach auf rechteckigem Grundriss ist rechtwinklig entlang der Strassenfront eine niedrigere Remise angebaut. Die Fassaden sind mit hellgelben, die Fensterleibungen mit hellgrauen Eternitplatten verkleidet. Der Dachfirst sowie ein umlaufendes Band zur Stockwerksteilung, das bei der Remise zum Dachabschluss wird, ist mit Kupfer verkleidet. Die traufseitige Strassenfassade bildet mit dem tief heruntergezogenem Dach einen Gang als geschützter Vorbereich vor dem Eingang aus. Dieser Vorbereich ist geprägt durch massive Sichtbetondachsparren und -stützen. Links neben der gläsernen Eingangstür befinden sich zwei hochliegende, querformatige Fenster, darunter ist ein Schaukasten in die Fassade integriert. Beide Giebelfassaden sind ähnlich aufgebaut: Horizontal verläuft das Kupferband. Vom First wird die Fassade vertikal geteilt, die schmalere Seite ist im EG mit Eternit verkleidet, die breitere hat raumhohe, dreigeteilte Fenstern. Die OG-Fassade ist ebenfalls mit Eternit verkleidet, aber nur das Fensterfeld, das direkt an die Firstlinie angrenzt, wird bis zum Dach weitergeführt. Die zweigeschossige, traufseitige Gartenseite wird durch Wandpfeiler an den Ecken und. etwa in der Mitte gegliedert. Im EG liegen neben raumhohen Fensterelementen zwei schmale, hochliegende Fenstern, im OG ist die Fassade ganz als raumhohe Fensterfront aufgelöst.
Im Inneren wird das zentrale, gebäudehohe Foyer links von einer mittig im Raum stehenden Backsteinwand mit einläufiger Treppe zum OG begrenzt und rechts von der Saalwand. Die Decke bildet die äussere Dachform ab. Der hintere Bereich des Gebäudes ist zweigeschossig mit Seminarräumen vor allem im OG sowie Nebenräumen im EG. Der Eingangsbereich wird durch eine Glaswand abgetrennt. Die Rückseite der Treppenwand bildet vor der verglasten Aussenwand den Gardeobenbereich aus, im OG befinden sich hierüber ein Büro. Die Saalwand besteht im EG aus Sichtbetonstützen mit dazwischen liegenden Faltwänden, über dem darüberliegenden Sichtbetonträger steht im OG eine geschlossene Backsteinwand. Der Saal hat im hinteren Bereich eine über die gesamte Saalbreite gehende Empore.
Der Bau zeichnet sich durch eine einheitliche Materialität von hellgelben Bachsteinwänden, holzverschalten Decken und Sichtbetonelementen wie Empore, EG-Decken sowie einem im Inneren umlaufenden, die Stockwerksteilung anzeigendem Band aus. Der neue Quarzitboden von 2008 passt sich in den Farbklang ein. Im OG und auf der Empore sind zudem teilweise die originalen Möbel erhalten.
Würdigung:Das 1957 von Barth und Zaugg errichtete reformierte Kirchgemeindehaus mit seinem dominierenden, asymmetrischen Satteldach ist sowohl in der durchdachten Grundrissanordnung als auch in seiner hochwertigen Detaillierung ein qualitätvoller Vertreter der zweiten Moderne. Während die Aussenfassade durch die Dämmung neue Oberflächen bekommen hat, ist im Inneren die originale Materialität aus Sichtbeton, hellgelbem Backstein und der Holzverschalung noch erhalten.
Anmerkungen:[1] Alle Angaben von Gerold Brändli, Präsident der Baukommission der ref. Kirche Aarau, Gespräch vom 8.6.2009.
Literatur:Kunstführer Bd.1, S. 27
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127845
 

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