SAK-MDE001 Magden, Katholische Pfarrkirche St. Maria, 1968 (Dossier (Spezialinventare))

Archive plan context


Signatur:SAK-MDE001
Signatur Archivplan:SAK-MDE001
Titel:Magden, Katholische Pfarrkirche St. Maria
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Adresse:Brüelstrasse 7
Parzellen-Nr.:2856
Grundbuch-Nr.:513, 513.1 (Glockenturm)
Koordinate N:1264226
Koordinate E:2627728
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2627728&y=1264226
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (christkath.)
Entstehungszeitraum:1968
Autorschaft:Leo Cron, Basel / Allschwil
Bau- und Nutzungsgeschichte:Pfarrkirche mit Pfarreiheim:
1872 wird die katholische Kirchgemeinde Magden christkatholisch. 1953 wird ein römisch-katholischer Kapellenbauverein gegründet und 1956 der Bauplatz für eine Kapelle erworben. 1961 geht eine Einzelspende über Fr. 100'000 für den Bau ein; statt einer Kapelle wird daher eine Kirche geplant. Einen Wettbewerb unter vier Architekten gewinnt Leo Cron. 1969 wird sein Bau eingeweiht [1]. Bei der Weihe sind die Räume im UG noch im Rohbau [2]. Das liturgische Mobiliar wie Altar, Kreuz und Tabernakel werden vom Bildhauer Albert Schilling, Arlesheim (1904-1987), angefertigt [3]. Von der Madonnenskulptur ist die Herkunft unbekannt.
2000 wird eine Orgel des Orgelbauers Mathis, Näfels, im Bau aufgestellt [4]. 2005 werden die Beichtstühle aus dem Kirchenraum entfernt, 2006 eine neue Tonanlage installiert und 2006/2007 statt der alten Scheinwerfer Pendelleuchten aufgehängt. Im UG ist nachträglich ein Behinderten-WC eingebaut worden [5].
Beschreibung:Der Kirchenbau auf quadratischem Grundriss mit Holzdach und freistehendem Glockenturm aus Sichtbeton steht an einem Hang am Ortsrand. Das beherrschende, mit Eternit gedeckte Pyramidendach liegt auf massiven Sichtbetonpfeilern an den vier Eckpunkten auf. Zum Dorf hin wird durch den Geländeversatz das Untergeschoss des ansonsten eingeschossigen Baus sichtbar. Im Südosten führt eine Freitreppe von der Strasse zum Kirchenvorplatz im Südwesten. Im Bereich des EG bilden weiss verputzte, kaum befensterte Flächen zwischen den Eckpfeilern die Fassade aus, sie werden durch ein schmales Fensterband vom Dach getrennt. Gegliedert werden die Flächen von vertikalen Holzstäben, die in regelmässigen und weiten Abständen vor der Fassade liegen. An der Südecke befindet sich der Zugang zur Kirche. Hier ist die Fassade zurückgesetzt und bildet so über Eck einen L-förmigen und überdachten offenen Vorbereich aus. Die Fassaden im UG sind deutlich stärker durchfenstert als jene im EG. Der untere Bereich ist aus Sichtbeton, der obere weiss verputzt. An einigen Stellen ist der Verputz tiefer gezogen, so dass sich die Bereiche verzahnen. Die dazwischen liegenden Fensterflächen werden von schmalen Sichtbetonpfeilern getrennt. Im Südosten wird über die Freitreppe das UG erschlossen, die Eingangstür ist unter der EG-Fassade zurückversetzt und bildet einen überdachten Vorbereich aus. Auf der gegenüberliegenden Seite steht (wohl) ein Backsteinkamin frei vor der Fassade. Der südöstlich der Freitreppe freistehende Glockenturm auf rechteckigem Grundriss ist schlank mit geschlossener Sichtbetonfassade, die dem Dorf zugewandte Hälfte seines Umfangs ist mit vertikalen Holzlatten verkleidet.
Im Inneren wird der Raumeindruck des Kirchensaals durch das mächtige Holzdach bestimmt, das von vier sichtbaren Holzbindern getragen wird. Auch die Auflager auf den im Inneren überputzten Eckpfeilern sind sichtbar gestaltet. Die zwischen den Holzbindern liegenden Deckenflächen werden in grossen Streifen nach unten abgetreppt, im oberen Bereich sind pro Seite ein und etwas tiefer in einer Reihe drei schachtartige Oberlichter eingelassen. Eine horizontale Lichtfuge zwischen dem Dach und den darunterliegenden, weissverputzten Wänden belichtet den Raum zusätzlich. In den Kirchenraum eingeschnitten ist der L-förmige Zugangsbereich, im Nordosten wird zudem der Bereich der Sakristei in zwei Ebenen abgetrennt. Neben der Sakristei ermöglicht ein Flur mit Treppe den Zugang zum UG. Vor der Sakristei liegt der um eine Stufe erhöhte Altarbereich mit Parkettboden, der übrige Boden ist mit Bitumen (Flintkote-Boden) belegt. Rechts neben dem Altarbereich ist eine Madonnenstatue aufgestellt, links steht die Orgel. In einige Wände sind Fenster eingeschnitten, auch die verglasten Eingangstüren erhellen den Raum. In die Wände sind in regelmässigen Abständen rechteckige Nischen für Kerzen eingelassen, in der Holzdecke sitzen holzverkleidete Leuchten zur indirekten Beleuchtung und metallenen Pendelleuchten sind von der Decke abgehängt. Im UG erschliesst ein helles Foyer den Kirchgemeindesaal, einen ehemaligen Kindergartenraum, ein wegen des Einbaus eines Behinderten-WC verkleinertes Sitzungszimmers und Nebenräume; auch Luftschutzräume sind in den Bau integriert.
Würdigung:Der kompakte Baukörper mit seinem mächtigen, pyramidalen Holzdach und einem freistehenden Sichtbetonturm wird 1967-69 von Leo Cron errichtet. Der sorgfältig detaillierte und klar strukturierte Kirchenraum hat bis auf wenige Veränderungen (Entfernung der Beichtstühle, teilweise neue Leuchten, neue Orgel) seine ursprüngliche Ausstattung behalten. Auch im Äusseren ist das ursprüngliche Erscheinungsbild erhalten: Als bei einem der wenigen Sakralbauten im Kanton ist hier der Beton noch materialsichtig.
Anmerkungen:[1] Bruno Müller: Römisch-katholische Kirchgemeinde seit 1873, in: Magden, hrsg. von der Gemeinde Magden, Laufenburg 2004, S. 266-267; Die Magdener Katholiken haben ein neues Gotteshaus, Broschüre o.J. (1969), o.S.
[2] Ebd. Die Pläne zu dem Bau befinden sich vermutlich im Pfarrarchiv in Rheinfel-den.
[3] Die Magdener Katholiken haben ein neues Gotteshaus, Broschüre o.J. (1969), o.S.; http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx Stand vom 3.9.2008.
[4] Marienkirche Magden wird 40 Jahre alt, in: Neue Fricktaler Zeitung 4.8.2008.
[5] Angaben von Urs Hahn, Sigrist, Gespräch vom 26.8.2009.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 170
- Kunstdenkmäler AG, IX, Manuskript
- Die Magdener Katholiken haben ein neues Gotteshaus, Broschüre o.J. (1969)
- Bruno Müller: Römisch-katholische Kirchgemeinde seit 1873, in: Magden, hrsg. von der Gemeinde Magden, Laufenburg 2004, S. 266-268
- Marienkirche Magden wird 40 Jahre alt, in: Neue Fricktaler Zeitung 4.8.2008
Erwähnung in anderen Inventaren:- Bauinventar MDE933
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128112
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds